Müdigkeit? Stress? Nervosität? Von all dem will SCB-Keeper Philip Wüthrich nichts wissen, obwohl er den härtesten Job der Liga hat. Darauf angesprochen, dass er nun 14 Spiele in Folge im Tor stand und von allen Goalies die meisten Minuten (2606) und meisten Paraden (1187) aufweist, sagt der 25-Jährige: «Es fängt alles bei null an. Ob man da mehr oder weniger gespielt hat, macht keinen Unterschied mehr. Ich bereite mich genau gleich vor, ob ich nun die letzten fünf Spiele gemacht habe oder nicht. Aber man hat sicher ein gutes Gefühl. Vor allem nach den beiden letzten Spielen.»
Der Berner begann als 6-Jähriger mit dem Hockey, wechselte aber erst ins Tor, als ein Goalie krank ausfiel. Er ist kein «Zappel-Philip», strahlt auch neben dem Eis viel Ruhe aus. Im Derby am letzten Donnerstag in Langnau (3:1), als bei manchem Teamkollegen die Nerven flatterten, zeigte Wüthrich einige grandiose Paraden. Am Samstag im Schicksalsspiel gegen den ZSC (4:1) strahlte dann das ganze Team so viel Ruhe aus, wie schon sehr lange nicht mehr.
Das Eigengewächs steht in seiner dritten Saison beim SCB, seit es nach zwei Leih-Saisons in Langenthal (B-Meister 2019) zurückgekehrt ist. In den (Pre-)Playoffs hat Wüthrich bis jetzt noch nicht gespielt. Vor zwei Jahren war ihm der Finne Tomi Karhunen vorgezogen worden, der nun als Absicherung wieder da ist. Und letzte Saison war der SCB so schlecht wie noch nie in der höchsten Liga und hatte als Elfter vorzeitig Ferien.
Auch bei Berns Pre-Playoff-Gegner gab es in den letzten Wochen keine Arbeitsteilung mehr, wenn man von einem Mini-Einsatz von Timo Johner (17) absieht. Die letzten 8 Spiele in Serie stand der kleine Finne Juho Metsola (34) im Tor von Aufsteiger Kloten. Zwischenzeitlich hatte man den Eindruck, der langjährige KHL-Top-Goalie mit dem energieraubenden Stil könnte eine Pause gebrauchen. Doch weil Sandro Zurkirchen (33) verletzt war, fehlte Coach Jeff Tomlinson eine Alternative. Am Samstag in Davos stand Zurkirchen dann erstmals wieder als Ersatz zur Verfügung.
FribourgAls Nati-Goalie Reto Berra (36) am Rücken verletzt war und operiert werden musste, liess Connor Hughes (26) nichts anbrennen. Der überraschende Schweiz-Kanadier spielte so stark, dass er ein Nati-Aufgebot und einen Vertrag bei Lausanne bekam. Doch seit Berra wieder ganz fit ist, setzt Trainer Christian Dubé nur noch auf den WM-Silberhelden von 2013 und 2018. Berra begann die letzten 6 Spiele und liess sich in den letzten beiden Partien gegen die Playout-Teams Ajoie und die SCL Tigers nicht mehr bezwingen.
LuganoDie Tessiner zogen sich mit Mikko Koskinen (34) von den Edmonton Oilers einen dicken Fisch an Land. Doch in der wichtigen Phase, als Lugano um einen Platz in den Pre-Playoffs kämpfte, stand dann Niklas Schlegel im Tor, nicht zuletzt, weil Trainer Luca Gianinazzi auf sechs ausländische Feldspieler setzen wollte. Der 28-jährige Zürcher hielt meist stark. Doch als sich Mark Arcobello und Brett Connolly verletzten, schlug doch wieder die Stunde von Koskinen. Und der 2,01 m grosse Finne sicherte den Bianconeri mit 8 Punkten (2 Siege im Penaltyschiessen) in den letzten 4 Spielen die Pre-Playoffs.
Auch bei Berns Pre-Playoff-Gegner gab es in den letzten Wochen keine Arbeitsteilung mehr, wenn man von einem Mini-Einsatz von Timo Johner (17) absieht. Die letzten 8 Spiele in Serie stand der kleine Finne Juho Metsola (34) im Tor von Aufsteiger Kloten. Zwischenzeitlich hatte man den Eindruck, der langjährige KHL-Top-Goalie mit dem energieraubenden Stil könnte eine Pause gebrauchen. Doch weil Sandro Zurkirchen (33) verletzt war, fehlte Coach Jeff Tomlinson eine Alternative. Am Samstag in Davos stand Zurkirchen dann erstmals wieder als Ersatz zur Verfügung.
FribourgAls Nati-Goalie Reto Berra (36) am Rücken verletzt war und operiert werden musste, liess Connor Hughes (26) nichts anbrennen. Der überraschende Schweiz-Kanadier spielte so stark, dass er ein Nati-Aufgebot und einen Vertrag bei Lausanne bekam. Doch seit Berra wieder ganz fit ist, setzt Trainer Christian Dubé nur noch auf den WM-Silberhelden von 2013 und 2018. Berra begann die letzten 6 Spiele und liess sich in den letzten beiden Partien gegen die Playout-Teams Ajoie und die SCL Tigers nicht mehr bezwingen.
LuganoDie Tessiner zogen sich mit Mikko Koskinen (34) von den Edmonton Oilers einen dicken Fisch an Land. Doch in der wichtigen Phase, als Lugano um einen Platz in den Pre-Playoffs kämpfte, stand dann Niklas Schlegel im Tor, nicht zuletzt, weil Trainer Luca Gianinazzi auf sechs ausländische Feldspieler setzen wollte. Der 28-jährige Zürcher hielt meist stark. Doch als sich Mark Arcobello und Brett Connolly verletzten, schlug doch wieder die Stunde von Koskinen. Und der 2,01 m grosse Finne sicherte den Bianconeri mit 8 Punkten (2 Siege im Penaltyschiessen) in den letzten 4 Spielen die Pre-Playoffs.
«Es war mein Traum-Job»
Immer wieder stand Wüthrich im Berner Negativ-Klima in der Kritik. Nirgends ist die Erwartungshaltung so hoch wie im Klub, wo Goalies wie René Kiener (Meister 1959 und 65), Jürg Jäggi (74, 75, 77 und 79), Renato Tosio (1989, 91, 92 und 97) Marco Bührer (2004, 10, 13 und 16) und Leonardo Genoni (2017 und 19) die Massen entzückten und Titel einfuhren.
Andere wären am Druck zerbrochen. Doch Wüthrich lässt sich nicht unterkriegen. «Es war mein Traum-Job. Ich wusste von Anfang an, was auf mich zukommt, und versuche damit so gut wie möglich umzugehen. Es ist mir ziemlich gut gelungen, alles drumherum abzuschalten.»
Wie stuft er seine bisherige Saison ein? «Wie mit dem ganzen Team war es ein Auf und Ab. Es war sicher wieder ein schwieriges Jahr mit all dieser Unruhe. Aber das soll keine Ausrede sein.» Ob es in Bern je ruhig werden wird? «Ich weiss nicht, ob das möglich ist», sagt Wüthrich lachend. «Aber das ist einfach so. Damit muss man so gut wie möglich umgehen.»
Mit dem Erreichen der Pre-Playoffs ist die Saison für den SCB noch nicht gerettet. Die Ansprüche in Bern sind höher. «Das Ziel war von Anfang klar: Wir wollen gewinnen», sagt der Goalie und meint damit nicht nur die Pre-Playoff-Serie gegen Kloten, die am Dienstag beginnt. Erst wenn auch Wüthrich wie seine prominenten Vorgänger mit dem SCB Meister wird, werden auch seine Kritiker und Nörgler verstummen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |