Der letzte Meistertitel liegt 18 Jahre zurück, der letzte Cupsieg acht Jahre. Gefühlt sind es Lichtjahre. Nicht erst seit die Klubzentrale ins provinzielle Niederhasli verlegt wurde, fühlt man sich bei GC offenbar den Provinzpossen verpflichtet.
Kuriose Episoden statt glamouröse Pokale. Als GC 2009 auf den Hochstapler Volker Eckel reinfiel, wusste die Fussballschweiz nicht, ob hier eine Komödie oder eine Tragödie aufgeführt wird. Ein Klub als Schlagzeilen-Lieferant wider Willen.
Kein Präsident hielt es in den letzten Jahren lange aus an der Spitze des Klubs. Anwälte, Manager, Ärzte, Unternehmer – sie alle versuchten dem Heugümper wieder zu Höhenflügen zu verhelfen. Keiner hat es geschafft, Ruhe ins System zu bringen. Der vorläufige Tiefpunkt kam 2019, in Form des zweiten Abstiegs der Vereinsgeschichte.
Unanständige Löhne, undurchsichtige Machenschaften und emotionale Machtkämpfe waren die Störfaktoren, bevor der Klub schliesslich in chinesische Hände gegeben wurde. Zur Ruhe findet GC aber auch jetzt nicht. Weil schmutzige Wäsche in öffentlichen Video-Messages gewaschen wird, weil die Geister der Vergangenheit den Klub nicht loslassen und auch weil die neue Führung um Präsident Sky Sun nicht fassbar ist.
Der Zürcher Heugümper geht am Krückstock. Im Moment schwer vorstellbar, dass er je wieder zu einem grossen Sprung ansetzt.