Nach dem SRF-Aus von Roger Schawinski (75) im März, hat das SRF ein neues Talk-Aushängeschild: Urs Gredig (50) führt seit drei Monaten durch das neue Format «Gredig direkt». Nach Anlaufschwierigkeiten findet sich der Moderator immer mehr in seiner Rolle zurecht, was beispielsweise das emotionale Gespräch mit Melanie Winiger (41) bewies, die kurzzeitig gar mit den Tränen kämpfte.
Nach der ersten Staffel zieht der SRF-Talker im Gespräch mit BLICK ein Fazit. Er selbst sei zufrieden und bezeichnet den Start als gelungen. «Das Versprechen einer Talkshow auf Augenhöhe, in welcher man in einem unaufgeregt-spannenden Gespräch prominente Gäste näher kennenlernt, haben wir meiner Meinung nach eingelöst», so Gredig.
«Gredig direkt»: Neue SRF-Talksendung scharf kritisiert
Er betont aber auch: «Selbstverständlich gibt es noch Verbesserungspotential, aber die Resonanz der Zuschauerinnen und Zuschauer ist zum Teil sehr positiv, die Quoten sind stabil auf einem guten Niveau und ich fühle mich wohl in der Talkmaster-Rolle.» Die von Gredig angesprochenen Quoten geben ihm vorerst Rückendeckung: In den ersten Sendungen erreichte er einen Durchschnitt von soliden 17,2 Prozent.
Winiger als Quoten-Hit
Heraus sticht dabei die Ausgabe mit Melanie Winiger. Diese hatte einen herausragenden Marktanteil von 25,4 Prozent. Einen Wermutstropfen gibts aus Quotensicht trotzdem: Die letzte Sendung vor der Sommerpause mit Luca Hänni (25) fiel beim Publikum offensichtlich durch. Sie hatte eine Quote von schlechten 11 Prozent. Ob der Talk also einfach beim jungen Publikum nicht gut ankommt?
Gredig wiegelt ab. «Das sehe ich nicht so. Natürlich gibt es immer wieder Schwankungen, beispielsweise wegen des Konkurrenzprogramms auf anderen Sendern oder wegen des Wetters», erklärt er. Weiter meint der Zweifach-Vater, dass ein zur Sendung gehörendes Kurzformat mit Hänni beispielsweise schon 200'000 Mal angeschaut wurde.
Einen Vergleich mit «Schawinski» möchte Urs Gredig nicht ziehen. «‹Gredig direkt› hat ja einen anderen Sendeplatz und wird an einem anderen Tag ausgestrahlt. Ich selber habe den Vergleich nie gemacht und halte es ganz nach Sören Kierkeegard: ‹Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit›», meint er. Scheuen müsste er die Gegenüberstellung jedoch nicht. «Gredig direkt» ist aktuell deutlich erfolgreicher als «Schawinski» es zuletzt war.
Gredig will lockerer werden
Der SRF-Moderator befindet sich bereits in den Vorbereitungen zur kommenden Staffel. Dann möchte er auch Gäste aus dem Ausland empfangen, was bisher aufgrund der Bestimmungen zur Eindämmung des Coronavirus nur bedingt möglich gewesen wäre. Aber nicht nur an der Gästauswahl wird gefeilt. Auch an sich selbst wird Gredig arbeiten: «Persönlich will ich noch mehr in die Rolle des Gastgebers hineinwachsen, stellenweise auch noch etwas mehr Leichtigkeit und Lockerheit in die Gespräche miteinfliessen lassen.»
Wie fanden Sie die Sendung? Erzählen Sie uns in den Kommentaren, was Ihnen gefallen hat und wo Urs Gredig noch Potenzial hat.
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