Ist die Corona-Krise die grosse Chance für 5G?
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Schnelles Internet:Ist die Corona-Krise die grosse Chance für 5G?

Schnelles Internet fürs Homeoffice
Ist die Corona-Krise die grosse Chance für 5G?

Zukunftsforscher Jörg Eugster ist überzeugt: Die aktuelle Krise ist die grosse Chance für den 5G-Mobilfunkstandard mit schnellerem Internet. Corona könnte aber auch den Gegnern Aufwind verleihen.
Publiziert: 24.03.2020 um 18:26 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2020 um 18:36 Uhr
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Gibts dank Corona-Krise einen Schub für die 5G-Technik? Die Experten sind sich nicht einig.
Foto: VCG via Getty Images

Für den Internetunternehmer und Zukunftsforscher Jörg Eugster (60) sind die Vorteile von 5G eindeutig: Schnelleres Internet, mehr Bandbreite, um die Netze zu entlasten und mehr Geräte anzuhängen, sowie schnellere Reaktionszeiten.

«Wenn wir 5G nicht jetzt forcieren, werden wir wirtschaftlich mittelfristig mit anderen Ländern nicht mehr so gut mithalten können», sagt Eugster. Auch für den Normalbürger hätte das Auswirkungen. Man müsste auf jetzt selbstverständlichen Komfort der mobilen Welt verzichten.

Da die Kapazitäten im Mobilfunk immer knapper werden, wird es ohne 5G Einschränkungen etwa bei Videostreaming geben. Die Corona-Krise habe gezeigt, wie wichtig das Internet heute sei. «Wer jetzt Homeoffice machen muss, der nutzt viel Bandbreite mit Videokonferenzen. Der Rest schaut viel mehr Netflix oder nutzt andere Streaming-Dienste.»

Der Zukunftsforscher ist auch überzeugt, dass ein Teil dieses Internet-Traffics in Zukunft über 5G erfolgen wird. Das würde auch die bestehenden Netze entlasten.

Corona-Unsicherheit könnte 5G-Gegner beflügeln

Anders sieht dies BLICK-Digitalexperte Lorenz Keller (41) – als Technik-Fan kein 5G-Gegner. «Ich befürchte, dass das Corona-Virus den Ausbau von 5G deutlich bremst», sagt er.

Kurzfristig kommt es wegen der Massnahmen zur Bekämpfung der Epidemie zu starken Verzögerungen. «Je nach wirtschaftlichen Folgen wird es noch Monate dauern, bis die Mobilfunk-Provider den Netzausbau wiederaufnehmen können», sagt der BLICK-Experte.

Zudem sei momentan im Homeoffice nicht die Datenverbindung über Mobilfunk das Problem, sondern das normale Internet über die Telefonleitung, über Kabel oder Glasfaser. «Hier gibts immer wieder Engpässe, was die 5G-Gegner beflügeln könnte», sagt Lorenz Keller. Denn viele Kritiker des schnellen 5G-Ausbaus fordern, stattdessen in die Glasfaser-Infrastruktur zu investieren.

Zu guter Letzt ist laut Keller das emotionale Klima auch nicht ideal für neue, unbekannte Technik. Wer durch den Corona-Virus zusätzlich verunsichert ist, werde stärker eine Abklärung aller gesundheitlichen Folgen von 5G und Mobilfunk-Strahlung fordern.

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