Es muss ein merkwürdiger Amtsantritt sein für einen neuen Trainer, der während einer Krisen-Phase verpflichtet worden ist, nun aber nach vier Siegen erstmals an der Kloten-Bande stehen wird. Doch Stephan Mair sagt: «Es gibt keine perfekte Situation für einen Trainerwechsel.» Die Erfolgsserie sei positiv, es gehe ja hier nicht um ihn, sondern um den EHC Kloten.
Der Südtiroler hat seinen Job als Trainer der Elite-Junioren von Ambri-Piotta aufgegeben, um in Kloten für einige Wochen NL-Headcoach zu sein. Ohne Aussichten auf eine Anstellung über die Saison hinaus. «Pack sie oder lass es», das war Mairs Gedanke. «Wenn man diese Chance bekommt, auch wenn sie noch so schwierig ist, muss man es angehen.»
Mit Mitchell nur kurz unterhalten
Es stehen noch zehn Quali-Spiele an. Im besten Fall – wenn die Klotener die Lakers noch abfangen – ist für sie die Saison vorbei. Im schlimmsten Fall gehts ins Playout gegen Ajoie. Als Nächstes warten die Duelle gegen Servette, Bern und Fribourg. Deshalb hat sich Mair die letzten Tage bei seiner Video-Sichtung mit den Genfern und deren Schwachpunkten befasst. Und mit den Baustellen der Klotener. «Auch bei Siegen findet man Punkte, an denen gearbeitet werden muss.» Ein Beispiel? «Wir müssen den Gegner früher abfangen und ihm das Tempo in der neutralen Zone nehmen.»
Den 56-Jährigen interessieren die Meinungen der Involvierten dazu. «Wichtig ist das Feedback aus dem Team und von den Assistenztrainern.» Als Erstes unterhielt er sich vor seinem ersten Arbeitstag mit Captain Steve Kellenberger darüber, ob die Spieler die von ihm ausgemachten Baustellen ähnlich sehen. Sowie mit den Assistenten Kimmo Rintanen (50, Fi) und Saku Martikainen (44, Fi), an die er in seinem ersten Spiel noch viel delegieren müsse. Und mit seinem Vorgänger Larry Mitchell? «Mit ihm habe ich mich kurz unterhalten, über Statistiken und Material zu den Spielern, das er mir überlassen kann.» Vertieft wird das Thema nicht, sondern gewechselt.
Wiederkehrende Fehler triggern Mair
Mair ist überzeugt, dass er dem Team zu mehr Stabilität verhelfen kann. Auch dank gewisser Charakterzüge. Der Ex-Nati-Coach Italiens gilt als akribischer und detailversessener Hockey-Arbeiter. Und auch sonst ist ihm sein Ruf vorausgeeilt. «Ja, ich bin emotional, aber ich habe mich gebessert, wenns ums Explodieren geht.» Mair nennt es lieber: konsequent von seinen Prinzipien her. «Mir wird nachgesagt, dass ich alle Spieler gleich behandle. Aber nicht alle wollen das, weil gewisse einen Status haben.»
Doch zurück zu den Emotionen. Wie bessert man sich diesbezüglich? Bei seinem Amtsantritt in Ambri sei ihm klar gewesen, dass er mit Junioren einen anderen Umgangston brauche. Sich zu ändern, sei ihm gelungen. Dennoch gibt es Dinge, die ihn bei Spielern triggern: «Schlechte Angewohnheiten und wiederkehrende Fehler. Damit habe ich ein Problem.»
Doch auch mit seiner Ungeduld lernt Mair besser umzugehen – dank seiner kleinen Kinder, die ihn da fordern. Tochter Diana ist vier-, Söhnchen Elias einjährig. Die Familie ist aus Bellinzona jedoch direkt in die Heimat Südtirol zurückgekehrt, damit er sich in Kloten voll aufs Hockey fokussieren kann.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |