Trotz der brillanten Saison und dem bevorstehenden Viertelfinal gegen Meister Zug ist man beim SCRJ konsterniert. Der Grund: Die Gegenwehr der Ortsgemeinde Rapperswil-Jona. Die Lakers wollten während den Playoffs an den Heimspiel-Abenden das Schloss – ein Wahrzeichen der Stadt und Teil des visuellen Auftritts des Klubs – in der Klubfarbe rot beleuchten. Obwohl sie die fünfstelligen Kosten dafür selbst übernommen hätten, wurde ihnen von der Ortsgemeinde vor wenigen Tagen eine Abfuhr erteilt. Sehr zum Unverständnis von SCRJ-Kommunikationschef Stefan Bürer: «Sie behandelt das Schloss wie ihr Eigentum.»
Für Bürer gibt es in Rappi-Jona drei Aushängeschilder: Das Schloss, den Kinderzoo und die Lakers. «Ich verstehe die Emotionalität in diesem Thema nicht. Wir alle tragen den Namen der Stadt in die Schweiz und in die Welt hinaus.» Denn der SCRJ schaffte es in den letzten Jahren, jeweils eine Playoff-Euphorie auszulösen. Unvergessen sind die Bilder von den Hunderten von Fans, die in den Playoffs 2021 die Strassen und den Seedamm säumten, um den Mannschafts-Bus an die Auswärtsspiele zu verabschieden.
Bürer: «Den Penalty daneben geschossen»
Die Lakers wollten deshalb ein Playoff-Zeichen setzen und die Stadt mit dem rot beleuchteten Schloss in bestem Licht präsentieren. «Das war wie ein Penalty ohne Goalie – doch die Ortsgemeinde hat daneben geschossen.» Was Bürer besonders sauer aufstösst, ist die Begründung der Absage. Der Ortsverwaltungsrat entschied einst, dass «ausschliesslich im Falle von offiziellen, städtischen Meisterschaftsfeiern, die einem städtischen Festanlass gleichkommen (Stichwort: Hauptplatz ist «gefüllt»), die Fahne eines Vereins auf dem Schloss gehisst wird.
Die Vorgeschichte dazu: Als die Lakers vor einem Jahr in den Playoffs eine Fahne am Schloss anbringen wollten, stiessen sie ebenfalls auf Ablehnung. Wie vor wenigen Tagen der Bauunternehmer, dessen Kran derzeit auf einer Baustelle neben dem Schloss steht und der an Spieltagen daran auf eigene Kosten eine SCRJ-Fahne aufgehängt hätte. Er wurde in scharfem Ton zurechtgewiesen.
Selbst Stadtpräsident scheiterte mit Anfrage
Deshalb hat sich sogar Stadtpräsident Martin Stöckling persönlich bei der Ortsgemeinde um eine Erlaubnis für die rote Beleuchtung bemüht. Auch vor dem Hintergrund, dass das Land rund um das Schloss der Stadt gehört und sie den Lakers bereits das Okay gegeben hätten, um darauf die notwendigen neuen Scheinwerfer aufzustellen. Doch die Ortsgemeinde, die Verwalterin des Schlosses, liess sich nicht erweichen.
Geschäftsführer Christoph Sigrist: «Es gibt aus unserer Sicht nicht mehr dazu zu sagen, als dass das Schloss nicht als Projektions- oder Marketingfläche dienen soll. Es ist ein Wahrzeichen für alle, und wir wahren das Gesamtinteresse.» Die Ortsgemeinde ist eine politisch unabhängige und öffentlich-rechtliche Körperschaft, die aus Einwohnerinnen und Einwohnern der Stadt besteht, die auch das Bürgerrecht Rapperswil-Jonas besitzen.
Lakers-Kommunikationschef Bürer betont, dass sowohl in Rappi-Jona als auch in der Region die Unterstützung spürbar und vor allem in den letzten Jahren nochmals angewachsen ist. «Schade, dass sie nicht von allen mitgetragen wird.» Man könne den Entscheid zwar akzeptieren – aber nicht verstehen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |