Auf einen Blick
- Ueli Maurer unterstützt AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel im deutschen Wahlkampf
- Christoph Blocher kritisiert Maurers Auftritt und betont SVP-Linie gegen ausländische Zusammenarbeit
- Blocher, 84, kokettiert mit Bundesratsrückkehr, stellt aber klar: «Ich kandidiere nicht»
Der Wahlkampf in Deutschland läuft auf Hochtouren. Und mit dabei war vor einigen Wochen auch der Schweizer alt Bundesrat Ueli Maurer. Im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung im hessischen Neu-Isenburg sendete der eine Videobotschaft. Geradezu freundschaftlich grüsste er AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel (45): «Hoi Alice und grüezi mitenand.»
Maurer wünschte der teilweise in der Schweiz lebenden Weidel alles Gute für die bevorstehenden Wahlen. «Aus der Schweiz schauen wir im Moment etwas verwundert, aber auch konsterniert nach Deutschland und beobachten die Wahlen», erklärte der SVP-Mann. «Da sollen offenbar liebe Freunde, die wir seit vielen Jahren kennen und schätzen, plötzlich extrem geworden sein.»
Blocher: «Ich hätte das nicht gemacht.»
Der Auftritt sorgte für Kritik. Den offiziell arbeitet die SVP nicht mit ausländischen Parteien zusammen. Noch vor einigen Jahren legte Christoph Blocher (84) grossen Wert darauf, in der SRF-«Arena» nicht direkt neben Ex-AfD-Parteichef Alexander Gauland (83) auftreten zu müssen.
Jetzt äussert sich Blocher auch zum Auftritt des ehemaligen SVP-Finanzministers Maurer. In seiner Sendung «Teleblocher» stellt er klar: «Ich hätte das nicht gemacht.» Die Partei habe die klare Linie, dass man nicht mit ausländischen Parteien zusammenarbeite. «Aber wir hatten immer auch Einzelne, die es halt trotzdem gemacht haben. Das ist Freiheit. Man kann es ja nicht verbieten.»
«Haben genug zu tun an den eigenen Parteien»
Zwar sei Weidel eine «gescheite Person». «Aber auch mit den Sympathisanten geht man nicht zusammen. Wir wissen nicht, was aus den Parteien im Ausland kommt. Wir haben genug zu tun an den eigenen Parteien.» Der Auftritt sei Maurers Privatsache.
In seiner Sendung äusserte sich Blocher auch erneut zum Mitte-Bundesratsticket. Vor einer Woche hatte er für Aufsehen gesorgt, als er mit einer Rückkehr in den Bundesrat kokettierte, weil er mit der Auswahl der beiden Mitte-Kandidaten Markus Ritter (57) und Martin Pfister (61) unzufrieden war. Jetzt stellt er klar: «Ich kandidiere nicht.» In seinem Alter wolle er nicht mehr in den Bundesrat. Nur um nachzuschieben: «Aber wenn es sein muss ...»
Dass Blocher aber tatsächlich gewählt wird, gilt als sehr unwahrscheinlich.