Eine detaillierte Analyse will Ambri-Sportchef Paolo Duca noch nicht vornehmen: «Ich werde mich dieser ganz bestimmt nicht entziehen. Aber wir haben trotz allem noch ein Spiel vor uns, dem unser Fokus gehört. Ich bitte da um Verständnis.»
Es ist ohnehin anspruchsvoll, offensichtliche Gründe zu finden, weshalb die Leventiner die Top 10 im Gegensatz zum letzten Jahr nicht gepackt haben. Denn: Ambri hat 66 Punkte auf dem Konto – gleich viele wie 2021/22 am Ende. Ambri konnte sich im Gegensatz zur Vorsaison mit Spacek, Chlapik, Heed und Virtanen auf starke Leistungen ausländischer Feldspieler verlassen. Und auch die Schlüsselfiguren mit Schweizer Lizenz bewegten sich auf dem Skorer-Niveau der Vorsaison oder konnten sich gar steigern: Bürgler (+6), Zwerger (+2), Pestoni (+1), Heim (-1).
9 Punkte gegen Ajoie verloren
Also sind es Details, die Ambri die Pre-Playoffs gekostet haben. Etwa, dass 9 von 12 möglichen Punkten gegen Ajoie liegen gelassen wurden. «Diese schmerzen», sagt Duca, «wir wollten in diesen Matches zu viel und wurden ausgekontert.»
Ein Thema muss in der Nachbetrachtung auch der Spengler Cup sein. Mit dem Triumph am Traditionsturnier, begleitet von einer Hühnerhaut-Atmosphäre durch die Fans, hat Ambri zwischen Weihnachten und Neujahr über die Landesgrenze hinaus begeistert. Für die PR-Maschinerie und emotional waren die Tage in Davos für die Organisation gigantisch.
Nach Spengler Cup rutschte Ambri ab
Aber womöglich war nach dem ganzen Zirkus am HCD-Showturnier sowohl die Anspannung, als auch die Energie nicht mehr auf dem Toplevel. Und fehlten dann am Ende im Kerngeschäft. Bis zum Jahreswechsel hielt sich Ambri konstant in den Top 10, danach rutschte der Spengler-Cup-Sieger kontinuierlich ab.
«Vielleicht hat es uns kurzfristig etwas Energie gekostet, aber dafür haben wir auch viel Positives mitgenommen. Ich glaube nicht, dass der Spengler Cup schuld ist», entgegnet Duca. Und wird zum Schluss doch noch ein wenig analytisch: «Wir haben zu viele enge Spiele verloren und die Früchte für unsere Arbeit nicht ernten können. Das zeigen auch die Advanced Stats (erweiterten Statistiken, die Red.).»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |