18-jähriger Berner Giel schlägt ein
Joshua Fahrni rockt den SCB

Teamkollegen nennen ihn einen «geilen Güggu» und ziehen Vergleiche mit Hockey-Legende Martin Plüss. Doch schuld an Joshua Fahrnis Karriere ist auch Papa Von Arx.
Publiziert: 19.10.2021 um 01:12 Uhr
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Auf und davon: Biels Michael Hügli hat gegen Joshua Fahrni das Nachsehen.
Foto: keystone-sda.ch
Angelo Rocchinotti

Donnerstagmorgen, PostFinance Arena. Der Ort wirkt verlassen. Die SCB-Stars kommen in den Genuss eines freien Tags. Trotzdem stehen zwei Spieler auf dem Eis: Yannick Hänggi (25), der mittlerweile an Ajoie ausgeliehen wurde, und Joshua Fahrni (18).

Der Stürmer besucht die Handelsschule, absolviert ein Praktikum beim EDA und fehlte am Tag davor. «Für mich war klar, dass ich aufs Eis gehe», sagt Fahrni. «Auch wenn die Trainings freiwillig sind, bin ich da.» Es passt zum Berner Oberländer.

Im Sommer machte Fahrni kaum Ferien. «Ich wollte fit bleiben und nicht am Strand liegen. Jetzt habe ich den wohl grössten Schritt meiner Karriere gemacht.» Der 18-Jährige, der von Trainer Johan Lundskog sogar im Powerplay eingesetzt wird, verblüfft. «Ich war überrascht, wie weit er schon ist», sagt Nati-Back Ramon Untersander. «Josh hat eine grosse Zukunft vor sich. Er erinnert mich an Martin Plüss.»

Spieler mussten auf dem Boden sitzen

Im letzten Winter warf ihn Ex-SCB-Coach Mario Kogler ins kalte Wasser, weil andere unter Quarantäne standen. «Ich hatte eine Höllenfreude», sagt Fahrni. «Als Kind besuchte ich SCB-Spiele, träumte davon, hier aufzulaufen. Spieler wie Tristan Scherwey waren meine Vorbilder. Jetzt sitze ich mit ihnen in einer Kabine und Scherwey spricht, als würden wir uns längst kennen.»

Der Nati-Stürmer schwärmt: «Jöshu ist ein geiler ‹Güggu› und stellt mich mit seinem Lächeln auf.» Scherwey gehört dem Captainteam an. Er sagt, man wolle, dass sich die Jungen wohlfühlen. Nur so könnten sie Leistung bringen. «Früher hatten es die Jungen schwerer. Es gab Spieler, die mussten im Bus auf dem Boden sitzen, weil es keinen Platz gab.»

Bei Scherwey selbst dauerte es, bis er den Draht zu Beat Gerber (39) fand. «Er war stets der erste in der Garderobe, bis ich kam. Als ich grüsste, kam plötzlich keine Reaktion mehr.» Heute sind Gerber und Scherwey Kumpels.

«Will kein Passagier sein»

Dass Fahrni in Bern auftrumpft, liegt auch an Ulrich von Arx, Vater der HCD-Legenden Reto und Jan. Bei ihm besuchte der Stürmer mit vier Jahren die Hockeyschule. «Meine Eltern mussten mich fast vom Eis zerren.»

Das ist heute nicht viel anders. Kogler, Fahrnis ehemaliger U20-Trainer, sagt: «70 Prozent aller Spieler konsumieren nur, nehmen, was die Organisation und der Coach hergeben. Josh aber setzt auf Eigeninitiative und wollte stets wissen, was er besser machen kann.»

Für Fahrni eine Selbstverständlichkeit. «Ich will den Traum als Profi leben, mich entwickeln und kein Passagier sein.» Das wird er auch heute in Fribourg nicht sein.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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