10 goldene Regeln
Tipps für den perfekten Grill-Abend

Grillieren kann jeder. Aber machen Sie es auch richtig? Mit diesen 10 Regeln gelingt bestimmt jedes Grillfleisch.
Publiziert: 28.05.2021 um 09:17 Uhr
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Aktualisiert: 28.05.2021 um 09:35 Uhr
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So ists recht: Grillgut immer mit der Grillzange wenden.
Foto: Getty Images

Regel 1: Glut für Puristen, Elektro und Gas für Ungeduldige

Wer keine verbrannte, zähe Schuhsohle auf dem Teller haben möchte – oder gar ein noch rohes Stück Fleisch – muss mindestens 40 Minuten einplanen, bis Steak und Cervelat auf den Grill können und die Glut optimal temperiert ist. Schnellentschlossene und Ungeduldige sollten lieber auf Gas- oder Elektro umsteigen.

Regel 2: Die Wahl der Kohle

Beim Kohlegrill muss man zunächst entscheiden, ob man der Kohle- oder eher der Brikett-Typ ist. Grundsätzlich gilt: Briketts brauchen länger, bis sie heiss sind, speichern die Hitze dafür umso besser. Holzkohle ist schneller grillbereit, kühlt jedoch schon nach 15 Minuten wieder ab. Wer einen langen Grillabend plant, sollte daher unbedingt auf Briketts setzen. Natürlich kann man diese auch immer wieder nachlegen.

Regel 3: Grillanzünder

Ob fest, flüssig oder als Gel: Die Vielfalt der Grillanzünder ist gross und jedem selbst überlassen. Jedoch sollte der Anzünder immer vollständig abgebrannt sein, bevor das Grillgut aufgelegt wird. Toxische Dämpfe könnten sonst ins Fleisch gelangen. Zudem empfiehlt es sich, auf die Umweltverträglichkeit der Produkte zu achten. Zeitungspapier und Grillbeschleuniger, wie etwa Spiritus, sind ein absolutes Tabu. Sie sind nicht nur gefährlich, sondern wirbeln häufig auch viel Asche auf.

Regel 4: Her mit der Luft

Damit eine perfekte Glut entstehen kann, braucht sie Luft. Sobald der Grillanzünder verbrannt ist, sollte bereits ein Teil der Kohle oder Briketts schön glühen. Damit die Glut nun nicht erstickt, ist der Grillmeister gefragt. Wie er Luft zuführt ist dabei völlig egal. Ob wedeln, pusten oder per Velopumpe – alles ist erlaubt. Das Wichtigste ist Kontinuität. Denn: Nicht wie stark man wedelt entscheidet, sondern wie stetig und konsequent. Nach 10 bis 15 Minuten hat man meist das optimale Ergebnis erreicht. Erkennbar ist dies an einer gleichmässigen, weissen Ascheschicht auf der Kohle oder den Briketts.

Regel 5: Temperaturcheck

Manche mögen es für Humbug halten, doch viele schwören darauf: den Hand-Test. Als Faustregel gilt: Kann man die Hand-Innenfläche circa 5 cm über der Glut für 5 Sekunden problemlos halten, ist die Glut definitiv noch nicht «on fire». Hält man es etwa 3 Sekunden über dem glühenden Kohlebett aus, kann es endlich losgehen. Zur Überprüfung der perfekten Fleischtemperatur empfiehlt sich übrigens ein Fleischthermometer. So wird das Fleisch perfekt und Sie ersparen sich viel Stress.

Regel 6: Das richtige Fleisch

Nicht jedes Fleisch brät sich auf dem Grill gleich einfach. Für Anfänger empfiehlt es sich deshalb, ein etwa zwei bis drei Zentimeter dickes Stück Fleisch, zum Beispiel Koteletts, auszuwählen. Das hat den Vorteil, dass man nicht ewig auf das Essen warten muss, aber am Ende auch nicht mit einer Schuhsohle dasteht. Wer sehr fettende Fleischstücke brät, sollte unbedingt eine Grillschale benutzen. SO lässt sich unnötiger Rauch verhindern.

So vermeidest du eine Lebensmittelvergiftung auf der Grillparty

Mit den wärmeren Temperaturen wird oft im Garten gegessen. Da sind jeweils feine Salate und Desserts dabei, die leider leicht verderblich sind. Worauf muss man achten, damit das Sommerritual im Nachhinein nicht zum Fiasko wird?

Die Freude beim Grillieren kann durch unsachgemässes Verhalten schnell verdorben werden. (Symbolbild)

Die Freude beim Grillieren kann durch unsachgemässes Verhalten schnell verdorben werden. (Symbolbild)

KEYSTONE/AP Underwriters Laboratories/Jonathan Cohon

Mit den wärmeren Temperaturen wird oft im Garten gegessen. Da sind jeweils feine Salate und Desserts dabei, die leider leicht verderblich sind. Worauf muss man achten, damit das Sommerritual im Nachhinein nicht zum Fiasko wird?

Regel 7: Grosses nicht direkt grillieren

Warum nimmt man zum Bräteln im Wald eigentlich nie ein ganzes Poulet mit? Die Antwort ist einfach: über einer offenen Feuerstelle ist es praktisch unmöglich, grosse Fleischstücke gleichmässig durchzubraten. Denn schon nach kurzer Zeit wird das Poulet aussen Schwarz sein, während es innen noch roh ist. Und wer schon einmal Bekanntschaft mit Salmonellen gemacht hat, wird das nicht essen wollen. Grillieren Sie deshalb grosse Fleischstücke niemals direkt über den offenen Flammen sondern immer indirekt, zum Beispiel in einem Gasgrill mit Deckel.

Regel 8: Timing ist alles

Wer glaubt, noch rasch einen Tomatensalat vorbereiten zu können, wenn die Bratwurst schon brutzelt, steht am Ende garantiert mit einer verkohlten Wurst und einem nicht-fertigen Salat da. Bereiten Sie Beilagen deshalb zu, bevor das Grillgut auf die Flammen kommt. So haben Sie nicht nur Ihr Grillfleisch immer im Blick, sondern auch mehr vom Grillabend mit Freunden. Ein Gastgeber, der gehetzt in der Küche steht, sieht niemand gerne.

Mit diesen Tipps grilliert ihr besser!

Egal ob mit Gas, Kohle oder Holz befeuert: Der Gartengrill ist ein Allrounder, der mehr kann als nur Würstchen grillieren. Vorausgesetzt man weiss, wie es geht.

Die Kunst des Grillierens will gelernt sein. Das richtige Gerät und entsprechende Fachliteratur bieten die ideale Unterstützung auf dem Werdegang eines Grillprofis.
Die Kunst des Grillierens will gelernt sein. Das richtige Gerät und entsprechende Fachliteratur bieten die ideale Unterstützung auf dem Werdegang eines Grillprofis.
Thinkstock Images

Egal ob mit Gas, Kohle oder Holz befeuert: Der Gartengrill ist ein Allrounder, der mehr kann als nur Würstchen grillieren. Vorausgesetzt man weiss, wie es geht.

Regel 9: Richtig wenden

Klingt erstaunlich, ist aber so: Beim Wenden des Grillguts kann einiges schief gehen. Reisst man das Fleisch zu früh vom Rost, bleibt der knusprigste Teil daran kleben und verdreckt den Grill. Profis warten also, bis es sich problemlos ablösen lässt. Dabei verwendet man möglichst eine Grillzange. Mit der Gabel oder gar einem Messer zersticht man nur das Fleisch, der feine Saft läuft aus und es wird trocken.

Regel 10: Kräuter für Extra-Aroma

Am einfachsten, um dem Fleisch zusätzliches Aroma zu verleihen, ist die Verwendung von Kräutern. Legen sie einen Bund Thymian oder Rosmarin vor dem Grillieren im Wasser ein. Wenn der Grill läuft, die Kräuter einfach in die Glut oder auf den Rost geben. Entscheiden Sie sich stattdessen für eine Marinade, sollten Sie das Fleisch vor dem Grillieren schon gut eine Stunde darin einlegen. Je nach Fleischsorte sogar noch länger.

Wie wird mein Steak schön saftig? Was ist besser – Kohle oder Gas? BLICK beantwortet die wichtigsten Fragen zum Grillieren.

Tipps für die Sicherheit am Grill

Sich ein Fleisch oder eine Wurst auf dem Grill zu braten, ist für viele Schweizer zur Tradition geworden. Damit steigt auch die Gefahr von Unfällen und Bränden. Wir sagen Ihnen, wie man solch gefährliche Situationen vermeiden kann.

Die Schweizer Detailhändler verkauften 2017 weniger Fleisch als im Jahr davor. Vor allem weniger Edelstücke wie Kalbsfilets kamen auf den Grill. (Symbolbild)
Die Schweizer Detailhändler verkauften 2017 weniger Fleisch als im Jahr davor. Vor allem weniger Edelstücke wie Kalbsfilets kamen auf den Grill. (Symbolbild)
KEYSTONE/GAETAN BALLY

Sich ein Fleisch oder eine Wurst auf dem Grill zu braten, ist für viele Schweizer zur Tradition geworden. Damit steigt auch die Gefahr von Unfällen und Bränden. Wir sagen Ihnen, wie man solch gefährliche Situationen vermeiden kann.

Die schönsten Orte zum Grillieren in der Schweiz

Der Duft der Freiheit: Am schönsten grilliert es sich noch immer an einer Feuerstelle in der Natur. In der Schweiz ist dies vielerorts möglich.

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