Es war eine Drecksarbeit, im wahrsten Sinne des Wortes. In 33 Gemeinden untersuchte das Bundesamt für Umwelt (Bafu) unseren Güsel. Alle zehn Jahre macht es das, um herauszufinden, wie sich unser Abfall zusammensetzt, wie wir unseren Müll trennen und was wir überhaupt so wegschmeissen.
Jetzt zeigt sich: Die Schweiz, die sich wegen der besonderen Pet-Tradition gerne als Recycling-Weltmeisterin feiert, hat noch viel Luft nach oben. 21 Prozent unseres Abfalls besteht aus Stoffen, die recycelt werden könnten. Das sind 31 Kilo recycelbarer Müll pro Person. Besonders oft landen Speiseresten, Rüstabfälle von Gemüse und Früchten sowie Kunststoffverpackungen wie die Shampooflasche im Kehricht.
«Wir müssen mehr tun, um die Kreislaufwirtschaft zu fördern», sagt Bafu-Direktorin Katrin Schneeberger (56) an einer Medienkonferenz. Doch gerade die Städter machen sich wohl bei den Nachbarn unbeliebt, wenn sie auf dem Balkon einen Komposthaufen platzieren, um die Rüeblischalen fachgerecht zu entsorgen. Darum lautet auch eine Empfehlung des Berichts, dass in städtischen Siedlungen der Bio-Müll abgeholt wird.
Hälfte der Lebensmittelabfälle vermeidbar
Pro Person werden jährlich 25 Kilo Lebensmittel wie Obst und Gemüse sowie Milchprodukte weggeschmissen. Dazu kommen noch 2,2 Kilo Fisch und Fleisch und die 23 Kilo Rüstabfälle. Brisant: Mehr als die Hälfte der weggeschmissenen Lebensmittel hätte man vermeiden können, wenn sie rechtzeitig gegessen oder korrekt gelagert worden wären.
Neben den Lebensmitteln finden sich auch viele Gartenabfälle, Spielzeug, Windeln, Kunststoff und Papier im Abfall. Damit auch diese Zahl sinkt, empfiehlt der Bericht, mit einer Informationskampagne das Kunststoff-Recycling bekannter zu machen. Für die Karton-Entsorgung soll die Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut werden.
Der Abfall wurde in insgesamt 33 Gemeinden untersucht, darunter Städten wie Basel, Genf oder St. Gallen oder Dörfer wie Jenins GR, Ringgenberg BE oder Fischenthal ZH. Für jede Gemeinde wurden rund 200 Säcke untersucht.
Die Güsel-Detektive, für die der Bund eine Firma beauftragt hat, schlitzten den Abfallsack auf und sortierten ihn in eine der 32 Kategorien. Darunter gibt es auch exotischere, wie zum Beispiel Windeln, Katzensand oder Textilien. 36 Franken pro Stunde gibt es für jene, die sich die Hände schmutzig machen, wie das «NZZ Folio» berichtet.
Danach wurde jede Kategorie gewogen und so mit den Ergebnissen der vorigen Analyse verglichen. Das Bundesamt für Umwelt führt die Abfall-Studie alle zehn Jahre durch.
Der Abfall wurde in insgesamt 33 Gemeinden untersucht, darunter Städten wie Basel, Genf oder St. Gallen oder Dörfer wie Jenins GR, Ringgenberg BE oder Fischenthal ZH. Für jede Gemeinde wurden rund 200 Säcke untersucht.
Die Güsel-Detektive, für die der Bund eine Firma beauftragt hat, schlitzten den Abfallsack auf und sortierten ihn in eine der 32 Kategorien. Darunter gibt es auch exotischere, wie zum Beispiel Windeln, Katzensand oder Textilien. 36 Franken pro Stunde gibt es für jene, die sich die Hände schmutzig machen, wie das «NZZ Folio» berichtet.
Danach wurde jede Kategorie gewogen und so mit den Ergebnissen der vorigen Analyse verglichen. Das Bundesamt für Umwelt führt die Abfall-Studie alle zehn Jahre durch.
Die gute Nachricht: Insgesamt haben die Schweizer Haushalte weniger Kehricht-Abfälle produziert als vor zehn Jahren. Damals waren es noch 206 Kilogramm pro Person, 2022 «nur» noch 148 Kilo. Rund 6 Millionen Tonnen Müll fallen insgesamt aus Haushalten und kleinen Geschäften an. Ein grosser Teil unserer Abfälle wird jedoch separat gesammelt und wiederverwertet, nur der Rest wird in der Kehrichtanlage verbrannt.
Entscheidend, ob an einem Ort viel oder wenig Abfall produziert wird, ist auch der Tourismus. Wer in der Schweiz in den Ferien ist, produziert offenbar mehr Müll. Werden die sogenannten Logiernächte herausgerechnet, gibt es fast ein Drittel weniger Güsel.