Lang lebe King Henrik! Man wird den schwedischen Servette-Verteidiger, der in seine Heimat zu Frölunda zurückkehrt, vermissen. Doch noch zaubert er in der Schweiz. Und wie! Gegen den SCB packt er ganz tief in die Trickkiste und trifft mit dem Rücken zum Tor zwischen den eigenen Beinen hindurch. Der 32-Jährige ist ganz nebenbei mit 6 Treffern und 11 Punkten auch noch der erfolgreichste Skorer des Februars.
Und wieder ist es ein Finne, der mit einer Fussball-Aktion auf dem Eis glänzt. Im Januar war es Servette-Goalgetter Teemu Hartikainen gewesen, der per Fuss den Assist des Monats lieferte, diesmal ist es ZSC-Stürmer Juho Lammikko, der mit einem Absatztrick gegen die Genfer Chris Baltisberger bedient und die Fans entzückt.
In Zürich sind aber nicht nur herrliche Aktionen zu sehen, sondern auch schockierende Worte zu hören. Lions-Coach Marc Crawford beschimpft beim 2:3 gegen Biel den finnischen Schiedsrichter Mikko Kaukokari als «Cocksucker» (Schw…lutscher). Für seine homophobe Entgleisung wird er für ein Spiel gesperrt. Der cholerische Kanadier entschuldigt sich und sagt: «Ich habe in diesem Moment kläglich versagt.»
Auch SCB-Reizfigur Chris DiDomenico überschreitet Grenzen: Gegen Biel geht er nach einer Schlägerei im Kabinentrakt noch einmal auf Yannick Rathgeb los und packt ihn. Und gegen die SCRJ Lakers lässt er sich zum dritten Mal in dieser Saison mit zu viel Theatralik bei einer Flugeinlage erwischen und wird automatisch für ein Spiel gesperrt. Zudem löst er seinen Vertrag mit dem SCB vorzeitig per Ende Saison auf – und kehrt mit einem Zweijahresvertrag zu Erzrivale Fribourg zurück.
HCD-Keeper Gilles Senn scheint gegen Servette geschlagen zu sein, als Vincent Praplan vor dem offenen Tor zum Abschluss kommt. Doch dann rettet Nati-Verteidiger Michael Fora mit einer Stockabwehr in allerletzter Sekunde. Senn weiss, bei wem er sich danach zu bedanken hat.
Nachdem Carl Klingberg zum dritten Mal in der Schweiz mit einer 2000-Franken-Busse für eine Schwalbe belegt wird, legt der EVZ-Schwede nicht nur erfolglos Rekurs gegen das Urteil ein, sondern klagt an: «Entweder sind alle Ausländer Betrüger und Simulanten, oder es gibt etwas Problematisches an diesem System, das für Ausländer mehr Urteile dieser Art ergibt. Für mich ist das nicht in Ordnung. Ich habe das Gefühl, dass sie mehr hinter uns als hinter den Schweizern her sind.» Liga-Direktor Denis Vaucher weist den Vorwurf, dass Ausländer diskriminiert werden, kategorisch zurück.
Diese Saison ist es Kloten-Verteidiger David Reinbacher (19, Ö), der die NHL-Scouts in Massen anzieht. Doch in Zukunft könnte die Swiss Life Arena in Zürich vermehrt Späher beherbergen. Denn ZSC-Coach Marc Crawford lässt den erst 16-jährigen Verteidiger Daniil Ustinkov spielen. Und der in Moskau geborene Schweizer U17-Nati-Captain zeigt cool, dass er mit jeder Menge Talent gesegnet ist. Man dürfte von ihm in Zukunft noch viel hören. Ein Thema für den NHL-Draft wird er allerdings erst im Sommer 2025.
Kloten hat es geschafft und sich als Aufsteiger für die Pre-Playoffs qualifiziert. Einen grossen Anteil daran hat Steuermann Miro Aaltonen. Der 29-Jährige mag nicht ganz so spektakulär sein wie sein quirliger Sturm-Kollege Jonathan Ang. Doch die Klasse und Übersicht des finnischen Olympiasiegers, der die letzten vier Saisons mit Erfolg in der KHL stürmte, ist beeindruckend. Bei ihm hat alles Hand und Fuss.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |