Wenn alles nur eine Frage des Willens wäre, könnte man einem durchschnittlich begnadeten Spieler einfach befehlen, nun in jeder Partie wie Superstar Connor McDavid zu spielen oder Tore en masse wie Alexander Owetschkin zu schiessen. Dass das so nicht funktioniert, ist jedem klar.
Aber bei Hockey-Straftätern wie Lausannes Mark Barberio (31) oder Fabrice Herzog (26) erwartet man, dass sie in der Lage sind, sich nach einer Sperre zügig zu bessern.
So schrieb Einzelrichter Karl Knopf in seinem Urteil, als er den mehrfachen Wiederholungstäter Herzog für sein Foul gegen Fribourg-Verteidiger Mauro Dufner für insgesamt fünf Spiele sperrte: «Er scheint auch durch die in der Vergangenheit erhaltenen Disziplinarstrafen nicht belehrt worden zu sein.» Und über Barberio, der ZSC-Star Garrett Roe mit Crosscheck den Kiefer brach, befand Knopf: «Spielsperren scheinen den Beschuldigten nicht über Gebühr zu beeindrucken, anders lässt sich die vorliegende Attacke nicht erklären.»
Die Erwartung, dass Spieler wie Herzog und Barberio aufgrund der verhängten Sperren keine schwerwiegenden Fehler mehr in Zweikämpfen machen, ist naiv. Denn die meisten dieser üblen Fouls sind keine Tätlichkeiten oder vorsätzliche Verletzungsversuche, sondern passieren in der Hitze des Spiels, wenn die Spieler die Kontrolle verlieren und überfordert sind. So schreibt Knopf über Barberio denn auch: «Der Beschuldigte scheint in umkämpften Spielsituationen die Contenance zu verlieren und neigt zu unüberlegten und gefährlichen Aktionen.»
Man darf davon ausgehen, dass ihre Fouls auch den Wiederholungstätern stark zu schaffen machen. Sie sind keine eiskalten, rücksichtslose Bestien ohne Gewissen. Sie wollen ihre Gegner nicht verletzen. Und sie nehmen sich ganz bestimmt vor, sich zu bessern und in Zukunft keine üblen Fouls zu begehen.
Nur gelingt ihnen das nicht von heute auf morgen und sie können es sich in dieser schnellen und intensiven Sportart auch nicht erlauben, Zweikämpfen aus dem Weg zu gehen. Es ist ein Lernprozess. So wie sich ein Spieler technisch, läuferisch und taktisch erst im Verlauf seiner Karriere erheblich steigern kann. Wer auf Dauer überfordert ist, verliert seinen Platz im Profi-Hockey.
PS. Das heisst freilich nicht, dass die Wiederholungstäter nicht hart bestraft werden sollen. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit und der Zeichensetzung, auch wenn man nicht auf eine abschreckende Wirkung hoffen sollte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |