Unter Tränen sagt er dem SRF Adieu
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Roger Schawinski:Unter Tränen sagt er dem SRF Adieu

Emotionaler Abschied von Roger Schawinski
Unter Tränen sagt er dem SRF Adieu

Am Montagabend führte Roger Schawinski zum letzten Mal durch die nach ihm benannte SRF-Talkshow. Der Abschied nach neun Jahren bewegte auch den sonst so standhaften Medienmann.
Publiziert: 24.03.2020 um 00:37 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2020 um 16:02 Uhr
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Sichtlich berührt war Roger Schawinski bei der Abmoderation seiner letzten Sendung.
Foto: Screenshots SRF
Michel Imhof

Emotionaler SRF-Abschied nach fast neun Jahren: Roger Schawinski (74) führte am Montagabend durch die letzte Ausgabe des nach ihm benannten «ersten Talks der Woche». Der TV-Mann blieb bis zur letzten Sekunde seiner Sendung souverän, obwohl man in den letzten Minuten an seiner zittrigen Stimme und in seinen Augen doch ein bisschen Wehmut rausspüren konnte.

Die drei Gäste waren für den Moderator bis zuletzt ein gut gehütetes Geheimnis. Verschiedene Wegbegleiter, organisiert durch sein Redaktionsteam, stellten sich – wegen der Corona-Krise getrennt durch eine Plexiglas-Scheibe – den spontanen Fragen von Roger Schawinski. Den Anfang machte alt Bundesrat Moritz Leuenberger (73), der von Schawinski als ehemaliger Medienminister schon einiges an Kritik einstecken musste. «Du bist ein viel netterer Mensch als früher», sagte der «Radio 24»-Gründer im Gespräch zu Leuenberger. Dieser konterte: «Früher hast du mich so verängstigt, da war ich natürlich nicht immer gut drauf, wenn du mir begegnet bist.» Der Ex-Bundesrat bestätigte auch, dass er eine viel nettere Person sei, seit er dieses Land nicht mehr mitregiere. «Seit ich nicht mehr Bundesrat bin, bin ich viel besser drauf.»

Katja Stauber lernte von Schawinski

Die zweite Person an Schawinskis Tisch: Die abtretende Tagesschau-Moderatorin Katja Stauber (57). Sie hatte am 1. November 1984 den ersten Arbeitstag bei Radio 24 und erlernte dort das Handwerk der Journalistin. «Du warst ein schwieriger Chef und hast den Leuten alles abverlangt», stellte sie fest. Allerdings habe er auch Talente erkannt und diesen grosse Chancen gegeben. «Ich bin ein Schawinski-Kind», sagte Stauber, die ab April hinter die Kameras der SRF-Tagesschau wechselt. Und gibt zu: «Bis heute habe ich den Albtraum, dass ich im Radio-24-Studio sitze und mir die Platten ausgehen.»

Die grösste Überraschung war für Schawinski der Auftritt von Credit-Suisse-Verwaltunsratspräsident Urs Rohner (60). Neun Jahre lang wollte der Talker seinen ehemaligen Chef in die Sendung holen – vergeblich. Er war von 2000 bis 2004 war er Vorstandschef der ProSiebenSat.1 Media AG und machte in dieser Funktion Roger Schawinski zum Leiter vom deutschen Sender Sat.1. «Mit dem Argument, dass du dich momentan in der Nati B bewegst und zu uns in die Champions League kommen könntest, habe ich dich überzeugt», erinnerte sich Rohner. Und bedankte sich: «Du hast den Sender, der in einer schwierigen Lage war, wieder heraufgewirtschaftet.»

Abschied unter Tränen

Der SRF-Abschied brachte auch den sonst so standhaften Schawinski aus der Fassung: Sichtlich gerührt bedankte er sich in den letzten Sekunden seiner Sendung bei seinem Team, seinen vielen Gästen und beim treuen Fernsehpublikum. Die Sendung fiel im letzten September dem SRF-Sparhammer zum Opfer. Neun Jahre lang wurde der Talk ausgestrahlt, fortan konzentriert sich der Medienmann um sein Radio 1. Mit Tränen in den Augen und zittriger Stimme verabschiedete er sich: «Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht, eine gute Woche und ein gutes, weiteres Leben, auch in diesen ganz schwierigen Zeiten.»

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