Plötzlich kreist eine Schar Möwen um Pontus Aberg und seine Tochter Molly. Die beiden sind zur Marina in Lachen SZ spaziert und haben Brot dabei, um Vögel zu füttern. Das zwischen dem 29-Jährigen und der quirligen Sechsjährigen eine innige Bindung besteht, spürt man sofort.
Der Lakers-Stürmer verbringt so viel Zeit wie möglich mit Molly. Doch das war – und ist – nicht immer leicht. Rückblende, Ende 2015: Aberg ist erst wenige Monate mit Mollys Mutter Ellinore zusammen, als die damals 19-Jährige schwanger wird.
Zu jener Zeit spielt Aberg in der NHL-Organisation von Nashville, kommt aber nur in der AHL mit Milwaukee zum Einsatz. Als er auf dem Weg zu einem Auswärtsspiel ist, schreibt ihm Ellinore, dass sie ein Kind erwartet. Das frischverliebte, aber junge Paar freut sich nach dem ersten Schock auf die Zukunft als Familie. Doch die Umstände sind herausfordernd.
Mutter gibt Job auf und zieht zu Aberg
Aberg jagt den NHL-Traum, debütiert 2016/17 bei den Predators, spielt aber vor allem im AHL-Farmteam und ist oft weg. «Ich lebte aus Koffern», erzählt er bei einer heissen Schoggi. «Ich wusste gar nicht genau, was als Eltern auf uns und als Vater auf mich zukommt.» Nach einem weiteren gemeinsamen Jahr in Milwaukee trennt sich das Paar. «Es war für alle das Beste», sagte er damals auf «The Athletic». Heute redet der Schwede nicht mehr gerne darüber.
Ellinore kehrt in die Heimat zurück – Molly bleibt bei ihrem Papa. Doch Aberg möchte nicht, dass seine Kleine von einem Kindermädchen betreut wird. Deshalb bittet er seine Mutter Anette um Hilfe. Sie gibt in Stockholm ihren Job als Massage-Therapeutin auf und lebt die nächsten zwei Jahre bei ihrem Sohn, um auf ihre Enkelin aufzupassen. Denn 2018/19 schafft der Zweitrunden-Draft (2012, Nashville) bei den Anaheim Ducks den Durchbruch in der NHL.
Seine Entwicklung sowohl als Spieler wie auch als Mensch, so ist Aberg überzeugt, verdankt er damals Tochter Molly. «Sie half mir, mich aufs Hockey zu fokussieren, statt auf das Leben drumherum. Sie half mir, immer glücklich zu sein.» Will der junge Vater doch mal mit seinen Teamkollegen einen Abend verbringen, macht es seine Mutter möglich. Aber Aberg gibt sein Bestes, um Hockey und das Vatersein unter einen Hut zu bringen.
Bei den Lakers wieder vereint
Schwieriger wird das, als er 2020 in die KHL zu Tscheljabinsk oder dann 2022 zu Boleslav nach Tschechien wechselt. Da lebt Molly jeweils in Stockholm bei ihrer Mutter oder Oma Anette und kommt nur zu Besuch. «Das war hart. Wenn sie länger fort ist, vermisse ich sie. In diesem Alter verpasst man in der Entwicklung seines Kindes so viel.»
Deshalb macht sein Wechsel von Boleslav, wo er den Vertrag aufgelöst hat, nach Rappi-Jona SG sein Leben wieder perfekt. Denn seit Weihnachten lebt Molly bei ihm in Lachen. Für drei Monate kann er sie aus der 1. Klasse nehmen, ohne dass sie ihren Platz verliert. Dafür übt der SCRJ-Spieler fleissig mit ihr Lesen und Rechnen. Dass sie wieder vereint sein können, macht aber auch Abergs neue Freundin Isabell (20) möglich, die er während seiner Saison bei Timra (Sd) 2022 kennengelernt hat.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |