Fiat-Chef Olivier François (62) liebt grosse Auftritte und wortgewaltige Ankündigungen. «Die beste Art und Weise, das 125-jährige Bestehen von Fiat zu feiern, ist der Blick in die Zukunft», sagt der Manager stolz.
Pünktlich zum Jahrestag der Firmengründung ging am 11. Juli eine Parade nicht über die Bühne, sondern rollte auf dem Dach des alten Fiat-Werkes Lingotto mitten in Turin (I). Mit dabei zwischen Fiat-Klassikern aus 12,5 Jahrzehnten: die neue Generation des Fiat Panda namens Grande Panda.
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Bulliger Look
Das kantige Design des Fünfsitzers entspricht weitgehend dem der Studie, die Fiat im Februar dieses Jahres präsentierte: kantig, robust, mit ausgestellten Radhäusern und 17-Zoll-Alufelgen. Für den bulligen Look gibts robuste Plastikbeplankung, Unterfahrschutz und Dachreling. Zudem gibts eine schwarze Frontblende im Pixeldesign und einer passenden Tagfahrlichtsignatur.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Grande Panda mit einer Länge von 3,99 Metern die Ausmasse des Ur-Pandas deutlich übertrifft und ausser dem Namen sowie der kantigen Silhouette wenig mit dem italienischen Kult-Mobil zu tun hat.
Die Technik war vorhersehbar: Logisch, dass auch die Günstig-Marke Fiat ein Modell auf der Plattform des Budget-Stromers ë-C33 der Stellantis-Schwestermarke Citroën bringt. Wichtiger Unterschied gegenüber der alten Stellantis-Kleinwagenplattform: Die Batterie ist komplett in den Fahrzeugboden integriert und nimmt nicht mehr wie bisher Platz über der Hinterachse weg.
Bekannte Technik
Die Architektur ermöglicht verschiedene Grössen und unterschiedliche Antriebsformen: vollelektrisch, Mildhybrid oder auch den für Lateinamerika wichtigen Naturgasantrieb, der bei uns ja kaum noch eine Rolle spielt. Den Anfang machen ein Hybrid und eine vollelektrische Version des kleinen Cross-overs. Der Hybrid entspricht dem Antriebsmodul, das im Jeep Avenger e-Hybrid für Vortrieb sorgt. Auch die Leistung wird mit 100 PS (74 kW) identisch sein. Ebenfalls dürfte der Stromer wie bereits der elektrische Citroën ë-C3 mit 113 PS (83 kW) und Reichweiten bis zu 320 Kilometern kommen.
Damit ist der Grande Panda der Stammvater einer ganzen Fiat-Familie, die auch im Nahen Osten und Afrika ihre Käufer finden soll. Neben einem Pick-up wird es eine schnittige Fliessheck-Limousine als Nachfolger des Fiat Tipo oder des Fiat Fastback in Brasilien geben. Die Ingenieure reizen die Architektur voll aus und stellen zudem ein SUV auf die Räder, das als Panda XL auch als Familientransporter dienen soll. Der witzigste Panda-Sprössling wird sicher das Freizeitmobil als Camper, ein italienischer Konkurrent des VW Caddy California.
Verkaufsstart noch nicht bekannt
Bleibt zum Schluss noch der Preis: Da dürfte Fiat ähnlich wie zum Beispiel beim Modell-Zwillingspaar Fiat Topolino und Citroën Ami einen Dolce-Vita-Aufschlag nehmen. Blick rechnet dennoch mit einem Einstiegspreis von deutlich unter 30’000 Franken.
Wann genau der Grande Panda in die Schweiz kommt, will Fiat noch nicht verraten. Da der Citroën im September hierzulande auf den Markt kommen wird, dürfte der Grande Panda auch noch in diesem Jahr erscheinen.