«Ich habe die Lawine selber gesehen, sie war ziemlich gross», sagte ein Leserreporter aus Zermatt VS am Ostermontag zu Blick. Er beobachtete die Lawine, die sich in Zermatt gegen 14 Uhr gelöst hatte, aus sicherer Entfernung. Kurze Zeit später wurde eine Suche eingeleitet. Der Leserreporter sagte zu Blick: «Es sieht aus, als seien drei oder vier Helikopter auf der Suche nach Vermissten.» Bilder zeigten zudem, wie mit Spürhunden nach Personen gesucht wurde.
Später wurden vier Personen geborgen – drei waren tot, einer schwer verletzt. «Bei den Verstorbenen handelt es sich um einen 15-jährigen Amerikaner sowie einen Mann und eine Frau, deren Identifizierung noch nicht abgeschlossen ist», hiess es in einer Mitteilung vom Dienstagvormittag. Im Fall des weiblichen Opfers lagen zunächst keine Hinweise auf die Identität vor. «Beim Verletzten handelt es sich um einen 20-jährigen Schweizer.»
Am Mittwoch informierte die Polizei dann: Es handelt sich bei den zwei anderen Toten um einen 58-jährigen Schweizer sowie eine 25-jährige Kanadierin. Zudem erklärte die Polizei, dass am Dienstag, einen Tag, nachdem die Suche vorerst eingestellt wurde, ein 30-jähriger Mann als vermisst gemeldet wurde. «Es ist davon auszugehen, dass auch dieser von der Lawine erfasst worden ist. Eine erneute Suchaktion im betroffenen Gebiet am gestrigen Nachmittag blieb erfolglos», hiess es weiter. Die Kantonspolizei stehe im engen Kontakt mit der Familie.
Grosse Lawinengefahr in der Region
Der Schnee kam unterhalb der Station Riffelberg herunter und löste sich gemäss der Polizei im Variantenbereich – also abseits der Piste. «Für mich sah es so aus, als ob zum Zeitpunkt des Lawinenabgangs mehrere Leute im Hang waren», erzählte ein Augenzeuge Blick. Auch wenn er selbst nicht in Gefahr war, war das Gefühl der «gewaltigen Lawine» sehr beklemmend.
Bruno Jelk, ehemaliger Chef der Bergrettung Zermatt und heutiger Chef der Lawinenbeobachtung Mattertal, erklärt gegenüber SRF ebenso, dass mehrere Personen abseits der Piste einen «sehr steilen Hang» befahren hätten, wo Spuren zu erkennen waren.
Auf die Pisten selbst sind die Schneemassen nicht gerutscht – zum Glück. Denn ein Blick auf die Zermatt-Website zeigte: Die Anlagen rund um die Station Riffelberg waren geöffnet.
In Zermatt und anderen Teilen des Wallis gilt aktuell Lawinenwarnstufe vier. Das bedeutet, dass «grosse Gefahr» vor Schneeabgängen besteht. In diesem Winter starben schweizweit bereits 17 Menschen bei Lawinenunglücken.
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