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Jetzt auch Fetscherin weg!Zoff, Intrigen und ein Knall bei GC

Machtkampf in Niederhasli – jetzt auch Fetscherin weg!
Zoff, Intrigen und ein Knall bei GC

Ruhe bei GC? Auch unter der chinesischen Führung ein Fremdwort. Es tobt seit Monaten ein erbitterter Machtkampf!
Publiziert: 10.02.2021 um 02:05 Uhr
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Aktualisiert: 04.03.2021 um 19:59 Uhr
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Der Knall! Adrian Fetscherin, Leiter Marketing, ist seit Dienstag auch weg.
Foto: TOTO MARTI
Max Kern

Im GC-Campus in Nieder­hasli ZH ist es unter den Angestellten ein offenes Geheimnis: Es herrscht im Verein ein Zwei-Fronten-Krieg.

Auch die Mitarbeitenden der Wäscherei und die Angestellten des betriebseigenen Restaurants («GC-Corner») sind Anfang April in Niederhasli versammelt, als nach der Übernahme durch die Chinesen die neue Geschäftsleitung vorgestellt wird. Vom damaligen Interims-Präsidenten Andras Gurovits. An einem Tisch sitzt auch der vor kurzem entlassene Sportchef Fredy Bickel. Gurovits soll dabei die Arbeit von Bickel gelobt haben. Und gesagt haben: Schauen wir, dass wir mit den Neuen das Beste daraus machen.

Gurovits kämpfte vergebens um Bickel

Gurovits am Dienstag zu BLICK: «Kein Kommentar. Das ist nun wirklich eine alte Geschichte.» Die Neuen sind: Managing Director Jimmy Berisha, Generalsekretär Samuel Haas, Sportchef Bernard Schuiteman und Adrian Fetscherin, Leiter Marketing.

Berisha und Haas waren es, die den Deal mit den neuen chinesischen Geldgebern ein­gefädelt haben. Gurovits hat den Handel vor Ort in China ­wenige Tage nach Ausbruch des Coronavirus per Handschlag besiegelt. Kein Geheimnis: Bevor die Übernahme am 9. April 2020 bekannt gegeben wird, verzögert sich die Sache um ein paar Tage. Gurovits kämpft um Sportchef Fredy Bickel. Ohne Erfolg.

Ohrfeige an Frau Wang

Für Wirbel sorgt wenig später der oberste Hopper: Dr. Andres Iten, Zentralpräsident und Ruderer wie Gurovits, schreibt im Klub-Organ «GC Insider»: «Dass die Investoren ausgerechnet aus China kommen, verstärkt die Skepsis und schürt Emotionen. Auch dem Zentralvorstand wäre ein Investor aus der Schweiz, noch besser aus ­Zürich, lieber gewesen (…)»

Hoppla, eine saftige Ohrfeige für die zierliche Frau Wang, die neue Besitzerin! Sie will in den nächsten fünf Jahren geschätzte 40 bis 60 Millionen Franken einschiessen, um aus dem 27-fachen Meister, der zurzeit nur zweitklassig ist, wieder einen Top-Klub zu machen.

Iten: «Das war kein Angriff»

Iten relativiert am Dienstag gegenüber BLICK: «Ich kann nicht verstehen, dass man dies als Angriff sieht. Ich habe doch auch gesagt, dass ich den Deal mit den Chinesen eine gute Sache finde.»

Auch die neue Führung nimmt der oberste Hopper damals ins Visier. Iten schreibt: «Teilweise misslungen ist den neuen Führungsverantwortlichen der Start auf medialer Ebene: Mit ihren GC nicht immer würdigen Auftritten haben sie einen unprofessionellen Eindruck hinterlassen.»

Gemeint waren Schuiteman und Fetscherin. Iten ist kurz darauf nicht mehr Zentralpräsident. Musste er gehen? Nein, sagt Iten am Dienstag. «Ich wollte schon ein Jahr zuvor aufhören.»

Fetscherin kündigt – wegen Gurovits?

Die Fronten zwischen der Geschäftsleitung und Gurovits haben sich in den letzten Monaten offenbar verhärtet. Gurovits habe Fetscherin entlassen wollen. Gurovits wolle alle vier weghaben. Schuiteman hat Ende Januar gekündigt.

Gurovits sagt dazu: «Wenn schon, müssten Entlassungen vom gesamten Verwaltungsrat beschlossen werden. Aber darum geht es gar nicht. Der Verwaltungsrat hat gewisse Aufsichtspflichten. Zudem vertrete ich im Verwaltungsrat die Interessen der Stiftung und, wenn Sie so wollen, des GC-Fussballs im Ganzen. Im Verwaltungsrat pflegen wir eine regelmässige und sehr offene Kommunikation. Ich habe nicht nur den Rückhalt des Verwaltungsrats, sondern auch der Stiftung und des Zentralvorstands. Dort, wo es den Verwaltungsrat braucht, arbeiten wir auf operativer Ebene professionell zusammen. Wenn etwas nicht so läuft, wie es sollte, hat das der Verwaltungsrat anzusprechen.»

Schlusswort Gurovits: «Wir müssen den Fokus jetzt definitiv auf etwas anderes legen. Gefechte auf Nebenschauplätzen sind sinnlos und sinnfrei.» Kurz vor 20 Uhr kommt raus: Fetscherin kündigt – offenbar wegen Gurovits.

Challenge League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Thun
FC Thun
18
13
33
2
FC Etoile Carouge
FC Etoile Carouge
18
5
30
3
FC Aarau
FC Aarau
18
8
29
4
FC Vaduz
FC Vaduz
18
0
28
5
FC Wil
FC Wil
18
5
25
6
Neuchatel Xamax FCS
Neuchatel Xamax FCS
18
-6
25
7
AC Bellinzona
AC Bellinzona
18
-6
21
8
FC Stade Nyonnais
FC Stade Nyonnais
18
-16
18
9
FC Stade-Lausanne-Ouchy
FC Stade-Lausanne-Ouchy
17
4
17
10
FC Schaffhausen
FC Schaffhausen
17
-7
16
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