Klotens Verteidiger-Juwel David Reinbacher (19) über seine Achterbahn-Saison
«Mein Leben hat sich komplett verändert»

Dass er sich aus seinem Tief gekämpft hat, sieht David Reinbacher als Vorbereitung und Lehre für seine Zukunft. Und dass er dabei die volle Unterstützung der Montréal Canadiens spürt, hilft dem Teenager im Strudel der immensen Erwartungen an ihn.
Publiziert: 23.01.2024 um 09:23 Uhr
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Aktualisiert: 23.01.2024 um 15:07 Uhr
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Im letzten Herbst befand sich nicht nur der EHC Kloten in Schieflage, sondern auch dessen Verteidiger-Juwel David Reinbacher (l.).
Foto: keystone-sda.ch
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Die letzte Saison von David Reinbacher im Stichwort-Zeitraffer: Riesentalent, NL-Durchbruch, NHL-Scout-Magnet, Wahnsinns-Saison, Nati- und WM-Debüt, Erstrunden-Draft. Und diese Saison? Rückkehr aus Montréal, Kritik im Netz, Verletzungen, Formtief – und auf bestem Weg zurück zu sich selbst.

Das Verteidiger-Juwel des EHC Kloten ist im Schnellzug-Tempo in die Höhen des Hockey-Business katapultiert worden. Mit den damit verbundenen Erwartungen muss ein Teenager erst mal klarkommen. Der Fakt, dass Reinbacher von den Canadiens aus der hockeyverrückten Stadt Montréal als Nummer 5 gedraftet wurde, hat nicht nur Glanz und Glamour gebracht. Sondern ganz viel Druck. Und Kritik aus der sozialen und sportlichen Medien-Welt.

Um einen Eindruck davon zu bekommen: In Montréal bleibt nicht unbemerkt, dass der EHC Kloten mit Verteidiger Dario Sidler jüngst einen Rechtsschützen engagierte. Was zu Spekulationen führte, was das nun für Reinbachers Rolle in der Abwehr bedeutet. Bereits nach dem Draft im letzten Sommer äusserten sich Fans skeptisch darüber, dass die Wahl der Canadiens auf den jungen Österreicher fiel.

Zurück zur Unbeschwertheit

Es war viel, das auf den 19-Jährigen einprasselte, den in der letzten Saison vor allem seine Unbekümmertheit auf dem Eis nebst der gleichzeitigen Reife im Spiel auszeichnete. Diese Unbeschwertheit ist ihm zwischendurch abhandengekommen. «Es war nicht einfach. Mein Leben hat sich komplett verändert. Die Erwartungen drücken schon etwas runter», sagt Reinbacher mit einem ehrlichen Blick zurück.

Er beschreibt die Saison als Achterbahn-Fahrt. Die Rückkehr nach seinen Verletzungen (Hand, Knie) war schwieriger als angenommen. Dass er nicht einfach an die starke letztjährige Leistung anknüpfen konnte, belastete. Er haderte – aber vor allem redete er offen mit Vertrauenspersonen über seine Situation. Wie mit Captain und Mentor Steve Kellenberger (36) oder Ex-Trainer und Förderer Jeff Tomlinson (53). Das half ihm. Wie auch die Erkenntnis, dass er an seinem Spiel nichts ändern muss und nicht zu viel wollen auf dem Eis.

Seit dem Jahreswechsel läuft es Reinbacher wieder besser. Aus dem schwierigen Herbst hat er viel gelernt. «Das gibt mir Rückhalt und Vertrauen. Es war eine Herausforderung. Ich habe viel probiert, um aus diesem Tief zu finden.» Das Talent weiss: «Das war eine gute Lehre für die Zukunft.» Dass er in diesem Prozess zur (mentalen) Stärke die Unterstützung der Canadiens spürt, ist wichtig für ihn.

Zudem hält er sich verstärkt aus den sozialen Medien raus. Denn die Dynamik, die sich dort – im hockeyverrückten Kanada – entwickeln kann, kann einen jungen Menschen und aufstrebenden Spieler negativ beeinflussen. «Auch diese Lektion habe ich gelernt», so Reinbacher, «ich habe meine Freude wiedergefunden.»

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EHC Kloten
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