Zu viele Köche verderben den Brei
Deshalb steckt der ZSC in der Krise

Auf der ZSC-Speisekarte standen Spektakel, Dominanz und Siege. Doch serviert werden aus der vermeintlichen 5-Stern-Küche ungeniessbare Auftritte garniert mit faden Niederlagen.
Publiziert: 17.10.2021 um 14:35 Uhr
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Hängende Köpfe bei den ZSC Lions nach der dritten Pleite in Folge: Routinier Reto Schäppi und Star-Transfer Denis Malgin (rechts).
Foto: keystone-sda.ch

Drei Pleiten in Folge. Nach den Blamagen gegen die SCL Tigers und die SCRJ Lakers setzen die ZSC Lions ihren Fans auch gegen Biel (1:4) magere Kost vor. Immerhin warf Trainer Rikard Grönborg seinem Team diesmal nicht mangelnde Einstellung vor. Sein Urteil: «Das Selbstvertrauen fehlt.»

Der Schwede ist nach dem Biel-Spiel gefasst, nachdem er am Vorabend noch mies gelaunt war. «Wir hatten am Morgen ein sehr gutes Meeting», sagt er. «Ich war sehr offen und direkt. Ich denke, die Jungs haben es gut aufgenommen und sind stark ins Spiel gestartet.»

Der 53-Jährige hat es bisher noch nicht geschafft, die luxuriös besetzte Zürcher Offensive in Fahrt zu bringen, nachdem das davor schon stark besetzte Team im Sommer noch mit Denis Malgin, Justin Azevedo und John Quenneville veredelt wurde.

Viele puckverliebte Stars, aber nur eine Scheibe

Zu viele Köche verderben den Brei. Mit so vielen Stürmern, die den Anspruch haben, Akzente zu setzen und den Unterschied zu machen, schafft es paradoxerweise keiner mehr, genau dies zu tun. «Einige wollen zu viel machen», sagt Grönborg. Am auffälligsten ist dies bei Sven Andrighetto, der letzte Saison noch das Schwungrad der Offensive war.

Denis Hollenstein, Garrett Roe, Malgin oder Andrighetto haben die Scheibe am liebsten selbst am Stock, doch es ist nur ein Puck im Spiel. Die ZSC-Stars laufen mit der Scheibe, statt sie laufen zu lassen.

Grönborg wurde mit Stars zweimal Weltmeister

«Wir haben den Spielern vom ersten Tag klar gesagt, dass sie Freiheiten haben, Entscheidungen mit dem Puck zu fällen. Die Spieler müssen zusammen spielen, Doppelpässe versuchen und das Spiel einfach gestalten», fordert Grönborg, der eigentlich wissen müsste, wie man mit Stars Erfolg hat. Schweden coachte er 2017 und 2018 zum WM-Titel, als das Team mit NHL-Topleuten besetzt war.

«Es mag abgedroschen klingen: Aber wir müssen zurück zu den Grundlagen, mehr schiessen und für Verkehr vor dem Tor sorgen, die einfachen Dinge machen, auch wenn wir denken, dass wir talentiert sind», sagt er. «Ich bin keiner, der das Glas halb leer sieht. Ich glaube an dieses Team. Wir müssen nun einen Plan ausarbeiten, um den Spielern zu helfen.» Klappt der nicht, wird das früher oder später auf Grönborg zurückfallen.

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Die Erleichterung in den SCB-Spielern anzusehen, nachdem Ramon Untersander zum 3:2 gegen Ambri getroffen hat.
Foto: keystone-sda.ch
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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
36
22
72
2
SC Bern
SC Bern
37
23
67
3
HC Davos
HC Davos
38
22
66
4
ZSC Lions
ZSC Lions
34
30
65
5
EV Zug
EV Zug
37
26
62
6
EHC Kloten
EHC Kloten
38
-7
62
7
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
37
-6
53
8
SCL Tigers
SCL Tigers
37
3
51
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
37
-10
50
10
EHC Biel
EHC Biel
36
-5
49
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
36
-5
47
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
37
-22
46
13
HC Lugano
HC Lugano
36
-26
42
14
HC Ajoie
HC Ajoie
36
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36
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