Südafrika hat geöffnet! Seit Oktober herrscht am Kap der Adjusted Alert Level 1, der Reisen in die beliebte Feriendestination in den südlichsten Zipfel des Schwarzen Kontinents trotz Omikron wieder in einer Art und Weise möglich macht, dass es Spass macht.
So sind Restaurants und Bars wieder offen, allerdings nur bis 23 Uhr. Von Mitternacht bis vier Uhr herrscht eine Ausgangssperre. Alkohol (Wein!) darf wieder normal verkauft und auch konsumiert werden – ausser in der Öffentlichkeit. Aber: Es herrscht strenge Maskenpflicht – auch im Freien. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei rund 70. Zum Vergleich die Schweiz: etwa 2000. Dem nach zwei Jahren Pandemie extrem gezeichneten und wirtschaftlich kriselnden Land würde jedenfalls jeder Tourist guttun.
In Constantia begann alles 1685
So oder so: Holen wir Südafrika-Emotionen in Form von Weinen zu uns. Und erinnern an Besuche unmittelbar vor Covid-19. So jenen nach Constantia, in diese Region ganz nahe bei Kapstadt. Zwanzig Minuten Autofahrt vom Zentrum entfernt. Ein eher gemässigtes Klima macht die Region zum idealen Gebiet für Rebsorten, die Mühe mit der Hitze haben. So Sauvignon blanc oder Schaumwein-Rebsorten wie Pinot noir. Doch auch den roten Bordeaux-Sorten bekommt dieses Klima.
Das beweist eine Kellerei aus Österreich. Es sind Textilmagnaten aus Dornbirn, die Waibels, welche 1960 das Gut Glen Alpine kaufen, das heute Constantia Glen heisst. Doch erst 1995 beginnen die Waibels ihren Wohnsitz auch kommerziell zu nutzen. Zuerst für Rinderzucht. Und nach dem verheerenden Feuer im Jahr 2000 auch wieder für seine originäre Bestimmung: Wein!
Denn hier in Constantia hatte am Kap alles begonnen, als Simon van der Stel, der erste Gouverneur der Kapkolonie, 1685 Rebstöcke pflanzen liess und seine Farm Constantia nannte. Ja, ja. So alt ist der Weinbau in Südafrika.
In Constantia ist es kühler als in Stellenbosch
Zurück in die Fast-Gegenwart. In Europa ist es Marietheres Waibel-Metzler, welche als Export-Managerin den Weinverkauf fördert. Vor Ort ist es Horst Prader, der die Gäste willkommen heisst. Seit 56 Jahren ist der Innsbrucker mit den Waibels verbunden. Zuerst als Betriebsleiter der Strickerei. Nun als CEO des Weinguts. Er erklärt: «Im Constantia-Tal ist es sechs Grad kühler als in Stellenbosch und in den Bergen drei Grad. Dort pflanzen wir die roten Rebsorten an.» Und weil auch mehr Regen fällt als in den heissen Kapregionen, muss auch nicht bewässert werden. Sechzig Hektaren gehören zur Farm. Dreissig stehen unter Reben. Das erste Produktionsjahr war 2007. Constantia Glen ist also im Verhältnis zum Alter des Weinbaus in der Region ein Baby.
Tourismus hilft dem Gut. «Die ersten drei Jahre war die Farm nicht für die Öffentlichkeit zugänglich», erinnert sich Horst. «Erst 2010 öffneten wir. Damals mit Platz für 32 Gäste. Heute sind es 350. Pro Jahr haben wir mittlerweile 110'000 Besucher!» Ein weiteres glänzendes Beispiel, wie wichtig der Tourismus für den Weinbau am Kap ist. Und nicht nur für ein einzelnes Weingut. Horst: «Das hilft dem ganzen Tal! Es ist unglaublich, wie viele Jobs der Weintourismus kreiert. Alleine bei uns sind es 65 Stellen, die wir ohne Besucher nicht hätten.»
Weinmacher mit Saint-Emilion-Erfahrung
Weinmacher ist seit 2008 Justin Van Wyk – also fast seit dem Start. Seine Wanderjahre hatten ihn nach Saint-Emilion geführt, wo er drei Jahre lang auf dem Topgut Bellefont-Belcier arbeitete und vor seinem Engagement bei Constantia Glen auf Waterford Wine Estate beim legendären Kevin Arnold. Wer das ist? Hier die Antwort.
Justin Van Wyk keltert vier Weine für Constantia Glen: Zwei weisse und zwei rote. Und nebenbei macht er sein eigenes Ding, die Van-Wyk-Family-Weine, die ebenfalls auf Constantia Glen gekeltert werden. Die Reben für seine eigenen Projekte findet Van Wyk verstreut über die gesamte Kapregion. Ganz stark die weisse Assemblage Olivia Grace. Gar herausragend der Syrah Rebecca May mit Traubenmaterial aus Elgin. Aber das nur am Rande, denn die Weine werden in so homöopathischen Mengen hergestellt, dass sich ein Import in die Schweiz nicht lohnt. Und was sagt Van Wyk zur Philosophie von Constantia Glen? Im Video.
Das sind die vier aktuellen Jahrgänge der vier Weine des Gutes. Dahinter die Benotungen früherer Jahrgänge, weshalb es sich um eine kleine Vertikale handelt.
- Sauvignon Blanc 2020: hochtypisch, nasses Gras, Mineralität, Stachelbeeren, Brennnessel, knackig, sehr frisch, rechte Bittermandeln, ätherisch, schlank, wunderbares Finish. Score: 17/20 (15.90 statt 19.90 Franken). Ältere Jahrgänge: 2019: 16/20; 2018: 16,25/20; 2017: 165/20; 2012: 17/20.
- Two 2019 (68% Sauvignon blanc, 32% Sémillon): wunderschöne exotische Nase, auch Apfel und Pfirsich, viel Flieder, Schmelz, perfekte Struktur, Nougat, Wachs, Hefe, rechte Power, Druck, Tiefe, Mundfülle, schöner Abgang. Score: 17,25/20 (24 statt 29.50 Franken). Ältere Jahrgänge: 2018: 17,25/20; 2017: 17/20; 2011: 16,5/20.
- Three 2018 (55% Merlot, 26% Cabernet Franc, 19% Cabernet Sauvignon): Expressiv, einerseits kräuterig andrerseits fleischig-blutig, sehr erdig, typisches Kap-Terroir, auch im Gaumen starke Kräuternoten wie Thymian, knackige Säure, Frucht zwischen rot und schwarz, trotz der klaren herbalen Dominanz enorm süffig und recht lang. Score: 17,25/20 (22.90 statt 27.50 Franken). - Ältere Jahrgänge: 2017: Ausladende fein ziselierte Nase, präsente Primärfrucht, auch Würze, ein Touch Cassis, leicht laktisch, Power, Eleganz, schöne Beerigkeit, dicht, trinkig, wunderbares Finish. Score: 17,25/20 - 2016: 17,5/20 – 2015: 17/20 – 2011: 16,75/20.
- Five 2017 (30% Cabernet sauvignon, 29% Cabernet franc, 23% Merlot, 12% Petit Verdot, 6% Malbec): kräuterig, tief, kraftvoll, expressiv, ätherisch, Thymian, Fülle, Schmelz, wieder sehr kräuterig, deshalb leicht medizinal, Ramazzotti-Noten, schlank, trinkig, recht lang. Score: 17,5/20 (34.90 statt 42 Franken). Ältere Jahrgänge: 2016: 17,75/20; 2015: 17/20; 2014: 17,5/20; 2009: 18/20 (!).
(Die Weine von Constantia Glen gibts bei kapweine.ch)
Das sind die vier aktuellen Jahrgänge der vier Weine des Gutes. Dahinter die Benotungen früherer Jahrgänge, weshalb es sich um eine kleine Vertikale handelt.
- Sauvignon Blanc 2020: hochtypisch, nasses Gras, Mineralität, Stachelbeeren, Brennnessel, knackig, sehr frisch, rechte Bittermandeln, ätherisch, schlank, wunderbares Finish. Score: 17/20 (15.90 statt 19.90 Franken). Ältere Jahrgänge: 2019: 16/20; 2018: 16,25/20; 2017: 165/20; 2012: 17/20.
- Two 2019 (68% Sauvignon blanc, 32% Sémillon): wunderschöne exotische Nase, auch Apfel und Pfirsich, viel Flieder, Schmelz, perfekte Struktur, Nougat, Wachs, Hefe, rechte Power, Druck, Tiefe, Mundfülle, schöner Abgang. Score: 17,25/20 (24 statt 29.50 Franken). Ältere Jahrgänge: 2018: 17,25/20; 2017: 17/20; 2011: 16,5/20.
- Three 2018 (55% Merlot, 26% Cabernet Franc, 19% Cabernet Sauvignon): Expressiv, einerseits kräuterig andrerseits fleischig-blutig, sehr erdig, typisches Kap-Terroir, auch im Gaumen starke Kräuternoten wie Thymian, knackige Säure, Frucht zwischen rot und schwarz, trotz der klaren herbalen Dominanz enorm süffig und recht lang. Score: 17,25/20 (22.90 statt 27.50 Franken). - Ältere Jahrgänge: 2017: Ausladende fein ziselierte Nase, präsente Primärfrucht, auch Würze, ein Touch Cassis, leicht laktisch, Power, Eleganz, schöne Beerigkeit, dicht, trinkig, wunderbares Finish. Score: 17,25/20 - 2016: 17,5/20 – 2015: 17/20 – 2011: 16,75/20.
- Five 2017 (30% Cabernet sauvignon, 29% Cabernet franc, 23% Merlot, 12% Petit Verdot, 6% Malbec): kräuterig, tief, kraftvoll, expressiv, ätherisch, Thymian, Fülle, Schmelz, wieder sehr kräuterig, deshalb leicht medizinal, Ramazzotti-Noten, schlank, trinkig, recht lang. Score: 17,5/20 (34.90 statt 42 Franken). Ältere Jahrgänge: 2016: 17,75/20; 2015: 17/20; 2014: 17,5/20; 2009: 18/20 (!).
(Die Weine von Constantia Glen gibts bei kapweine.ch)
David & Nadia und Co: WG aus den schwarzen Landen
David & Nadia nennen sie sich. Ganz einfach. Zwei Vornamen, das dazugehörige Geschlecht ist Sadie. Sadie? Da wird man hellhörig. Klar: Eben Sadie macht mit die besten Weine am Kap! Wer steckt in diesem Fall hinter diesem legendären Namen? «Unsere Verwandtschaft geht auf fünf Generationen zurück», erklärt David. «Die Sadies kamen 1757 von Deutschland ans Kap und arbeiteten damals mehrheitlich als Soldaten der Niederländischen Ostindien-Kompanie, aber auch im Lederbusiness.» Damals gründeten sie auch erste Farmen in Swartland, jener Region am Kap, welche vor zwanzig Jahren unter dem Lead von Eben Sadie für eine gehörige Qualitätsoffensive, ja eine regelrechte Revolution sorgte. Und das primär mit Chenin blanc und mediterranen Rebsorten wie Grenache, was die Kernkompetenz von David & Nadia ist. «Früher war Syrah bei uns die Nummer eins», erklärt David. «Wir bewirtschaften sieben Chenin-Rebberge und setzen ebenso auf reinsortige Weisse wie auch auf Chenin-basierte Assemblagen.» Rund 50'000 Flaschen machen David und Nadia, die ihr Produktionsland geleast haben. Das Ziel seien indes 20'000 mehr.
Und das sind nur ihre eigenen Weine, denn sie arbeiten mit drei weiteren Winzern zusammen, die es faustdick hinter den Ohren haben und auf die Namen Donovan Rall, City on a Hill sowie Wolf and Woman hören. Auch sie stelle ich hier vor.
- Chenin Blanc 2019: 16/20 (27.90 statt 34.90 Franken)
- Skaliekop Chenin Blanc 2019: dezente Frucht, Pfirsich, floral, sehr elegant, rauchig, dezente, im Hintergrund bleibende Säure, Marzipan, Superfinish! Score: 18/20 (75 Franken) – Jahrgang 2018: 17,5/20; Jahrgang 2017: 17,5/20
- Plat'bos Chenin Blanc 2018: tolle, leicht hefige Nase, wunderschöne Frucht, gelb, aber auch Quitte und Birne, Kräuter, rechte Säure, frisch, schlank, leichtfüssig, Apfelessig, enorm präzis, lang. Score: 17,5/20 (75 Franken); Jahrgang 2018: 17,75/20
- Hoë-Steen Chenin Blanc 2019: expressive Nase, tief, viel Frucht, Würze, Brotnoten, Power, Tiefe, Schmelz, Fülle, Superabgang. Score: 18/20 (75 Franken); Jahrgang 2018: 18,5/20; Jahrgang 2017: 17/20
- Aristargos 2019 (Assemblage mit 50% Chenin blanc): ausladende Nase, Apfel, Pfirsich, frisch, easy, beschwingt, leichte Kräuternote, komplex, leichtfüssig, mittleres Finish, sehr trinkig. Score: 17,5/20 (19.90 statt 34.90 Franken); Jahrgang 2018: 18/20; Jahrgang 2017: 17/20
- Grenache 2018: Holzkohle, viel reife Frucht, enorm präzis, rotbeerig, schlank, mineralisch, sehr ausdrucksstark, fast schon königliche Eleganz, Fülle, aber nur auf der Aussenseite des Mundes, wunderbares Finish. Score: 17,75/20 (27.90 statt 34.90 Franken)
- Elpidios 2018 (Assemblage): 17,25/20 (27.90 statt 34.90 Franken); Jahrgang 2017: 17,5/20; Jahrgang 2016: 17/20.
(Die Weine von David & Nadia gibts bei kapweine.ch)
- Chenin Blanc 2019: 16/20 (27.90 statt 34.90 Franken)
- Skaliekop Chenin Blanc 2019: dezente Frucht, Pfirsich, floral, sehr elegant, rauchig, dezente, im Hintergrund bleibende Säure, Marzipan, Superfinish! Score: 18/20 (75 Franken) – Jahrgang 2018: 17,5/20; Jahrgang 2017: 17,5/20
- Plat'bos Chenin Blanc 2018: tolle, leicht hefige Nase, wunderschöne Frucht, gelb, aber auch Quitte und Birne, Kräuter, rechte Säure, frisch, schlank, leichtfüssig, Apfelessig, enorm präzis, lang. Score: 17,5/20 (75 Franken); Jahrgang 2018: 17,75/20
- Hoë-Steen Chenin Blanc 2019: expressive Nase, tief, viel Frucht, Würze, Brotnoten, Power, Tiefe, Schmelz, Fülle, Superabgang. Score: 18/20 (75 Franken); Jahrgang 2018: 18,5/20; Jahrgang 2017: 17/20
- Aristargos 2019 (Assemblage mit 50% Chenin blanc): ausladende Nase, Apfel, Pfirsich, frisch, easy, beschwingt, leichte Kräuternote, komplex, leichtfüssig, mittleres Finish, sehr trinkig. Score: 17,5/20 (19.90 statt 34.90 Franken); Jahrgang 2018: 18/20; Jahrgang 2017: 17/20
- Grenache 2018: Holzkohle, viel reife Frucht, enorm präzis, rotbeerig, schlank, mineralisch, sehr ausdrucksstark, fast schon königliche Eleganz, Fülle, aber nur auf der Aussenseite des Mundes, wunderbares Finish. Score: 17,75/20 (27.90 statt 34.90 Franken)
- Elpidios 2018 (Assemblage): 17,25/20 (27.90 statt 34.90 Franken); Jahrgang 2017: 17,5/20; Jahrgang 2016: 17/20.
(Die Weine von David & Nadia gibts bei kapweine.ch)
Die Nummer zwei in der Keller-WG am Fusse der Paardebosch-Berge war der beeindruckende Donovan Rall. Dies ist er nicht nur wegen seiner Statur, sondern auch immer mehr wegen seiner Weine. Die Maximal-Sterne-Zahl im südafrikanischen Weinguide Platter's ist für ihn mittlerweile zur Routine geworden. Zuletzt war er gar Winzer des Jahres in der Kategorie Editor's Award! Donovans Philosophie: Weniger ist mehr. Das impliziert nicht nur minimal-invasives Weinmachen, sondern auch den Verzicht auf neue Barriques und das Setzen auf Beton- und Tonbehälter. Mittlerweile hat sich der Mann «freigeschwommen» und kann seine Weine in einem eigenen, kleinen renovierten Keller machen. Es bestehen Pläne für den Bau eines eigenen Guts. Ralls Renommée als einer der Vorzeigeartisten der südafrikanischen Neuen Welle ist mittlerweile derart gross, dass er sich aus Rebbergen nicht nur in Swartland bedienen kann, sondern auch in Piekenierskloof, Darling und Stellenbosch. Sein Lehrmeister war kein Geringerer als der grosse Eben Sadie, mit dem er studierte. Kaum war er Assistent auf dessen Farm, begann er nebenbei sein eigenes Ding zu machen. Das Resultat war der Rall White. Nur einer von nicht weniger als unglaublichen vier (!) Weinen, die im Platter's 2021 fünf Sterne erhalten haben.
- Rall White 2020 (Foto, Chenin blanc, Verdelho, Viognier): wunderschöne Nase, floral, fruchtig, leichte Wachsnote, Agrumen, Pfirsich, Melone, Ananas, knackig, schlank, Fenchel, schöner Fluss Mundfülle, vertikal, süffig, wunderbarer Abgang. Score: 17,5/20 (31.90 statt 39 Franken); Jahrgang 2019: 17,25/20; Jahrgang 2018: 17/20 - Jahrgang 2017: 17,5/20
- Cinsault Blanc 2018: 17,25/20 (32 Franken)
- Grenache Blanc 2018: Aprikosennase, leicht mineralisch, aber expressiv, knackige Säure, easy Fluss, Tiefe, Eleganz, minim kräuterig, leichtfüssig, sehr trinkig und schöne Länge. Score: 17,75/20 (32 Franken)
- Rall Ava White 2019: Tolle, fruchtige Nase, Wachs, Marzipan, filigran, dezente Säure, hoch elegant, tief, ruht in sich, mineralisch, rund, ätherisch, trinkig, tolles Finale. Wow! Score: 18/20 (55 Franken); Jahrgang 2018: 19/20 (!)
- Cinsault 2018: ausladend, viel Holzkohle und Weihrauch, mineralisch, klassisch, elegant, tief, enorm frisch, dezente Säure, kaum merkbare Tannine, supertrinkig und sensationell lang. Ein gewaltiger Wein! Score: 18,25/20 (32 Franken, in der Schweiz momentan nicht erhältlich)
- Rall Red 2018: expressiv, leicht vegetabil, in Balance mit tollen Fruchtnoten, ätherisch, Mundfülle, trinkig, gelungener Abgang. Score: 17,75/20 (39 Franken); Jahrgang 2017: 18,25/20; Jahrgang 2016: 17,25/20
- Rall Ava Red 2019 (Syrah, blind verkostet): tolle mineralische Nase, tief, hat viel Power, leicht erdig, Mundfülle, ätherisch, ausladend, ein klassischer Syrah mit einer Superlänge. Score: 18/20 (75 Franken) – Jahrgang 2018: 17,75/20.
Die Nummer zwei in der Keller-WG am Fusse der Paardebosch-Berge war der beeindruckende Donovan Rall. Dies ist er nicht nur wegen seiner Statur, sondern auch immer mehr wegen seiner Weine. Die Maximal-Sterne-Zahl im südafrikanischen Weinguide Platter's ist für ihn mittlerweile zur Routine geworden. Zuletzt war er gar Winzer des Jahres in der Kategorie Editor's Award! Donovans Philosophie: Weniger ist mehr. Das impliziert nicht nur minimal-invasives Weinmachen, sondern auch den Verzicht auf neue Barriques und das Setzen auf Beton- und Tonbehälter. Mittlerweile hat sich der Mann «freigeschwommen» und kann seine Weine in einem eigenen, kleinen renovierten Keller machen. Es bestehen Pläne für den Bau eines eigenen Guts. Ralls Renommée als einer der Vorzeigeartisten der südafrikanischen Neuen Welle ist mittlerweile derart gross, dass er sich aus Rebbergen nicht nur in Swartland bedienen kann, sondern auch in Piekenierskloof, Darling und Stellenbosch. Sein Lehrmeister war kein Geringerer als der grosse Eben Sadie, mit dem er studierte. Kaum war er Assistent auf dessen Farm, begann er nebenbei sein eigenes Ding zu machen. Das Resultat war der Rall White. Nur einer von nicht weniger als unglaublichen vier (!) Weinen, die im Platter's 2021 fünf Sterne erhalten haben.
- Rall White 2020 (Foto, Chenin blanc, Verdelho, Viognier): wunderschöne Nase, floral, fruchtig, leichte Wachsnote, Agrumen, Pfirsich, Melone, Ananas, knackig, schlank, Fenchel, schöner Fluss Mundfülle, vertikal, süffig, wunderbarer Abgang. Score: 17,5/20 (31.90 statt 39 Franken); Jahrgang 2019: 17,25/20; Jahrgang 2018: 17/20 - Jahrgang 2017: 17,5/20
- Cinsault Blanc 2018: 17,25/20 (32 Franken)
- Grenache Blanc 2018: Aprikosennase, leicht mineralisch, aber expressiv, knackige Säure, easy Fluss, Tiefe, Eleganz, minim kräuterig, leichtfüssig, sehr trinkig und schöne Länge. Score: 17,75/20 (32 Franken)
- Rall Ava White 2019: Tolle, fruchtige Nase, Wachs, Marzipan, filigran, dezente Säure, hoch elegant, tief, ruht in sich, mineralisch, rund, ätherisch, trinkig, tolles Finale. Wow! Score: 18/20 (55 Franken); Jahrgang 2018: 19/20 (!)
- Cinsault 2018: ausladend, viel Holzkohle und Weihrauch, mineralisch, klassisch, elegant, tief, enorm frisch, dezente Säure, kaum merkbare Tannine, supertrinkig und sensationell lang. Ein gewaltiger Wein! Score: 18,25/20 (32 Franken, in der Schweiz momentan nicht erhältlich)
- Rall Red 2018: expressiv, leicht vegetabil, in Balance mit tollen Fruchtnoten, ätherisch, Mundfülle, trinkig, gelungener Abgang. Score: 17,75/20 (39 Franken); Jahrgang 2017: 18,25/20; Jahrgang 2016: 17,25/20
- Rall Ava Red 2019 (Syrah, blind verkostet): tolle mineralische Nase, tief, hat viel Power, leicht erdig, Mundfülle, ätherisch, ausladend, ein klassischer Syrah mit einer Superlänge. Score: 18/20 (75 Franken) – Jahrgang 2018: 17,75/20.
Welch merkwürdiger Name, den da André Bruyns, der Assistent von David & Nadia, für sein eigenes Ding gewählt hat, das er erst seit 2015 macht: Die Stadt auf einem Hügel. Er erklärt: «Das kommt aus der Bibel, findet man in Matthäus 5. Es soll die Art und Weise reflektieren, wie wir leben. Zu Hause, auch beim Weinmachen. Manchmal brauchts im Leben eben Hoffnung.» Klingt esoterisch. Andrés Weine sind es nicht. Das sind glasklare Gewächse mit einer ebenso klaren Idee dahinter, nämlich die Parzellen vornehmlich auf Granit-Böden zu finden. Mittlerweile keltert André Wein für 12'000 Flaschen. Vor zwei Jahren waren es noch 7000.
- City on a Hill White 2020 (v.a. 55% Chenin blanc, 14% Colombard, 11% Verdelho, 10% Viognier): tolle wachsige Nase, tief, leichte Vanille, aber vor allem echtes Terroir, sehr floral, erdig, kräuterig, Schmelz, Säure eingebettet, knackig, gleichzeitig crèmig, tief, Mundfülle, tolles Finish. Score: 17,75/20 (19.90 statt 29 Franken); Jahrgang 2018: 16,75/20; Jahrgang 2017: 17,75/20
- Chenin Blanc 2020: komplex, mineralisch, gelbfruchtig, floral, Flieder, Apfel, Pfirsich, Ananas, tief, Power, ätherische Frische, perfekt getimte Säure, knackig, dennoch Schmelz, toller Fluss, ziemlich lang. Macht bedingungslos Spass! Score: 17,5/20 (29 statt 39 Franken); Jahrgang 2018: 17,25/20
- Muscat d’Alexandre 2019 (kennt man in Südafrika unter dem Namen Hanepoot): 16/20 (in der Schweiz nicht erhältlich)
- City on a Hill Red 2020 (53% Syrah, 23% Tinta Barocca, 12% Cinsault, 12% Mourvèdre): Schöne Fruchtnase, in der Tendenz rotbeerig, Johannisbeeren zum Beispiel, auch Griottes, Kräuternoten, Schmelz, Thymian, Rosmarin, perfekt strukturiert, frisch, ungemein süffig, mineralisch, ätherisch, leicht zältlig und lang. Score: 17,75/20 (22.90 statt 29 Franken); Jahrgang 2018: 17/20.
Welch merkwürdiger Name, den da André Bruyns, der Assistent von David & Nadia, für sein eigenes Ding gewählt hat, das er erst seit 2015 macht: Die Stadt auf einem Hügel. Er erklärt: «Das kommt aus der Bibel, findet man in Matthäus 5. Es soll die Art und Weise reflektieren, wie wir leben. Zu Hause, auch beim Weinmachen. Manchmal brauchts im Leben eben Hoffnung.» Klingt esoterisch. Andrés Weine sind es nicht. Das sind glasklare Gewächse mit einer ebenso klaren Idee dahinter, nämlich die Parzellen vornehmlich auf Granit-Böden zu finden. Mittlerweile keltert André Wein für 12'000 Flaschen. Vor zwei Jahren waren es noch 7000.
- City on a Hill White 2020 (v.a. 55% Chenin blanc, 14% Colombard, 11% Verdelho, 10% Viognier): tolle wachsige Nase, tief, leichte Vanille, aber vor allem echtes Terroir, sehr floral, erdig, kräuterig, Schmelz, Säure eingebettet, knackig, gleichzeitig crèmig, tief, Mundfülle, tolles Finish. Score: 17,75/20 (19.90 statt 29 Franken); Jahrgang 2018: 16,75/20; Jahrgang 2017: 17,75/20
- Chenin Blanc 2020: komplex, mineralisch, gelbfruchtig, floral, Flieder, Apfel, Pfirsich, Ananas, tief, Power, ätherische Frische, perfekt getimte Säure, knackig, dennoch Schmelz, toller Fluss, ziemlich lang. Macht bedingungslos Spass! Score: 17,5/20 (29 statt 39 Franken); Jahrgang 2018: 17,25/20
- Muscat d’Alexandre 2019 (kennt man in Südafrika unter dem Namen Hanepoot): 16/20 (in der Schweiz nicht erhältlich)
- City on a Hill Red 2020 (53% Syrah, 23% Tinta Barocca, 12% Cinsault, 12% Mourvèdre): Schöne Fruchtnase, in der Tendenz rotbeerig, Johannisbeeren zum Beispiel, auch Griottes, Kräuternoten, Schmelz, Thymian, Rosmarin, perfekt strukturiert, frisch, ungemein süffig, mineralisch, ätherisch, leicht zältlig und lang. Score: 17,75/20 (22.90 statt 29 Franken); Jahrgang 2018: 17/20.
Jolandie Fouchéist Fulltime-Winemaker auf Kloovenberg, einem Weingut in Riebeek-Kasteel. Ihr eigenes Ding macht die Powerfrau seit 2018 – und schlug ein wie eine Bombe: Der berühmte Kritiker Tim Aitken machte Jolandies Weisswein 2019 gleich zur Entdeckung des Jahres und gab ihm 96 Punkte. Jolandie keltert ihre Weine auch dort. Was sie mit David & Nadia verbindet, sind gemeinsame Rebberge. Und der Name? «Mein Mann fand irgendwo ein Zitat und sagte mir, das passe vortrefflich zu mir, ich sei oft auch mehr Wolf als Frau. Ich fand das eine gute Art, mein Wesen zu charakterisieren. Denn ich habe meine wilde Seite, keine Frage.» Und als sie im Flughafen ein Buch entdeckte mit dem Titel «Women Who Run with the Wolfes» war für Jolandie klar: So sollten auch ihre Weine heissen. «Die wilde Frau ist natürlich leidenschaftlich, kreativ und instinktiv. Alles Wesenszüge, die beim Weinmachen zentral sind.»
- Chenin Blanc 2019: ausladende, klare Nase, Pfirsich, floral-frisch, mineralisch, harmonisch, schlank, elegant, tief, relativ einfach gestrickt, aber manchmal ist weniger mehr wie hier, mittellanges Finish und höchste Trinkigkeit. Score: 17,75/20 (29 Franken); Jahrgang 2020: 16,5/20; Jahrgang 2018: 17,75/20
- Pinotage 2020: 16,75/20 (29 Franken); Jahrgang 2018: 16,25/20.
(Die Wine des vierblättrigen Swartland-Kleeblatts gibt bei kapweine.ch)
Jolandie Fouchéist Fulltime-Winemaker auf Kloovenberg, einem Weingut in Riebeek-Kasteel. Ihr eigenes Ding macht die Powerfrau seit 2018 – und schlug ein wie eine Bombe: Der berühmte Kritiker Tim Aitken machte Jolandies Weisswein 2019 gleich zur Entdeckung des Jahres und gab ihm 96 Punkte. Jolandie keltert ihre Weine auch dort. Was sie mit David & Nadia verbindet, sind gemeinsame Rebberge. Und der Name? «Mein Mann fand irgendwo ein Zitat und sagte mir, das passe vortrefflich zu mir, ich sei oft auch mehr Wolf als Frau. Ich fand das eine gute Art, mein Wesen zu charakterisieren. Denn ich habe meine wilde Seite, keine Frage.» Und als sie im Flughafen ein Buch entdeckte mit dem Titel «Women Who Run with the Wolfes» war für Jolandie klar: So sollten auch ihre Weine heissen. «Die wilde Frau ist natürlich leidenschaftlich, kreativ und instinktiv. Alles Wesenszüge, die beim Weinmachen zentral sind.»
- Chenin Blanc 2019: ausladende, klare Nase, Pfirsich, floral-frisch, mineralisch, harmonisch, schlank, elegant, tief, relativ einfach gestrickt, aber manchmal ist weniger mehr wie hier, mittellanges Finish und höchste Trinkigkeit. Score: 17,75/20 (29 Franken); Jahrgang 2020: 16,5/20; Jahrgang 2018: 17,75/20
- Pinotage 2020: 16,75/20 (29 Franken); Jahrgang 2018: 16,25/20.
(Die Wine des vierblättrigen Swartland-Kleeblatts gibt bei kapweine.ch)
Die Lady hat unter dem genialen Boekenhoutskloof-Mastermind Marc Kent das Einmaleins des Weinmachens erlernt. Selbstverständlich also, dass sie ihr Handwerk perfekt beherrscht. Sie heisst Nina-Mari Bruwer und ist die Önologin auf Mont Blois, einem Family Estate der Bruwers in Robertson, dessen Geschichte vor sechs Generationen begann. Die Familie stammt aus dem Loire-Dörfchen Blois. Ehemann Ernst Bruwer ist gleich für drei Farmen und 301 Hektaren verantwortlich und beliefert damit vor allem Grosskellereien. Bei dieser gigantischen Menge bleibt eine Ecke im Keller aus dem Jahr 1884, in welcher Nina-Mari Herausragendes unter dem Label Mont Blois in die Flaschen zaubert. Traditionsgemäss Chenin blanc, dann Chardonnay, eine Mini-Menge an Grenache blanc sowie Pinotage und ebenso der Loire-Tradition folgend Süsswein aus der Muscadel-Traube. Die Mengen sind gaaanz klein: 600 (Grenache blanc) bis 3600 Flaschen pro Label.
- Groot Steen Chenin Blanc 2018: Dunkles Gelb, fast Ocker; Tiefe, Wachs, Marzipan, Honig, Honigmelone, gelbfruchtig, enorme Power, starke Bitternoten nach Fenchel, Chicorées, Mandeln, auch viel Frucht, stützende Säure, recht breit, toller Abgang. Score: 17,5/20 (29.90 statt 39 Franken). - Jahrgang 2017: Reife Äpfel, Ananas, Wachs, Harz, tief, auch rote Früchte, Schmelz, ein Hauch CO2, Fülle, unfassbar lang! Score: 18/20.
- Kweekkamp Chardonnay 2017: wilde, wachsige Nase, tiefgründig, präzise Säure, minime Exotik, schlank, knackig, Schmelz, Superlänge – dank des tollen Flusses enorm trinkig. Score: 17,5/20 (39 Franken)
- Hoog en Laag Chardonnay 2018: ausladend, reife Äpfel, Wachs, Holzderivatnote, aber keine Vanille, Baumharz, dezente Säure und Tannine, Mundfülle, Superlänge. Score: 17,5/20 (29.90 statt 39 Franken)
- Bacchus Red Blend 2018 (Cabernet sauvignon, Petit Verdot): 17/20 (39 Franken)
- Tarentaalsdraai Pinotage 2018: 17/20 (29.90 statt 39 Franken).
(Die Weine von Mont Blois gibts bei kapweine.ch)
Die Lady hat unter dem genialen Boekenhoutskloof-Mastermind Marc Kent das Einmaleins des Weinmachens erlernt. Selbstverständlich also, dass sie ihr Handwerk perfekt beherrscht. Sie heisst Nina-Mari Bruwer und ist die Önologin auf Mont Blois, einem Family Estate der Bruwers in Robertson, dessen Geschichte vor sechs Generationen begann. Die Familie stammt aus dem Loire-Dörfchen Blois. Ehemann Ernst Bruwer ist gleich für drei Farmen und 301 Hektaren verantwortlich und beliefert damit vor allem Grosskellereien. Bei dieser gigantischen Menge bleibt eine Ecke im Keller aus dem Jahr 1884, in welcher Nina-Mari Herausragendes unter dem Label Mont Blois in die Flaschen zaubert. Traditionsgemäss Chenin blanc, dann Chardonnay, eine Mini-Menge an Grenache blanc sowie Pinotage und ebenso der Loire-Tradition folgend Süsswein aus der Muscadel-Traube. Die Mengen sind gaaanz klein: 600 (Grenache blanc) bis 3600 Flaschen pro Label.
- Groot Steen Chenin Blanc 2018: Dunkles Gelb, fast Ocker; Tiefe, Wachs, Marzipan, Honig, Honigmelone, gelbfruchtig, enorme Power, starke Bitternoten nach Fenchel, Chicorées, Mandeln, auch viel Frucht, stützende Säure, recht breit, toller Abgang. Score: 17,5/20 (29.90 statt 39 Franken). - Jahrgang 2017: Reife Äpfel, Ananas, Wachs, Harz, tief, auch rote Früchte, Schmelz, ein Hauch CO2, Fülle, unfassbar lang! Score: 18/20.
- Kweekkamp Chardonnay 2017: wilde, wachsige Nase, tiefgründig, präzise Säure, minime Exotik, schlank, knackig, Schmelz, Superlänge – dank des tollen Flusses enorm trinkig. Score: 17,5/20 (39 Franken)
- Hoog en Laag Chardonnay 2018: ausladend, reife Äpfel, Wachs, Holzderivatnote, aber keine Vanille, Baumharz, dezente Säure und Tannine, Mundfülle, Superlänge. Score: 17,5/20 (29.90 statt 39 Franken)
- Bacchus Red Blend 2018 (Cabernet sauvignon, Petit Verdot): 17/20 (39 Franken)
- Tarentaalsdraai Pinotage 2018: 17/20 (29.90 statt 39 Franken).
(Die Weine von Mont Blois gibts bei kapweine.ch)
Glenelly heisst das Weingut, das diesen Wein keltert. Tönt erstmal nach Whisky. Und wenn man dann noch den Namen des Weinmachers liest – Luke O’Cuinneagein – erst recht! Und doch: Es steckt alles andere als Schottland dahinter. Sondern grosses Bordeaux-Kino! Glenelly gehört May de Lencquesaing (96), die über dreissig Jahre lang Eigentümerin des grossen Bordeaux-Schlosses Châtaeu Pichon Longueville Comtesse de Lalande war. Ein Deuxième Grand Cru Classé auf dem Niveau eines Premiers, vergleichbar mit Mouton-Rothschild. 2003 erwarb die Trägerin des Ehrenlegion-Ordens 78-jährig das Gut mit der Idee, grosses Bordeaux-Kino ans Kap zu bringen. Ein Vorhaben, das glückte. Was kein Wunder ist, wenn man sieht, dass O'Cuinneagain, ein Einheimischer, auf den Châteaux Fieuzal und Angélus in Bordeaux sowie beim Kultweingut Screaming Eagle im Napa Valley gearbeitet hat. Ausserdem amtet mit Adi Badenhorst eine Weinmacher-Ikone in Südafrika als Berater! Topwein des Guts ist der Lady May, eine urtypische Bordeaux-Assemblage, welche Jahr für Jahr beim grössten südafrikanischen Weinguide Platter's das Sternemaximum von fünf erreicht. So auch dieser fantastische Jahrgang!
- Glenelly Lady May 2015 (69% Cabernet sauvignon, 13% Cabernet franc, 11% Merlot, 7% Petit Verdot): rotbeerig-eukalyptisch, viel Kräuter, elegant-feingliedrig, dezente Tannine, enorme Frische, knallig, ätherisch, unglaublich süffig, tolles Finish. Ein fast schon hinterhältiger Wein, der sich unsichtbar anschleicht, zubeisst – und dann nicht mehr loslässt! Score: 18,25/20 (39 statt 49 Franken. kapweine.ch).
Glenelly heisst das Weingut, das diesen Wein keltert. Tönt erstmal nach Whisky. Und wenn man dann noch den Namen des Weinmachers liest – Luke O’Cuinneagein – erst recht! Und doch: Es steckt alles andere als Schottland dahinter. Sondern grosses Bordeaux-Kino! Glenelly gehört May de Lencquesaing (96), die über dreissig Jahre lang Eigentümerin des grossen Bordeaux-Schlosses Châtaeu Pichon Longueville Comtesse de Lalande war. Ein Deuxième Grand Cru Classé auf dem Niveau eines Premiers, vergleichbar mit Mouton-Rothschild. 2003 erwarb die Trägerin des Ehrenlegion-Ordens 78-jährig das Gut mit der Idee, grosses Bordeaux-Kino ans Kap zu bringen. Ein Vorhaben, das glückte. Was kein Wunder ist, wenn man sieht, dass O'Cuinneagain, ein Einheimischer, auf den Châteaux Fieuzal und Angélus in Bordeaux sowie beim Kultweingut Screaming Eagle im Napa Valley gearbeitet hat. Ausserdem amtet mit Adi Badenhorst eine Weinmacher-Ikone in Südafrika als Berater! Topwein des Guts ist der Lady May, eine urtypische Bordeaux-Assemblage, welche Jahr für Jahr beim grössten südafrikanischen Weinguide Platter's das Sternemaximum von fünf erreicht. So auch dieser fantastische Jahrgang!
- Glenelly Lady May 2015 (69% Cabernet sauvignon, 13% Cabernet franc, 11% Merlot, 7% Petit Verdot): rotbeerig-eukalyptisch, viel Kräuter, elegant-feingliedrig, dezente Tannine, enorme Frische, knallig, ätherisch, unglaublich süffig, tolles Finish. Ein fast schon hinterhältiger Wein, der sich unsichtbar anschleicht, zubeisst – und dann nicht mehr loslässt! Score: 18,25/20 (39 statt 49 Franken. kapweine.ch).