Am letzten Freitag erwischt Chris Baltisberger seinen Gegner von den SCRJ Lakers, Yannik-Lennart Albrecht, mit einem Konter-Check am Kopf. Der ZSC-Stürmer erhält eine 5-Minuten-Strafe und muss schon im ersten Drittel unter die Dusche.
Am nächsten Morgen wird er vom Einzelrichter für ein Spiel gesperrt und bekommt eine Busse von 2500 Franken.
Alles in Ordnung, wunderbar, der Gerechtigkeit ist Genüge getan.
Was aber völlig untergeht: Eine Sekunde nach Baltisbergers Check stürzt sich schon der erste Rapperswiler (Verteidiger Fabian Maier) auf den Zürcher Grobian (siehe Video oben).
Er sinnt nach Rache. Um den benommen auf dem Eis liegenden Albrecht, der später weiter spielen kann, kümmert sich keiner. Rund um ihn herum wird geprügelt – bestraft wird allerdings nur Baltisberger.
Wer zuschlägt, soll den Preis dafür bezahlen
Diese Szene ist nur ein Beispiel von vielen. Und das sieht man fast in jeder Runde: Ein harter Check oder ein Foul führt zur Selbstjustiz auf dem Eis. Viel zu oft ohne Konsequenzen.
Dass sich Spieler für ihren Teamkollegen einsetzen und sich einen (vermeintlichen) Übeltäter zur Brust nehmen, gehört zur archaischen Eishockey-Kultur, fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl in einer Mannschaft und sendet dem Gegner die Nachricht, dass man sich nicht alles bieten lässt.
Aber gerade in einer Zeit, in der dank Video-Überwachung spätestens am nächsten Tag keine bösen Fouls mehr ungeahndet bleiben sollten, ist es ärgerlich, wenn diese Selbstjustiz toleriert wird.
Wer zuschlägt, soll den Preis dafür bezahlen. Vielleicht ist ihm das zwei Extra-Strafminuten wert. Aber einen Freipass zur Vendetta darf es nicht geben.
Ins gleiche Kapitel gehören jene Szenen, in den ein Spieler angegangen wird und sich dann lediglich wehrt und dennoch die gleiche Anzahl Strafminuten wie der Aggressor erhält.
Wie Davos-Stürmer Marc Wieser, der in Ajoie unter die Dusche geschickt wurde, obwohl ihn Daniel Eigenmann mit Schlägen eindeckte.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |