Badener Pizzabäckerin sammelt Spenden nach Erdbeben-Katastrophe
«Wir dürfen die Dörfer nicht vergessen»

Hilfsorganisationen sind vor Ort, viele Menschen spenden. Nach der Erdbeben-Katastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Solidarität gross. Jetzt sammelt eine Aargauer Pizzabäckerin Geld für Dörfer in der Türkei. Diese blieben leider oft unbeachtet, sagt sie.
Publiziert: 11.02.2023 um 16:40 Uhr
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Aktualisiert: 12.02.2023 um 18:56 Uhr
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Viele Dörfer sind durch die schweren Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein zerstörtes Haus in Demirciler.
Foto: zVg
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Fabian BabicRedaktor News

Die Erdbeben-Katastrophe im türkisch-syrischen Grenzgebiet fordert viele Leben und Verletzte. Zuletzt stieg die Zahl der Toten auf mehr als 35'000 an. Die Solidarität nach dieser verheerenden Tragödie ist gross: Die Glückskette hat bis am Freitagmorgen Spendenzusagen in der Höhe von rund 10 Millionen Franken für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und in Syrien erhalten.

Hinzu kommen Menschen, die auf eigene Faust Geld sammeln. Dazu gehört Serife Umurhan (51) aus Baden AG. Dass die Hilfsbereitschaft so gross ist, freut die Aargauer Pizzabäckerin mit Wurzeln in der Türkei. Aber sie macht sich Sorgen um die kleineren Ortschaften: «Wir dürfen die Dörfer nicht vergessen.»

Gelder für Wiederaufbau

Bei der Hilfe liege der Fokus auf den grossen Städten, die von der Katastrophe betroffen sind. «In den Dörfern brauchen die Menschen aber auch Unterstützung. Dort passiert aktuell noch zu wenig», sagt Umurhan. Und sie gibt zu bedenken: «Es gibt in den Dörfern viele sehr arme Menschen, die dringend auf Hilfe angewiesen sind.»

Deshalb sammelt Umurhan nun Spenden für Dörfer in der Türkei. Jetzt bekommen dank Hilfsorganisationen viele Menschen Lebensmittel, warme Kleidung und Zelte, sagt die Badenerin. «Aber was ist in den nächsten Wochen und Monaten?» Ihr Ziel sei es, Gelder für den langfristigen Wiederaufbau von Dörfern zu sammeln.

Als Teil eines Hilfsnetzwerks für Dörfer sammelt sie derzeit Geld für Dehlizburnu und weitere Dörfer in der Provinz Kahramanmaras im Süden der Türkei. Dort komme ihre Familie her, erzählt sie. Inzwischen leben keine Verwandten mehr im Dorf. «Die Wohnung meiner Familie ist aber komplett zerstört», sagt Umurhan. Zum Glück sei kein Familienmitglied zum Zeitpunkt der Erdbeben-Katastrophe dort gewesen.

Vor Ort habe sie eine Kontaktperson, die sie über die Lage informiert und sagt, welche Hilfen notwendig seien. «Es ist schlimm, wenn ich höre, wie schlecht es den Menschen in der Türkei geht», sagt Umurhan. «Aber wir wollen unser Bestes tun, um die Menschen zu unterstützen.»

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