Die Ohnmacht, Verzweiflung und Wut bei den Wirtinnen und Wirten ist gross. Verständlicherweise. Nicht nur, dass sie aufgrund der Abstandsregeln weniger Gäste bewirten konnten. Dass sie alle paar Monate neue Schutzkonzepte erstellen mussten. Dass sie teure Investitionen tätigten – in Winterzelte, Heizpilze, Wärmekissen –, die sich Wochen später als überholt erwiesen. Dass Bund und Kantone die Spielregeln am Laufband änderten, ohne für die daraus folgenden Einbussen aufzukommen.
All dies hätte schon gereicht, um manchen in den Konkurs zu treiben. Doch es kam schlimmer – völlig ohne Not: Wegen der hohen Fallzahlen beschloss der Bundesrat konsequenterweise, die Restaurants zu schliessen. Doch verpasste er es, der gebeutelten Gastrobranche zu helfen.
Stattdessen ging die Landesregierung in die Weihnachtsferien. Mehr als drei Wochen später liegt noch immer keine Lösung vor!
Wirtinnen und Wirte, die ihre Bar, ihr Café, ihr Restaurant über Jahre hinweg aufgebaut haben, stehen vor dem Nichts. Dabei geht es keineswegs nur um jene Betriebe, die auch ohne Pandemie in Konkurs gegangen wären. Nein, bedroht ist die grosse Mehrheit jener Beizer, die ein Geschäft hatten, das funktionierte. Wer da noch von «Flurbereinigung» spricht, begreift die Lage nicht. Tatsache ist: Viele Gastronomen haben inzwischen schlicht keine Reserven mehr. Zu hoffen ist nun, dass das angekündigte Hilfspaket vom kommenden Mittwoch noch rechtzeitig ankommt.