Adrian Fetscherin ist Geschäftsführer beim EHC Arosa. Der frühere Radio- und TV-Mann ist eine umstrittene Person als Funktionär. Bei den Kloten Flyers, beim HC Thurgau und zuletzt bei Fussball-Rekordmeister GC ging er mit Misstönen und hinterliess verbrannte Erde.
Seit März ist er zurück beim EHC Arosa, wo er bereits zuvor während fünf Jahren als Geschäftsführer tätig war. Zurückgeholt hat ihn Präsident Ludwig Waidacher, langjähriger Funktionär, der 1980 als Spieler mit dem EHC Arosa Schweizer Meister wurde.
Nun der Eklat. Das Bündner Tagblatt berichtet unter der wunderbaren Schlagzeile «Donnergrollen über dem Schanfigg» über den Knall in der Klubführung von Arosa, ausgerechnet drei Tage vor dem historischen Duell gegen Davos am Samstag im Rahmen der Summer Classic. Zum ersten Mal seit 30 Jahren treffen da die früheren Kantonsrivalen wieder auf dem Eis aufeinander – und das vor Zuschauer. Welch ein Fest!
Waidacher wird dann nicht mehr dabei sein. Er ist nicht mehr Präsident. Vor wenigen Tagen ist er zurückgetreten, was er dem Bündner Tagblatt bestätigt: «Ja, das stimmt. Mein Abgang ist nicht so, wie ich mir das gewünscht habe. Mir blieb keine andere Wahl.»
Präsidenten-Söhne rausgeschmissen
Was ist passiert? Fetscherin hat offenbar Waidachers talentierte Söhne aus dem Kader der ersten Mannschaft geworfen, in welches sie erst im Mai und auf Vorschlag des Papas berufen wurden. Ein Rauswurf, ohne dass sie sich in einem Testspiel hätten beweisen können. Die beiden 22- und 19-jährigen Verteidiger absolvierten als sogenannte Try-Out-Spieler das gesamte Vorbereitungsprogramm mit der ersten Mannschaft. Beide müssen jetzt kurzfristig einen neuen Klub suchen.
Über die Gründe für den überraschenden Rauswurf der Eigengewächse und Söhne des Bosses, kann man momentan nur spekulieren. Fetscherin hat sich dazu bisher nicht äussern wollen, soll dies am Donnerstag nachholen. Trainer Rolf Schrepfer spricht von physischen Defiziten der jungen Spieler. «Beide wussten, dass es für sie in Arosa nicht einfach wird. Im Moment reicht es ihnen für einen Platz in meinem Team nicht.» Und der Papa der beiden zog gleich die Reissleine: «Das Vorgehen ist unakzeptabel. Als Vater muss ich mich für meine Familie entscheiden.»
Ob Adrian Fetscherin zu weit gegangen ist? Tatsache: Er wird es nach dem Abgang des «Aroser Dorfkönigs» künftig nicht einfacher haben. Wenn es denn überhaupt eine Zukunft für ihn gibt beim EHC Arosa. Fortsetzung folgt bestimmt. (red)
Mehr zu Fetscherin
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |