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So gehen unsere Nachbarländer mit der Corona-Krise um
Niemand ist strenger als die Schweiz

Das Coronavirus grassiert in Europa – Regierungen ringen damit, das Problem unter Kontrolle zu bringen. In Italien ist man davon weit entfernt, Deutschland wirkt geradezu behäbig. Einzig die Schweiz ist früh rigoros gegen das Virus vorgegangen.
Publiziert: 03.03.2020 um 21:57 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2020 um 09:48 Uhr
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Immunologe Beda Stadler begrüsst das rigorose Vorgehen des Bundesrates zur Eindämmung des Coronavirus.
Foto: Keystone
Flavio Razzino, Alain Kunz

Hunderte Infizierte in Deutschland und Frankreich, über 2000 Fälle in Italien und mehr als 30 Erkrankte auch in der Schweiz. Dazu kommen Dutzende Tote: Das Coronavirus breitet sich in Europa rasant aus. Doch die Regierungen reagieren höchst unterschiedlich darauf. Nur die Debatte, ob die Regierung nun zu viel oder zu wenig unternehme, läuft überall gleich ab.

Schweiz greift durch

Nachdem im Tessin die ersten Fälle von Corona-Infizierten gemeldet worden waren, handelte der Bundesrat rigoros. Grossveranstaltungen sind seit dem 28. Februar verboten. Der Profifussballbetrieb ruht bis zum 20. März. Hockeyspiele werden mindestens bis zum 17. März ausgesetzt. Durch die ausgerufene «besondere Lage» hat der Bund zudem die Kantone ein Stück weit entmachtet – sie dürfen nun nur noch über die Durchführung von Veranstaltungen mit weniger als 1000 Teilnehmern entscheiden.

Die Schweiz hat damit europaweit eine der strengsten Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus getroffen. Und sie seien hoch sinnvoll, wie Immunologe Beda Stadler (69) zu BLICK sagt. «Natürlich wissen wir heute nicht, ob das Vorgehen des Bundes die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen und verlangsamen kann. Doch es ist das einzig Richtige, jetzt mit so strengen Massnahmen zu reagieren», sagt er.

Deutschland bleibt gelassen

Die deutsche Bundesregierung geht einen fast gegensätzlichen Weg. Sie empfiehlt die Absage von internationalen Grossveranstaltungen bloss. Es liegt aber in der Kompetenz der einzelnen Bundesländer und Kommunen zu prüfen, ob Veranstaltungen durchgeführt oder abgesagt werden müssen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) plädiert gar für «Mass und Mitte» beim Umgang mit dem Coronavirus. Das Credo: bloss nicht zu viel absagen.

Der bekannte Virologe Alexander Kekulé (61) kritisiert die laxe Haltung der Bundesregierung in diesem Punkt. Er forderte in der Sendung «Hart aber fair» im ARD, die Schweiz als Vorbild zu nehmen. «Jetzt hätten wir noch die Chance, die Infektionsherde in Deutschland zu lokalisieren. Dafür bräuchte es aber zwei Wochen Corona-Ferien in ganz Deutschland.» Das hiesse in dieser Zeit: keine Grossveranstaltungen und geschlossene Schulen.

Frankreich folgt Schweizer Beispiel

Einen ähnlichen Weg wie die Schweiz geht Frankreich. Grossveranstaltungen ab 5000 Teilnehmern sind verboten. Insbesondere wenn sie in geschlossenen Räumen stattfinden. Aber auch der Halbmarathon in Paris wurde abgesagt. Im Département Oise nördlich von Paris gelten noch strengere Auflagen. Dort sind jegliche Zusammenkünfte untersagt, die Region ist besonders vom Coronavirus betroffen.

Chaos pur in Italien

In Italien scheint die Lage ausser Kontrolle. «Hier haben wir mit über 2000 Infizierten die Situation, dass der Staat praktisch nichts mehr machen kann, um die Ausbreitung einzudämmen», sagt Immunologe Stadler. Die Regierung versucht es trotzdem. Indem sie das Land in verschiedene Zonen einteilt. In der roten Zone sind sämtliche Veranstaltungen verboten, zudem dürfen Einwohner die Zone nicht verlassen. Betroffen sind davon die Regionen Lombardei, Venetien und Emilia-Romagna. In der gelben Zone sind ebenfalls sämtliche Veranstaltungen untersagt – die Menschen dürfen aber herumreisen.

In der grünen Zone schliesslich empfiehlt der Staat den Bürgern, wenn immer möglich Home-Office zu betreiben. Veranstaltungen können hier aber durchgeführt werden.

Chaos in der Fussballfrage: Erst wurden in der Lombardei und in Venetien alle Sportveranstaltungen verboten, dann beschloss die Liga Geisterspiele – um schliesslich doch noch alle Spiele nördlich von Rom zu verschieben.

Coronavirus

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