Die toskanische Region Bolgheri an der etruskischen Küste von Italien braucht man nicht mehr näher vorzustellen. Die Geschichte, die mit dem Piemonteser Marquis Mario Incisa della Rocchetta beginnt, der in den 1940er-Jahren erstmals Cabernet-Sorten anpflanzte. Daraus wird Sassicaia. Der Wein, den er 1968 erstmals auf dem Markt brachte und der das Märchen in der Maremma begründete. Sassicaia ist mittlerweile eine eigenständige DOC.
Fuselli kauft das Land dem Sassicaia-Gründer ab
Die Rede soll hier aber von anderen Gütern aus der DOC Bolgheri sein. Erstmal von Terre del Marchesato. Obwohl: Da gibts eine direkte Querverbindung. Denn Emilio Fuselli kaufte das Land direkt von Niccoló Incisa della Rocchetta, dem Sohn des Sassicaia-Gründers. «Allerdings pflegte die Familie Fuselli damals die ganze Palette an Agrikultur zu betreiben, wie das so üblich war», erzählt Serena Loni, Hospitality Manager des Guts. «Also Gemüse, Früchte – und Reben. Der Grossvater von Alessandro Fuselli begann sich dann ausschliesslich auf Weinbau zu konzentrieren.» Das war 1998.
70 Jahre alte aufgepfropfte Merlot-Reben
Konkret: Cabernet Sauvignon und Franc, Merlot, Petit Verdot, also die klassischen Bordoleser Sorten, sowie Syrah und Vermentino. Weil die Familie aus den Marken stammt, wurden zu Beginn zudem Montepulciano-Reben kultiviert. «Allerdings nur für den Hausgebrauch. Später wurden Merlot-Reben aufgepfropft, die nun siebzig Jahre alt und immer noch in Gebrauch sind», erklärt Serena.
Total produziert Terre del Marchesato mit den Weinbergen, die rund drei Kilometer vom Meer entfernt sind, auf 16 Hektaren jährlich 100'000 bis 120'000 Flaschen. Ausgebaut wird ausschliesslich in Barriques. Bei den Prestigeweinen Aldone und dem Petit Verdot Maurizio Fuselli werden die Trauben in den Barriques vergoren. Und das immer mit Naturhefen.
«Ich war früh ein erfahrener Bauer»
Alessandro Fuselli bezeichnet sich dank Vater und Grossvater schon sehr früh, als er 23 war, als «erfahrenen Bauern». Allerdings: Die ersten Kenntnisse erwirbt er sich bei den Antinoris auf Guado al Tasso, dem mit Abstand grössten Produzenten der Region. Zehn Jahre lang arbeitet er dort als Leiter Produktion. 2003 baut die Familie einen neuen Keller und keltert den ersten eigenen Wein, den Emilio Primo.
Das Gut, das in unmittelbarer Nähe zu Parzellen von Ornellaia und Le Maccchiole liegt, ist fast schon dazu verdammt, Topweine zu produzieren. Wegen der geografischen Lage. Und der Ansage von Alessandro Fuselli: «Wir wollten von Beginn weg eine Nische der Exzellenz neben den besten Produzenten dieser Region kreieren und unsere Weine zu Botschaftern dieses Terroirs machen, das zu den Besten der Welt zählt.» Die Palette reicht heute bis zum reinsortigen Petit Verdot namens Maurizio Fuselli. Hier endet die Story. Garantiert ist: vorerst.
- milio Primo Bianco 2021 (100% Vermentino): 16,25/20 (16.90 Franken)
- Papeo 2020 (100% Vermentino, Ganztraubenvergärung, sechs Monate auf der Hefe): 17/20 (25 Franken). Jahrgang 2017: 16,75/20. 2016: 17/20. 2015: 17,25/20.
- Inedito 2021 (50% Merlot und Syrah): 16,5/20 (16.90 Franken)
- Emilio Primo Rosso Bolgheri Rosso 2020 (60% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 10%Syrah): 16,75/20 (24.50 Franken). Jahrgang 2016: 16,75/20. 2015: 16,75/20.
- Marchesale Bolgheri Superiore 2019 (50% Syrah, 30% Cabernet Sauvignon, 15% Merlot, 5% Petit Verdot): komplexe, scheue Nase, Fruchtmix aus Kräutern und Himbeeren, Power, knackige Säure, frisch, feinkörnige Tannine, Bittermandeln, alles am richtigen Ort, aber viel zu jung, tief, lang. Score: 17,75/20 (59 Franken). Jahrgang 2013: 17,5/20. 2009: 16,25/20
- Il Tarabuso 2019 (100% Cabernet Sauvignon): tolle lakritzige Nase, etwas Cassis, herbal, Würze, mineralisch, leicht grünliche Tannine, die recht hart sind, ätherisch, knackig, äusserst trinkig, Mundfülle, elegant, schlank, lang – und auch viel zu jung. Score: 18/20 (35 Franken). Jahrgang 2018: 17,75/20. 2015: 17,5/20. 2015: 16,5/20
- Aldone 2019 (100% Merlot): ätherisches Bouquet, wild, elegant, kräuterig, würzig, viel Kraft, Tiefe, druckvoll, feine, präsente Tannine, elegant, beschwingt, viel Kirschenfrucht, füllig, toller Abgang. Score: 18,25/20 (69 Franken). Jahrgang 2018: 18/20. 2016: 17,25/20. 2014: 17,5/20. 2013: 17,25/20
- Franchesato 2019 (100% Cabernet Franc): würzig-vegetabile Nase, Lavendel, Würze, Charme, samtene Textur, Frische, Mundfülle, viel Power, komplex, total ausgewogen, ätherisch, tolles Finale – und der da ist schon wunderbar reif. Score: 18,25/20 (69 Franken). Jahrgang 2018: 18/20
- Maurizio Fuselli 2019 (100% Petit Verdot. 98 Franken): 17,5/20. 2018: 17,75/20. 2016: 17,75/20.
(Die Weine gibts bei www.terravigna.ch)
- milio Primo Bianco 2021 (100% Vermentino): 16,25/20 (16.90 Franken)
- Papeo 2020 (100% Vermentino, Ganztraubenvergärung, sechs Monate auf der Hefe): 17/20 (25 Franken). Jahrgang 2017: 16,75/20. 2016: 17/20. 2015: 17,25/20.
- Inedito 2021 (50% Merlot und Syrah): 16,5/20 (16.90 Franken)
- Emilio Primo Rosso Bolgheri Rosso 2020 (60% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 10%Syrah): 16,75/20 (24.50 Franken). Jahrgang 2016: 16,75/20. 2015: 16,75/20.
- Marchesale Bolgheri Superiore 2019 (50% Syrah, 30% Cabernet Sauvignon, 15% Merlot, 5% Petit Verdot): komplexe, scheue Nase, Fruchtmix aus Kräutern und Himbeeren, Power, knackige Säure, frisch, feinkörnige Tannine, Bittermandeln, alles am richtigen Ort, aber viel zu jung, tief, lang. Score: 17,75/20 (59 Franken). Jahrgang 2013: 17,5/20. 2009: 16,25/20
- Il Tarabuso 2019 (100% Cabernet Sauvignon): tolle lakritzige Nase, etwas Cassis, herbal, Würze, mineralisch, leicht grünliche Tannine, die recht hart sind, ätherisch, knackig, äusserst trinkig, Mundfülle, elegant, schlank, lang – und auch viel zu jung. Score: 18/20 (35 Franken). Jahrgang 2018: 17,75/20. 2015: 17,5/20. 2015: 16,5/20
- Aldone 2019 (100% Merlot): ätherisches Bouquet, wild, elegant, kräuterig, würzig, viel Kraft, Tiefe, druckvoll, feine, präsente Tannine, elegant, beschwingt, viel Kirschenfrucht, füllig, toller Abgang. Score: 18,25/20 (69 Franken). Jahrgang 2018: 18/20. 2016: 17,25/20. 2014: 17,5/20. 2013: 17,25/20
- Franchesato 2019 (100% Cabernet Franc): würzig-vegetabile Nase, Lavendel, Würze, Charme, samtene Textur, Frische, Mundfülle, viel Power, komplex, total ausgewogen, ätherisch, tolles Finale – und der da ist schon wunderbar reif. Score: 18,25/20 (69 Franken). Jahrgang 2018: 18/20
- Maurizio Fuselli 2019 (100% Petit Verdot. 98 Franken): 17,5/20. 2018: 17,75/20. 2016: 17,75/20.
(Die Weine gibts bei www.terravigna.ch)
Le Pupille: Pink Challenge
Nun ja, die Kernkompetenz der Fattoria Le Pupille im südlicheren Teil der Maremma ist nicht unbedingt Rosé. Das Gut der charismatischen Elisabetta Geppetti, ihrer Tochter Clara Gentili und ihres Sohns Ettore Rizzi habe ich vor über zehn Jahren detailliert vorgestellt. Hier der Link. Und die Weine zuletzt 2021 präsentiert. Der Link dazu hier. Flaggschiff ist der fantastische Bordeaux-Blend Saffredi, sekundiert von den Prestigeprojekten Syrah Le Pupille und Petit Manseng Piemme. Doch Geppetti wollte es auch in Sachen Rosé wissen und lud zur «Pink Challenge». Ihren RosaMati stellte sie in Konkurrenz zu einigen der besten Rosés von Italien und der Welt. «Wir wollen unseren Rosato richtig gut machen», sagt Elisabetta, «weshalb wir genau hingeschaut machen, wie das die Besten in Europa machen. So diente uns vor allem Frankreich und dort in erster Linie Bandol als Inspirationsquelle. So haben wir eine Parzelle Syrah eigens für den RosaMati gepflanzt. Wir wollen mit diesem Wein das mediterrane Klima mit dem Meer zum Ausdruck bringen.» Und wie hat der RosaMati abgeschnitten? Bei mir mit einer Blindwertung von 17,5/20 für den 21er hervorragend! Auch der 22er, den Ettore als den besten aller Zeiten bezeichnet, hat 17,25/20 Punkte gekriegt. Damit ist er in der Tat einer der besten Rosés Italiens.
Die Weine der Pink Challenge (blind verkostet):
- A Fattoria Aldobrandesca Marcheso Antinori 2021 (Aleatico): 17/20
- Sof Tenuta di Biserno 2021 (Cabernet Franc, Syrah): 16,5/20
- Si Duemani 2021 (Syrah): 16,5/20
- Cuvée 281 Château Minuty 2021 (Grenache, Syrah): 17,5/20
- RosaMati Fattoria Le Pupille 2021 (Syrah): tolle, florale Nase, leicht kräuterig, enorm frisch, Kraft, Struktur, Spannung, nervig, hat alles, was man von einem Rosé erwartet, auch Schmelz, Tiefe und ein tolles Finale. Score: 17,5/20 (16.90 Franken)
- Clos Mireille Domaines Ott 2021 (Grenache, Cinsault, Syrah): 17,25/20
- Bandol Rosé Domaine Tempier 2021 (Mourvèdre, Grenache, Cinsault): 16/20
- Garrus Château d’Esclans 2020: 17/20 (ohne den exorbitanten Holzeinsatz könnte der Wein, der rund 115 Franken kostet, auf 18/20 kommen!)
- Poggio Argentato 2021: 16,75/20 (16.90 Franken)
- Pelofino 2021: 16/20 (15.50 Franken)
- Morellino di Scansano 2021: 16,25/20 (15.90 Franken)
- Morellino di Scansano Riserva 2019: 17,5/20. Jahrgang 2018: 18,75/20 (23.50 Franken)
- Poggio Valente 2020: komplexes Bouquet, floral, mineralisch, tief, dunkle Früchte, Säure, Schmelz, easy, nun wird die Frucht auch rot, ausfüllend, enorm frisch, superlang – macht total Spass! Score: 18,25/20. In einer kleinen Vertikale wurden weitere Jahrgänge dieses Weins verkostet:
- 2019: 18/20
- 2018: 18/20
- 2016: 18,75/20 (!)
- 2015: 17,5/20
- 2013: 18,25/20
- 2012: 17,75/20
- 2010: 17/20
- 2006: 18/20
- 1998: 17,75/20
- Saffredi 2020: wunderbar ausgeglichene Nase, komplex, Frucht zwischen rot und schwarz, harmonisch, Schmelz, samtene, feinkörnige Tannine, ätherisch, füllt alles aus, grandioses Finale – ein absoluter Charmebolzen! Score: 19/20. Jahrgang 2019: 18,75/20. 2018: 18,75/20. (89 Franken)
- Piemme 2020: tiefe, gelbfruchtige Nase, Pfirsich, Banane, tief, Power, Wachs, viel Schmelz, natürlich wirkend, gewisse Reife zeigend, ätherisch, schöner Fluss, trinkig – grandios! Score: 19/20. Jahrgang 2019: 18/20 (98 Franken)
- Le Pupille 2019: 16,5/20. Jahrgang 2018: 18,75/20 (!). 2016: 18/20. 2015: 18/20 (119 Franken)
(Die Weine gibts bei www.terravigna.ch)
- Poggio Argentato 2021: 16,75/20 (16.90 Franken)
- Pelofino 2021: 16/20 (15.50 Franken)
- Morellino di Scansano 2021: 16,25/20 (15.90 Franken)
- Morellino di Scansano Riserva 2019: 17,5/20. Jahrgang 2018: 18,75/20 (23.50 Franken)
- Poggio Valente 2020: komplexes Bouquet, floral, mineralisch, tief, dunkle Früchte, Säure, Schmelz, easy, nun wird die Frucht auch rot, ausfüllend, enorm frisch, superlang – macht total Spass! Score: 18,25/20. In einer kleinen Vertikale wurden weitere Jahrgänge dieses Weins verkostet:
- 2019: 18/20
- 2018: 18/20
- 2016: 18,75/20 (!)
- 2015: 17,5/20
- 2013: 18,25/20
- 2012: 17,75/20
- 2010: 17/20
- 2006: 18/20
- 1998: 17,75/20
- Saffredi 2020: wunderbar ausgeglichene Nase, komplex, Frucht zwischen rot und schwarz, harmonisch, Schmelz, samtene, feinkörnige Tannine, ätherisch, füllt alles aus, grandioses Finale – ein absoluter Charmebolzen! Score: 19/20. Jahrgang 2019: 18,75/20. 2018: 18,75/20. (89 Franken)
- Piemme 2020: tiefe, gelbfruchtige Nase, Pfirsich, Banane, tief, Power, Wachs, viel Schmelz, natürlich wirkend, gewisse Reife zeigend, ätherisch, schöner Fluss, trinkig – grandios! Score: 19/20. Jahrgang 2019: 18/20 (98 Franken)
- Le Pupille 2019: 16,5/20. Jahrgang 2018: 18,75/20 (!). 2016: 18/20. 2015: 18/20 (119 Franken)
(Die Weine gibts bei www.terravigna.ch)
Monteverro: Bald ein unfassbar guter Cabernet Franc
Wir sind in der südlicheren Maremma. In Capalbio, das man vor allem wegen des Tarocchi-Gartens von Niki de Saint Phalle und ihres Gatten Jean Tinguely kennt. Doch auch das Weingut des deutschen Gartenbau-Unternehmers Georg Weber sollte man bei einem Besuch der Region unbedingt in Betracht ziehen. Meine letzte Verkostung ist fast zehn Jahre her. Zum Nachlesen: hier.
Beim letzten Besuch ging es indes primär weder um den Erstwein Monteverro, noch um den Zweitwein Tinata. Der allerdings, weil er ein Côtes-du-Rhône-Blend ist, nicht als solcher verstanden sein soll. Also nicht als Zweitwein. Es geht hier um den Terra di Monteverro, der deshalb der «echte» Zweitwein des Gutes ist. Vor elf Jahren zum ersten Mal auf den Markt gebracht, schreit der Wein geradezu nach einer Vertikalen. Also haben wir die zusammen mit Önologe Matthieu Taunay und Verkaufs-Big-Boss Andreas Comploj gemacht. Und waren ebenso geflasht wie vom wohl neuen Baby. Das allerdings weiss man noch nicht so genau. Einem Hundert-Prozent-Cabernet-Franc, dessen Fassprobe Wahnsinniges zeigte.
Monteverro gilt bei vielen als aus dem Boden gestampftes Designweingut. Ein Kunstprodukt, das nur dank der Weber-Millionen existiert. Und dann noch Parker-Chouchou Michel Rolland als Konsulent. Ich sage: Bullshit. Die Weine sprechen für sich. Der Aufstieg geht weiter. Und Monteverro ist sogar zu einer echten Lokomotive einer weintechnisch als zurückgeblieben geltenden Region geworden.
Die Zehn-Jahres-Vertikale Terra (plus 2019)
- 2008: 17,25/20
- 2009: 17,5/20
- 2010: 17,75/20
- 2011: 18/20
- 2012: 17/20
- 2013: 18/20
- 2014: 17/20
- 2015: 17,75/20
- 2016: wunderschön komplexe Nase, die alles hat: Frische, Kräuter, Würze, dunkle Früchte, Raucharomen, toll im ersten Gaumen, frisch, stoffig, feine Tannine, wunderbares Finale. Wow! Score: 18,5/20
- 2017: 18/20
- 2018: 17,75
- Und noch der neueste Jahrgang 2019, ausserhalb der Zehn-Jahres-Vertikale: 18,25/20 (ca. 45 Franken)
Bei dieser Gelegenheit gings ab in den Barriquekeller und dann hiess es: O'zapft ist! Okay: mit Pipette und Weinmacher-Schoss. Es ergab sich folgendes Bild:
- Vermentino Toskana 2022: 16,75/20 (ca. 17 Franken)
- Chardonnay 2020: 18,75/20 (ca. 95 Franken)
- Verruzzo (vornehmlich Cabernet Sauvignon): 16,75/20 (ca. 24 Franken)
- Tinata 2019: Landwein-Stilistik, Frucht zwischen rot und schwarz, Kräuterwürze, Frische, samtene Tannine, ätherisch, schlank, dennoch tief, trinkig, elegant, Mundfülle, enormes Finish. Score: 18,5/20 (ca. 95 Franken)
- Monteverro 2019: ausladende, leicht parfümige Nase, dunkle Früchte, tief, Chriesi, Zwetschgen, Würze, Macchia-Aromatik, Power ohne Ende, druckvoll, massive Tannine und für die Maremma erstaunliche Säure, ätherisch, enorme Frische, füllt alles aus, toller Abgang. Score: 19/20 (ca. 120 Franken)
- Und hier noch diese Wahnsinns-Fassprobe, welche aus den seit über zehn Jahren laufenden Experimenten des Teams um Georg Weber entspringt, die Rebsorte reinsortig zu keltern. Es wäre der Moment für den Release! Cabernet Franc 2016: expressives Bouquet, tief, Würze, schöne Tannine, tief, Power, Eleganz, minime Vegetabilität, Kraft, total rund, trinkig, immer noch knackige Tannine, Frische, Superfinish. Geil! Score: 18,5/20 (voraussichtlich um die 100 Franken)
(Die Weine gibts bei www.gerstl.ch, www.terravigna.ch, www.schubiweine.ch)
Bei dieser Gelegenheit gings ab in den Barriquekeller und dann hiess es: O'zapft ist! Okay: mit Pipette und Weinmacher-Schoss. Es ergab sich folgendes Bild:
- Vermentino Toskana 2022: 16,75/20 (ca. 17 Franken)
- Chardonnay 2020: 18,75/20 (ca. 95 Franken)
- Verruzzo (vornehmlich Cabernet Sauvignon): 16,75/20 (ca. 24 Franken)
- Tinata 2019: Landwein-Stilistik, Frucht zwischen rot und schwarz, Kräuterwürze, Frische, samtene Tannine, ätherisch, schlank, dennoch tief, trinkig, elegant, Mundfülle, enormes Finish. Score: 18,5/20 (ca. 95 Franken)
- Monteverro 2019: ausladende, leicht parfümige Nase, dunkle Früchte, tief, Chriesi, Zwetschgen, Würze, Macchia-Aromatik, Power ohne Ende, druckvoll, massive Tannine und für die Maremma erstaunliche Säure, ätherisch, enorme Frische, füllt alles aus, toller Abgang. Score: 19/20 (ca. 120 Franken)
- Und hier noch diese Wahnsinns-Fassprobe, welche aus den seit über zehn Jahren laufenden Experimenten des Teams um Georg Weber entspringt, die Rebsorte reinsortig zu keltern. Es wäre der Moment für den Release! Cabernet Franc 2016: expressives Bouquet, tief, Würze, schöne Tannine, tief, Power, Eleganz, minime Vegetabilität, Kraft, total rund, trinkig, immer noch knackige Tannine, Frische, Superfinish. Geil! Score: 18,5/20 (voraussichtlich um die 100 Franken)
(Die Weine gibts bei www.gerstl.ch, www.terravigna.ch, www.schubiweine.ch)
Bolgheri ist kein Karpfenteich, es ist ein Haifischbecken. Um als Kleiner da mitschwimmen zu können, braucht es unheimlich harte Schuppen, viel Wasserverdrängung und Kiemen mit einem Riesenvolumen. Diesen Spagat versucht auch der junge einheimische Winzer Fabrizio Micheletti auf einem Stück Land, das sein Grossvater Bruno Micheletti 1963 für neun Millionen Lire erwarb. Deshalb der Name «Le Novelire». Vier Hektaren stehen heute unter Reben. Das ergibt rund 17'000 Flaschen jährlich. Eine kritische Grösse, um davon leben zu können. Erst recht, um gut davon leben zu können. Fabrizio versuchts mit paralleler Olivenölproduktion und viel Innovationsgeist. Seine Kollektion fällt aus dem Bolgheri-Rahmen und zieht schon deshalb eine interessierte Klientel an. «Vor sieben Jahren habe ich zum Beispiel begonnen, reinsortige Weine zu machen», erzählt Fabrizio. 2016 Merlot, 2017 Cabernet Sauvignon und zuletzt, 2019, Cabernet Franc. Letzterer ist ein absoluter Hammerwein!
- Re Mentino 2021 (Vermentino): 16/20 (€ 14.--)
- Re Stigio 2021 (Sangiovese, Cabernet Sauvignon, Malvasia Nera. Fabrizio sagt dazu: «Das ist ein Wein, dessen Idee aus den 70er-Jahren stammt.»): 16/20
- Re Be Bolgheri Rosso 2019 (Cabernet Franc, Merlot): 15,75/20 (23.20 Franken)
- Re Ludio Bolgheri Rosso 2019 (Syrah, Cabernet Sauvignon): 17,25/20 (34.90 Franken)
- Re Diale Bolgheri Superiore 2019 (Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon, Merlot): würzige Nase, Macchia-Typizität, dunkle Früchte, tiefe, wunderschöne Tannine, knackige Säure, elegant, ätherisch, Lakritze, Chriesi, tolles Finale! Score: 17,75/20 (48.50 Franken)
- Re Bernet Bolgheri Superiore 2020 (Fassprobe, Cabernet Franc, zwei Tonneaux, 1500 Flaschen): enorme, dunkle Frucht, leichte Würze, Power, wirkt völlig reif, samtene Textur, smarte Tannine und Säure, bleibt trotz der Kraft elegant, sehr lang. Wow! Score: 18/20 (59.90 Franken). – Jahrgang 2019: 17/20.
(Die Weine gibts bei www.nauer-weine.ch)
Bolgheri ist kein Karpfenteich, es ist ein Haifischbecken. Um als Kleiner da mitschwimmen zu können, braucht es unheimlich harte Schuppen, viel Wasserverdrängung und Kiemen mit einem Riesenvolumen. Diesen Spagat versucht auch der junge einheimische Winzer Fabrizio Micheletti auf einem Stück Land, das sein Grossvater Bruno Micheletti 1963 für neun Millionen Lire erwarb. Deshalb der Name «Le Novelire». Vier Hektaren stehen heute unter Reben. Das ergibt rund 17'000 Flaschen jährlich. Eine kritische Grösse, um davon leben zu können. Erst recht, um gut davon leben zu können. Fabrizio versuchts mit paralleler Olivenölproduktion und viel Innovationsgeist. Seine Kollektion fällt aus dem Bolgheri-Rahmen und zieht schon deshalb eine interessierte Klientel an. «Vor sieben Jahren habe ich zum Beispiel begonnen, reinsortige Weine zu machen», erzählt Fabrizio. 2016 Merlot, 2017 Cabernet Sauvignon und zuletzt, 2019, Cabernet Franc. Letzterer ist ein absoluter Hammerwein!
- Re Mentino 2021 (Vermentino): 16/20 (€ 14.--)
- Re Stigio 2021 (Sangiovese, Cabernet Sauvignon, Malvasia Nera. Fabrizio sagt dazu: «Das ist ein Wein, dessen Idee aus den 70er-Jahren stammt.»): 16/20
- Re Be Bolgheri Rosso 2019 (Cabernet Franc, Merlot): 15,75/20 (23.20 Franken)
- Re Ludio Bolgheri Rosso 2019 (Syrah, Cabernet Sauvignon): 17,25/20 (34.90 Franken)
- Re Diale Bolgheri Superiore 2019 (Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon, Merlot): würzige Nase, Macchia-Typizität, dunkle Früchte, tiefe, wunderschöne Tannine, knackige Säure, elegant, ätherisch, Lakritze, Chriesi, tolles Finale! Score: 17,75/20 (48.50 Franken)
- Re Bernet Bolgheri Superiore 2020 (Fassprobe, Cabernet Franc, zwei Tonneaux, 1500 Flaschen): enorme, dunkle Frucht, leichte Würze, Power, wirkt völlig reif, samtene Textur, smarte Tannine und Säure, bleibt trotz der Kraft elegant, sehr lang. Wow! Score: 18/20 (59.90 Franken). – Jahrgang 2019: 17/20.
(Die Weine gibts bei www.nauer-weine.ch)
Gerade mal zwei Weine füllt Massimo Piccin auf seiner Podere Sapaio regulär ab. Hinzu kommt das völlig verrückte Ansonica-Mini-Projekt, mit einer nur nach einer halben Stunde Fussmarsch zugänglichen Parzelle von 0,7 ha auf der Insel Giglio namens Le Secche Paradiso dei Conigli; Pop-up-Weine wie der Cabernet Franc namens Franka 2019, den es genau einen Jahrgang lang gab; oder dann Kollaborationen wie jene mit Arduino und den Signori von Bolgheri Green. Aber eben: Eigentlich sind es wirklich nur zwei «richtige» Weine. Doch was für welche! Seit bald zwanzig Jahren wird Piccin ohne Unterbruch (sofern der neue Jahrgang Sapaio rechtzeitig für die Verkostungen von Gambero Rosso abgefüllt wurde) mit drei Gläsern im wichtigsten Italienführer «Vini d'Italia» von Gambero Roso bedacht. Einmal gar mit dem Zweitwein Volpolo statt des Gutsweins. Hier sind die neuen Jahrgänge dieser beiden mittlerweile zu Bolgheri-Klassikern gewordenen Gewächse:
- Volpolo 2021: verhaltenes und doch komplexes Nasenbild, Espresso, Tiefe, dunkle Früchte, rund, saftig, wunderschöne Tannine, Frische, hochgradig trinkig, ätherisch, sehr lang. Wahnsinn für einen Secondo vino. Score: 18/20! (31.90 Franken)
- Sapaio 2019: dunkle, tiefe Nase, rauchig, würzig, komplex, schwarze Frucht, ätherisch, samtene Textur (wie üblich), kräuterig, balanciert, kein bisschen überkonzentriert und enorm langer Abgang. Grossartig! Score: 18,5/20 (82 Franken für Jahrgang 2018)
(Die Weine gibts bei www.gastrovin.ch)
Gerade mal zwei Weine füllt Massimo Piccin auf seiner Podere Sapaio regulär ab. Hinzu kommt das völlig verrückte Ansonica-Mini-Projekt, mit einer nur nach einer halben Stunde Fussmarsch zugänglichen Parzelle von 0,7 ha auf der Insel Giglio namens Le Secche Paradiso dei Conigli; Pop-up-Weine wie der Cabernet Franc namens Franka 2019, den es genau einen Jahrgang lang gab; oder dann Kollaborationen wie jene mit Arduino und den Signori von Bolgheri Green. Aber eben: Eigentlich sind es wirklich nur zwei «richtige» Weine. Doch was für welche! Seit bald zwanzig Jahren wird Piccin ohne Unterbruch (sofern der neue Jahrgang Sapaio rechtzeitig für die Verkostungen von Gambero Rosso abgefüllt wurde) mit drei Gläsern im wichtigsten Italienführer «Vini d'Italia» von Gambero Roso bedacht. Einmal gar mit dem Zweitwein Volpolo statt des Gutsweins. Hier sind die neuen Jahrgänge dieser beiden mittlerweile zu Bolgheri-Klassikern gewordenen Gewächse:
- Volpolo 2021: verhaltenes und doch komplexes Nasenbild, Espresso, Tiefe, dunkle Früchte, rund, saftig, wunderschöne Tannine, Frische, hochgradig trinkig, ätherisch, sehr lang. Wahnsinn für einen Secondo vino. Score: 18/20! (31.90 Franken)
- Sapaio 2019: dunkle, tiefe Nase, rauchig, würzig, komplex, schwarze Frucht, ätherisch, samtene Textur (wie üblich), kräuterig, balanciert, kein bisschen überkonzentriert und enorm langer Abgang. Grossartig! Score: 18,5/20 (82 Franken für Jahrgang 2018)
(Die Weine gibts bei www.gastrovin.ch)
Bolgheri ist unglaublich teuer. Das die Volksmeinung. Die nicht falsch ist in Anbetracht von den Preisen von Sassicaia (bei Importeur Bindella gibts den nur noch auf Anfrage. Bei Gerstl kostet der Bolgheri-Pionier 300 Franken) und Ornellaia (ca. 250 Franken) und Konsorten. Doch es geht auch anders. Zweit- oder Drittweine, die einen Bruchteil des Hauptweins kosten und auch mit grossen Namen versehen sind. Und kleine Winzer, die im Haifischbecken Bolgheri mitzuschwimmen versuchen. Hier ist das Best of der roten Bolgheri unter 25 Franken, die mit 17,5 oder mehr Punkten bewertet wurden! Und es war eine Zangengeburt, echt. Denn Verhandlungsspielraum gabs keinen! Ein Wein, der in der Schweiz 26 Franken kostet, fiel aus Liste. Ebenso einer, der mit 17,25 Punkten zu Buche schlug. 25 Franken und 17,5/20 Punkte. Diese beiden Parameter waren sakrosankt. Weshalb nach der Verkostung von Hunderten von Weinen in den Jahren 2022 und 2023 genau vier (!) Weine diese Bedingungen erfüllt haben. Plus inoffiziell der Morellino Riserva von Le Pupille aus der nahen Morellino-Region. Aber eben: dieser stammt nicht aus Bolgheri.
Hier ist das Bolgheri-Super-Kleeblatt für Preisbewusste:
- Le Volte dell'Ornellaia Toscana IGT 2021: Der Name verpflichtet: Der Basiswein des Supertuscan-Guts an der weltberühmten Via Bolgherese hat einen Haken: Mal ist er top, wie dieser Jahrgang hier, mal flop. Die Unbeständigkeit ziemt sich für die Ansprüche des Frescobaldi-Guts eigentlich nicht, aber die Zukäufe von Trauben und oft auch des Safts aus der Region gestaltet sich nicht immer leicht. Mal schauen, wie es nach dem Abgang des charismatischen Direktors Axel Heinz mit dem Le Volte (und Ornellaia) weitergeht. Wenn ihn die neue Crew so hinkriegt, wie den 21er, ist alles gut. Score: 17,5/20 (21.50 Franken; www.bindella.ch).
- Stupore Campo alle Comete Bolgheri Rosso DOC 2019: Was für eine Überraschung! Der Basiswein des Guts, das von aussen ausschaut wie eine Sternwarte und dem grössten süditalienischen Weinproduzenten Feudi di San Gregorio aus Kampanien gehört, zeigt nie für möglich gehaltene Qualitäten. Er ist komplex, tief, riecht förmlich nach toskanischer Macchia, hat Power, ist frisch, ausgewogen, total stimmig und lang. Nochmals: Big Surprise! Score: 17,75/20 (23.50 Franken; www.casadelvino.ch).
- Ferrugini Giovanni Chiappini Bolgheri Rosso DOC 2019: Chiappini ist so ein bolgherischer Ureinwohner, der im Reigen der Grossen mitspielt. Und das mehr als ordentlich. Denn seine Topweine wie der Superiore Guado de'Gemoli (und die reinsortige und rare Lienà-Linie) ist ein herausragender Superiore zum anständigen Preis von 77 Franken. Sein zweiter Wein Felciaino hingegen ist bloss auf ordentlichem Niveau. Die Basis hingegen, die überrascht. Der Ferrugini betört mit einem Fruchtmix, überwiegend dunkle, dazu ist er leicht rauchig, hat Spannung, Tiefe, Power, ist ätherisch und verfügt über einen langen Abgang. Score: 17,5/20 (24 Franken; www.raeber.swiss).
- Poggio ai Ginepri Bolgheri Rosso DOC 2021: Der Basiswein von Argentiera ist lange Zeit belächelt worden. Doch seit das Weingut mit den am nächsten am Meer gelegenen Parzellen zwei seiner Top-Crus (Cabernet Sauvignon und Merlot) nicht mehr produziert und so jeweils vorzügliches Traubenmaterial linear von einem Wein zum anderen geht, konnte das Niveau aller Weine dramatisch angehoben werden. Also des Gutweins Argentiera, des Zweitweins Villa Donoratico, der ein eigentlicher Cru ist, und eben des Poggio. Here we go: ausladendes Bouquet, viel (dunkle) Frucht, mineralisch, Kräuter, Schmelz, samten, rechte Power, ätherisch, Ricola, Struktur top, rief, rechtes Finale. Score: 17,5/20 (18 statt 22.50 Franken; www.globalwine.ch).
Bolgheri ist unglaublich teuer. Das die Volksmeinung. Die nicht falsch ist in Anbetracht von den Preisen von Sassicaia (bei Importeur Bindella gibts den nur noch auf Anfrage. Bei Gerstl kostet der Bolgheri-Pionier 300 Franken) und Ornellaia (ca. 250 Franken) und Konsorten. Doch es geht auch anders. Zweit- oder Drittweine, die einen Bruchteil des Hauptweins kosten und auch mit grossen Namen versehen sind. Und kleine Winzer, die im Haifischbecken Bolgheri mitzuschwimmen versuchen. Hier ist das Best of der roten Bolgheri unter 25 Franken, die mit 17,5 oder mehr Punkten bewertet wurden! Und es war eine Zangengeburt, echt. Denn Verhandlungsspielraum gabs keinen! Ein Wein, der in der Schweiz 26 Franken kostet, fiel aus Liste. Ebenso einer, der mit 17,25 Punkten zu Buche schlug. 25 Franken und 17,5/20 Punkte. Diese beiden Parameter waren sakrosankt. Weshalb nach der Verkostung von Hunderten von Weinen in den Jahren 2022 und 2023 genau vier (!) Weine diese Bedingungen erfüllt haben. Plus inoffiziell der Morellino Riserva von Le Pupille aus der nahen Morellino-Region. Aber eben: dieser stammt nicht aus Bolgheri.
Hier ist das Bolgheri-Super-Kleeblatt für Preisbewusste:
- Le Volte dell'Ornellaia Toscana IGT 2021: Der Name verpflichtet: Der Basiswein des Supertuscan-Guts an der weltberühmten Via Bolgherese hat einen Haken: Mal ist er top, wie dieser Jahrgang hier, mal flop. Die Unbeständigkeit ziemt sich für die Ansprüche des Frescobaldi-Guts eigentlich nicht, aber die Zukäufe von Trauben und oft auch des Safts aus der Region gestaltet sich nicht immer leicht. Mal schauen, wie es nach dem Abgang des charismatischen Direktors Axel Heinz mit dem Le Volte (und Ornellaia) weitergeht. Wenn ihn die neue Crew so hinkriegt, wie den 21er, ist alles gut. Score: 17,5/20 (21.50 Franken; www.bindella.ch).
- Stupore Campo alle Comete Bolgheri Rosso DOC 2019: Was für eine Überraschung! Der Basiswein des Guts, das von aussen ausschaut wie eine Sternwarte und dem grössten süditalienischen Weinproduzenten Feudi di San Gregorio aus Kampanien gehört, zeigt nie für möglich gehaltene Qualitäten. Er ist komplex, tief, riecht förmlich nach toskanischer Macchia, hat Power, ist frisch, ausgewogen, total stimmig und lang. Nochmals: Big Surprise! Score: 17,75/20 (23.50 Franken; www.casadelvino.ch).
- Ferrugini Giovanni Chiappini Bolgheri Rosso DOC 2019: Chiappini ist so ein bolgherischer Ureinwohner, der im Reigen der Grossen mitspielt. Und das mehr als ordentlich. Denn seine Topweine wie der Superiore Guado de'Gemoli (und die reinsortige und rare Lienà-Linie) ist ein herausragender Superiore zum anständigen Preis von 77 Franken. Sein zweiter Wein Felciaino hingegen ist bloss auf ordentlichem Niveau. Die Basis hingegen, die überrascht. Der Ferrugini betört mit einem Fruchtmix, überwiegend dunkle, dazu ist er leicht rauchig, hat Spannung, Tiefe, Power, ist ätherisch und verfügt über einen langen Abgang. Score: 17,5/20 (24 Franken; www.raeber.swiss).
- Poggio ai Ginepri Bolgheri Rosso DOC 2021: Der Basiswein von Argentiera ist lange Zeit belächelt worden. Doch seit das Weingut mit den am nächsten am Meer gelegenen Parzellen zwei seiner Top-Crus (Cabernet Sauvignon und Merlot) nicht mehr produziert und so jeweils vorzügliches Traubenmaterial linear von einem Wein zum anderen geht, konnte das Niveau aller Weine dramatisch angehoben werden. Also des Gutweins Argentiera, des Zweitweins Villa Donoratico, der ein eigentlicher Cru ist, und eben des Poggio. Here we go: ausladendes Bouquet, viel (dunkle) Frucht, mineralisch, Kräuter, Schmelz, samten, rechte Power, ätherisch, Ricola, Struktur top, rief, rechtes Finale. Score: 17,5/20 (18 statt 22.50 Franken; www.globalwine.ch).
Die Serie mit den 111 Orten*, Weinen, Städten, Gasthäusern, Getränken hat es in sich. Dieser Guide ist gelungen. Wenn man eine Region aus dem Effeff kennt, weil man dort aufgewachsen ist, dort lebt oder mehrere Wochen jedes Jahr verbringt dort verbringt, ist es spannend nachzuvollziehen, was alles Eingang gefunden hat in die 111er-Liste.
Das ist bei mir mit der Toskana so, ich verbringe dort mehrere Wochen im Jahr. Weshalb ich einige Weinorte besser kenne als Orte im Kanton Zug, meiner Heimat. Und doch wird man überrascht und macht Neu-Entdeckungen. Womit das Büchlein schon mal per se gelungen ist. Diese aufzuzählen, würde zu weit führen. Aber der Mix aus Osterien, Enotecas, Weingütern, Schlössern, Museen, Kuriositäten (wie den Weinfenstern in Florenz) ist gelungen.
Und die Schweiz, die in der Wein-Toskana eine bedeutende Rolle spielt (auch als Abnehmer), ist auch vertreten. Mit dem wahr gewordenen Traum von Gastro-Unternehmer und Weinimporteur Rudi Bindella, der sich mit der musealen Tenuta di Vallocaia in Montepulciano verwirklicht hat.
(Emons Verlag. ISBN 978-3-7-7408-1741-1. 240 Seiten. 22.30 Franken. www.exlibris.ch)
Die Serie mit den 111 Orten*, Weinen, Städten, Gasthäusern, Getränken hat es in sich. Dieser Guide ist gelungen. Wenn man eine Region aus dem Effeff kennt, weil man dort aufgewachsen ist, dort lebt oder mehrere Wochen jedes Jahr verbringt dort verbringt, ist es spannend nachzuvollziehen, was alles Eingang gefunden hat in die 111er-Liste.
Das ist bei mir mit der Toskana so, ich verbringe dort mehrere Wochen im Jahr. Weshalb ich einige Weinorte besser kenne als Orte im Kanton Zug, meiner Heimat. Und doch wird man überrascht und macht Neu-Entdeckungen. Womit das Büchlein schon mal per se gelungen ist. Diese aufzuzählen, würde zu weit führen. Aber der Mix aus Osterien, Enotecas, Weingütern, Schlössern, Museen, Kuriositäten (wie den Weinfenstern in Florenz) ist gelungen.
Und die Schweiz, die in der Wein-Toskana eine bedeutende Rolle spielt (auch als Abnehmer), ist auch vertreten. Mit dem wahr gewordenen Traum von Gastro-Unternehmer und Weinimporteur Rudi Bindella, der sich mit der musealen Tenuta di Vallocaia in Montepulciano verwirklicht hat.
(Emons Verlag. ISBN 978-3-7-7408-1741-1. 240 Seiten. 22.30 Franken. www.exlibris.ch)