Logisch: Zwei Cremeschnitten kosten doppelt so viel wie eine Cremeschnitte. Und wer im Hotel das Familienzimmer bucht, bezahlt mehr als fürs Einzelzimmer.
Doch mit Mathematik haben es die Bürgerlichen in Basel-Stadt offenbar nicht so. Anders ist ihr Aufschrei nicht zu erklären. So wehren sie sich gegen eine neue Regel, die gestaffelte Gebühren für die Parkkarten vorsieht: Je grösser ein Fahrzeug, umso teurer wird es für die Halter.
Das ergibt Sinn: In den vergangenen 20 Jahren sind Autos im Schnitt 10 Zentimeter breiter und 20 Zentimeter länger geworden. Auf den Strassen sind immer mehr SUVs unterwegs, während in verdichteten Städten der Platz knapp wird, insbesondere für den Langsamverkehr.
Faires Verursacherprinzip
Die Basler Lenkungsabgabe schafft nun einen Anreiz, beim Autokauf auch an die anderen zu denken. Das System dahinter ist auch gar nicht neu. Es nennt sich Verursacherprinzip: Wer Kosten verursacht, hat sie zu tragen. Wer Platz für die Karosse beansprucht, soll dafür angemessen zur Kasse gebeten werden.
Das Verursacherprinzip schafft faire Verhältnisse – und dürfte ruhig auch bei anderen Verkehrsmitteln angewendet werden: Wer im Zug zwei Sitze beansprucht, einen für sich selbst und einen für die Einkaufstasche, soll künftig gerne auch das Doppelte bezahlen müssen.