Kobe Bryant (†41) stirbt bei Heli-Crash
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Ein Garant für Spektakel
Kobe Bryant konnte Grenzen verschieben

Wenn Kobe Bryant in der NBA auf dem Parkett stand, war Spektakel angesagt. Der Mann feuerte aus allen Lagen und versenkte Punkte en Masse. Jetzt ist die Legende der Los Angeles Lakers tot.
Publiziert: 26.01.2020 um 22:20 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2020 um 12:03 Uhr
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NBA-Legende Kobe Bryant ist tot.
Foto: Getty Images
Stefan Meier

Es ist eine traurige Gewissheit. Die «Black Mamba» beisst nie wieder zu. Kobe Bryant ist tot. Umgekommen mit 41 Jahren bei einem Helikopterabsturz. Eine der grössten Legenden der NBA ist nicht mehr.

Kobe Bryant? Für Basketball-Laien ist er eigentlich schnell erklärt. 5 NBA-Meistertitel hat er für die Los Angeles Lakers geholt, wurde 2008 als MVP gekürt, war zweimal Finals-MVP, gehörte Jahr für Jahr dem Allstar-Team an und holte zweimal Olympia-Gold mit den USA.

Kobe feuerte aus allen Lagen

Als Spieler war er einmalig: Sobald Kobe den Platz betrat, feuerte er los. Egal von wo auf dem Feld, sobald Bryant eine Gelegenheit zum Abschluss wahrnahm, zog er ab. Nicht jeder Ball ging rein. Aber verdammt viele.

33’643 Punkte hat der in Philadelphia geborene Shooting Guard in seiner Karriere erzielt. Nur Kareem Abdul-Jabbar, Karl Malone und LeBron James haben noch mehr gepunktet.

«Kobe doesn't pass»

Bryant, der 2016 zurückgetreten ist, galt auf dem Feld als Egoist. «Kobe doesn't pass», hiess es immer. Ganz besonders beherzigt hat er dieses Motto 2006 gegen die Toronto Raptors. 81 Punkte hat er da mit der Wut im Bauch eingeschenkt. Es ist der zweithöchste Wert, der jemals in der NBA erreicht wurde. Nur Wilt Chamberlain erzielte 1962 einmal 100 Punkte. Ein Wert aus einer anderen Zeit.

Doch in der Neuzeit verstand es vor allem Kobe, die Grenzen derart zu verschieben. Denn solche Künststücke machte er gleich mehrfach. 25 Mal hat Bryant in seiner Karriere mehr als 50 Punkte in einem Spiel erzielt. Nur Chamberlain und ein gewisser Michael Jordan schafften das öfter.

Und kurz vor dem 81-Punkte-Match lag Bryant gegen Dallas nach drei Vierteln bei 62 Zählern. Dann machte er Feierabend, statt sein Score hochzuschrauben. Der Sieg war zu dem Zeitpunkt längst eingetütet.

Ein Leben für die Lakers

Der Sieg, er zählte für Bryant alles. Wichtiger waren ihm eigentlich nur die Los Angeles Lakers. In seiner ganzen Karriere spielte er 20 Jahre lang ausschliesslich für die Lakers. Die «Stadt der Engel» trifft die Todesnachricht denn auch besonders hart.

Denn der Mann für die genialen Dribblings und Tricks war für die Lakers-Fans eine Ikone. Seine Nummern 8 und 24, die er während seiner Karriere getragen hat, werden nicht mehr vergeben. «In meinen Venen fliesst lila-gelbes Blut», sagte Kobe einst auf die Frage nach einem Wechsel in Anspielung auf die Vereinsfarben.

Kobe Bryant war Scoring-Maschine, Show-Garant und auf dem Feld ein Egoist. Aber er hat in seiner Karriere gelernt, diesen Charakterzug zu zügeln, wenn es nötig war. Geholfen hat ihm dabei sein langjähriger Coach und Mentor Phil Jackson.

«Kobe ist ein Geber geworden»

Seine Worte haben Kobe die Augen geöffnet: «Keiner ist bereit, dir zu folgen.» In den darauffolgenden Jahren habe er gelernt, wie man eine Mannschaft auf eine Art führe, dass die anderen folgen wollen, so Jackson. «Er ist ein Geber geworden und nicht nur einer, der etwas nimmt – und das ist grossartig für ihn.»

Gegen Ende seiner Karriere wurden die Verletzungen zahlreicher, die Punkte weniger. Im letzten Auftritt gegen die Utah Jazz liess er seine alte Klasse aber noch einmal aufblitzen. 60 Punkte lieferte er zum Abschluss. In typischer Kobe-Manier verliess er das Parkett der NBA 2016.

Doch die Show, grosse Siege und Trophäen gehörten auch nach seiner NBA-Karriere dazu. In seinem Animationskurzfilm «Dear Basketball» liess er die Liebe zu dieser Sportart aufleben. Er erhielt 2018 für das Werk einen Oscar und einen Emmy.

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