Würde er in eine Gletscherspalte stürzen und sofort nach der Rettung nach den optimalen Kerntemperaturen fürs Rindersteak gefragt – er würde hauchen: «Medium rare: 52 Grad Celsius. Medium: 57 Grad. Well done: ab 68 Grad.»
Abrufbar zu jeder Tages- und Nachtzeit weiss er alles, einfach alles übers Grillieren. Denn er muss der Beste sein, auf jedem Gebiet. Sein Metzger wird nervös, wenn er seine Vorbestellung aufgibt: Gut, er lässt für sein Edel-Grillgut (darf ruhig auch vom Kobe-Rind sein) viel Geld liegen. Aber er bringt den altgedienten Experten mit seinem laut demonstrierten Kenntnisstand zur Weissglut.
Als höchste Inkarnation der Idee des Grillierens bereitet er auf seinem Highend-Grill (den er pflegt wie seinen Augapfel) nachgerade künstlerische Menüs. Der Kräutermantel gelingt ihm so vorzüglich wie die Lammkeulen-Marinade, den Senf dazu besorgt er sich in Dijon, und das einseitig gegrillte Tatar meistert er mit Grandezza.
Nie, nie, nie findet sein Gast verkohlte Schuhsohlen und Nudelsalat auf seinem – profimässig vorgewärmten – Porzellanteller. Bei den Exkursen des Hausherrn über Weidehaltung etc. stellt er aber die Ohren auf Durchzug.