Zunächst war von fünf Absturzopfern die Rede. Viereinhalb Stunden nach dem Absturz des Helikopters mit der US-Basketball-Legende Kobe Bryant (†41) und seiner Tochter Gigi (†13) an Bord bestätigten die Behörden, dass laut Flugmanifest nicht fünf, sondern neun Personen an Bord waren, inklusive Pilot.
Alle neun kamen bei dem Absturz kurz vor 10 Uhr Ortszeit (19 Uhr MEZ) ums Leben. Auch als die Behörden fast fünf Stunden nach dem Unglück erstmals vor die Medien traten, stieg vom Helikopterwrack weiterhin dichter Rauch auf. Die sterblichen Überreste der Absturzopfer waren zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht geborgen.
Die Bergung der Opfer sei Sache von Forensikern, so Los Angeles County Sheriff Alex Villanueva an einer Pressekonferenz. Er nannte es «höchst respektlos», dass das US-Klatschportal «TMZ» die Namen von Bryant und seiner Tochter publik gemacht habe, bevor Angehörige informiert worden waren. Forensiker werden jetzt die Identität der Absturzopfer ermitteln, danach würden die Angehörigen unterrichtet - und erst dann die Namen bekanntgegeben.
Helikopter bei starkem Nebel abgestürzt und in Flammen aufgegangen
Nach Angaben des Los Angeles Country Sheriff's Department war der erste Notruf um 09.47 Uhr Ortszeit (18.47 Uhr MEZ) eingegangen. Moutainbiker, die in den umliegenden Bergen unterwegs waren, meldeten den Absturz.
Zeugen sprachen von einem Feuerball. Die Maschine vom Typ Sikorsky S-76 Baujahr 1991 war bei starkem Nebel abgestürzt und in Flammen aufgegangen. Angaben zur Absturzursache gibt es zunächst keine. Experten zufolge wurde der Absturz eher durch schlechtes Wetter als durch Motor- oder mechanische Probleme verursacht. Die Wahrscheinlichkeit, dass gleich beide Motoren des zweimotorigen Helikopters ausfallen, gilt als verschwindend klein.
Feuer erschwerte es den 56 Rettungskräften, die Unglücksmaschine und die Opfer darin zu bergen. Beim Anblick des Wracks sei sofort klar gewesen, dass es keine Überlebenden gab, hiess es an der Pressekonferenz. Der Helikopter war in ein hügeliges Gebiet am Rande von Los Angeles gekracht und riss eine rund 50 Meter lange Schneise durch kahle Bäume, bevor das Wrack brennend zum Stillstand kam. Die Maschine muss mit grosser Geschwindigkeit auf dem Terrain aufgeschlagen haben - und verfügte nach einem erst 40-minütigen Flug noch über genug Treibstoff, um ein grosses Feuer auszulösen. (kes)