Tödliche Lawine, Heli-Absturz und Kälte-Tod
Die fünf schlimmsten Bergunfälle im Wallis

Wer gerne im Hochgebirge Wanderungen oder Skitouren unternimmt, findet im Wallis die besten Destinationen. Doch mit der grossen Höhe steigt auch die Naturgefahr. Statistisch ist das Wallis besonders gefährlich. Hier die fünf schlimmsten Unfälle der letzten 12 Monate.
Publiziert: 13.04.2024 um 01:00 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2024 um 10:01 Uhr
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Beat MichelReporter

Heliskiing-Tour Petit Combin, 2. April 2024, drei Tote, drei Verletzte

Foto: AFP

Allein der April forderte dieses Jahr bereits mehrere Tote im Kanton Wallis. So etwa, als ein Helikopter von Air Glacier am Petit Combin in den Walliser Alpen abstürzte. An Bord: vier Heliskiing-Touristen, der Pilot und ein Bergführer. Aus noch unbekannten Gründen stürzten sie den Nordhang hinunter. Beim tragischen Unglück verloren drei Menschen ihr Leben – darunter der Schweizer Pilot (34), der Schweizer Bergführer (45) und ein irischer Passagier (34). Drei weitere Passagiere wurden verletzt.

Skitour Zermatt, Ostermontag 1. April 2024, vier Tote, ein Verletzter

Schocknachricht am Ostermontag: Gegen 14 Uhr löste sich in Zermatt eine Lawine und riss mehrere Personen mit. Später wurde bekannt, dass es vier Todesopfer gibt. Ein Schweizer (20) wurde schwer verletzt geborgen. Unter den Toten sind der erfahrene Extrembergsteiger David L.* (†58), ein schweizerisch-britischer Doppelbürger, eine 25-jährige Kanadierin und ein 15-jähriger Teenager aus den USA. Ein kanadischer Offizier (30) gilt noch als vermisst. Die Betroffenen waren in einer für Skifahrer verbotenen Wildruhezone unterwegs. Es galt Lawinenwarnstufe 4.

Kälte-Tod an der Tête Blanche, 10. März 2024, fünf Tote, eine Vermisste

Foto: AFP

Startort der Skitour in den weissen Tod war Zermatt. Die sechsköpfige Gruppe wollte Anfang März in nur einem Tag auf der Haute Route nach Arolla. An der Tête Blanche schlug das Wetter um. Die Kombination von sehr starkem Wind, tiefer Temperatur und ungenügender Kleidung wurde zur Todesfalle. Fünf Walliser derselben Familie und eine Freundin aus Freiburg überlebten den Sturm nicht. Die Leiche der Frau (28) konnte noch immer nicht geborgen werden. An derselben Stelle starben im April 2018 auf fast identische Weise bereits sieben Skitourengänger. Drei überlebten das Drama damals.

Klettertour auf dem Portjengrat, 12. August 2023, ein Toter, ein Schwerverletzter

Foto: IMAGO/Cavan Images

Eine Zweierseilschaft beabsichtigte vergangenen Sommer im August die Besteigung des Pizzo d'Andolla über den Portjengrat bei Saas-Almagell. Beim Aufstieg – auf einer Höhe von 3250 Metern über Meer – stürzte die angeseilte Zweiergruppe aus bisher unbekannten Gründen 50 Meter in felsigem Gelände ab. Beim Toten handelte es sich um einen Deutschen (22) mit Wohnsitz im Kanton Luzern. Der schwer verletzte Kollege war Schweizer (31).

Bergunfall am Stockhorn, 31. Juli 2023, ein Toter

Foto: Keystone

Drei Zweierseilschaften befanden sich vergangenen Sommer im Juli im Abstieg vom 3532 m hohen Stockhorn bei Visp über den Ostgrat. Auf einer Höhe von etwa 3015 m rutschte einer der Alpinisten aus. Nach dem Sturz traf den Mann ein Felsbrocken und verletzte ihn tödlich. Beim Opfer handelt es sich um einen Berner (19).

Gemäss dem Schweizer Alpen-Club (SAC) sind im Jahr 2023 beim klassischen Bergsport 114 Menschen tödlich verunfallt. 45 davon im Wallis. Dies entspricht 39 Prozent. Damit ist das Wallis für Bergsportler der gefährlichste Kanton der Schweiz.

* Name geändert 

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