Wegsperren oder gutheissen?
Das Pro von Angelo Rocchinotti:
Es war eines der primitivsten Fouls auf Schweizer Eis: Im Februar streckte Fabrice Herzog Berns Eric Blum mit einem Check gegen den Kopf nieder. Bis heute hat Blum keine Sekunde mehr gespielt. Ob er jemals zurückkehren wird, ist offen. Er habe ihm lediglich den Weg abschneiden wollen, erklärte Herzog vor dem Einzelrichter. Alleine diese Aussage zeigt, wie lernresistent der Stürmer ist.
Herzog wurde für acht Spiele aus dem Verkehr gezogen. Drei Sperren kassierte er aufgrund seiner Vorstrafen. Erst im letzten Dezember hatte er Daniel Vukovic gegen den Kopf gecheckt. Bis heute wurden Herzog 28 Sperren aufgebrummt. Fünfmal lautete das Verdikt Check gegen den Kopf. Und nun also der Crosscheck an Mauro Dufner.
Fouls gehören zum Sport. Doch es gibt Grenzen. Und diese überschreitet Herzog in regelmässigen Abständen. Wenn sich ein Spieler innerhalb von elf Monaten drei Vergehen leistet, ist er Wiederholungstäter. Und das hat zwingend in die Urteilsfindung mit einzufliessen, unabhängig davon, wie schwer das Verschulden wiegt.
Herzog fehlt der Respekt vor seinen Gegnern. Seit Jahren versucht die SIHF, die Spieler für den Schutz des Kopfes zu sensibilisieren. Doch Herzog tritt die Bemühungen mit Füssen und schadet dem Sport.
Das Kontra von Dino Kessler:
Ist Fabrice Herzog ein Wiederholungstäter? Natürlich ist er das. Aber das darf nicht das Kriterium sein, wenn eine Strafe gegen ihn auf die Schwere des Vergehens überprüft wird. Dabei darf es ausschliesslich darum gehen, wie das Vergehen zustande kam. Nur beim Strafmass darf die Rechtsprechung auf die Vorgeschichte zurückgreifen, sonst könnte man Herzog gleich vor das Social-Media-Volksgericht stellen.
Sein Foulspiel am letzten Samstag gegen Fribourgs Dufner war eine Auffahrtskollision mit Crosscheck. Zeit, um auszuweichen blieb keine, das Hochreissen des Stocks ist als Reflex zu taxieren. Trotzdem Strafwürdig? Ja. Aber keine Tätlichkeit wie im Fall Blum.
Darum besteht auch kein Anlass, Herzog für dieses Vergehen einen Denkzettel zu verpassen. Explizit darum sind die verschiedenen Stufen bei der Sanktionierung von Vergehen erdacht worden: Kleine Bankstrafen, grosse Bankstrafen, Ausschlüsse. Sperren.
Von Wiederholungstätern darf man einen Läuterungsprozess erwarten, das bedeutet aber nicht, dass sie unfehlbar werden müssen. Kein Spieler der Welt kann Eishockey spielen, ohne zwischendurch in der Kühlbox festgesetzt zu werden. Sollte Herzog für dieses Vergehen lange gesperrt werden, kann man die Urteilsfindung in Zukunft tatsächlich den Wutbürgern überlassen: Das Strafmass legt der fest, der am lautesten brüllt.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |