SRG-Chef Marchand will weniger Samstagabend-Shows
So gehts mit «Happy Day» und «Darf ich bitten?» weiter

Die Aussage von SRG-Chef Gilles Marchand, es werde weniger Abend-Shows geben, löste Aufregung am Leutschenbach aus. Wie sieht die Fortsetzung des Samstagabend-Programms aus?
Publiziert: 11.10.2020 um 00:42 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2021 um 13:47 Uhr
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«Happy Day»-Röbi Koller mit dem begehrten Millionen-Koffer.
Foto: SRF/Oscar Alessio
Peter Padrutt und Jean-Claude Galli

Es war ein Satz, der aufhorchen liess. Generaldirektor Gilles Marchand (58) hatte im Interview mit BLICK die Sparmassnahmen der SRG erläutert – es müssen nochmals 50 Millionen Franken runter, und bis 2024 sollen 250 Vollzeitstellen verschwinden. Auf die Frage, ob SRF-Evergreens wie «Happy Day» und Formate wie «Darf ich bitten?» akut gefährdet seien, sagte er: «Es stimmt. Die grossen Abendshows werden künftig eine etwas weniger grosse Rolle spielen.»

Am Leutschenbach hielt man den Atem an. Denn seit dem Aus von «Benissimo», «The Voice of Switzerland» und anderen Castingformaten hatte man den Samstagabend bereits sukzessive heruntergefahren. Zuletzt fiel «Viva Volksmusik» dem Sparhammer zum Opfer. Und «SRF bi de Lüt – Live» soll günstiger produziert werden. Die Frage war: Welche Spielräume bleiben dem neuen Unterhaltungschef ad interim Reto Peritz (47)? Er löst den bisherigen Chef Stefano Semeria (54) ab, dem die Interimsleitung Distribution übergeben wurde.

«Happy Day» läuft auch 2021 weiter

Als Nathalie Wappler (52) Tage später erläuterte, wie sie die Sparmassnahmen für SRF umsetzen will – die Direktorin muss auch wegen der Onlinestrategie 68 Millionen Franken streichen –, ging sie auf eine Reduktion der Samstagabendshows nicht ein. Sie kündigte nur an, dass «Mini Schwiiz – dini Schwiiz» verschwindet und künftig auf die Übertragung von Events wie «Basel Tattoo» verzichtet wird.

Für den Quotenhit «Happy Day» gibt es nun Entwarnung – zumindest für 2021. «Es sind fünf Ausgaben wie in den letzten Jahren geplant», sagt Peritz. «Auch an der Moderation wird sich 2021 nichts ändern.» Er hält fest: «‹Happy Day› und ‹SRF bi de Lüt› sind wichtige, vom Publikum sehr geschätzte Marken.» Man werde diese Formate künftig nicht nur auf den TV-Kanälen bespielen, sondern noch stärker ins digitale Zeitalter führen.

Eine neue Talentshow in der Pipeline

Der Fortsetzung von «Happy Day» kommt auch die Partnerschaft mit Swisslos zugute, die gesichert sei. «Swisslos finanziert die Gewinnsumme. Die übrigen Einnahmen aus dem Sponsoring fliessen ins Gesamtunternehmen, wovon auch andere Programme profitieren», so Peritz.

Auch sei eine bereits angekündigte Talentshow für nächstes Jahr in Planung, die linear und digital auf ein unterschiedliches Zielpublikum zugeschnitten sei. Das aktuell laufende «Darf ich bitten?» macht 2021 Pause, die Doku-Reihe «Es geschah am…» läuft weiter. Am 28. November mit dem Schiffsunglück auf dem Vierwaldstättersee von 1944.

Peritz zieht ein positives Fazit: «Das ältere und das jüngere Publikum liegen uns am Herzen. Und wir sind überzeugt, auch mit weniger Budget linear und digital ein abwechslungsreiches Programm bieten zu können.»

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