Früher war das Surfen im Internet für Robert Zimmerli (70) aus Unterkulm AG kein Vergnügen. «Eine Seite zu öffnen, dauerte ewig, vor allem zu den Hauptzeiten», erzählt der pensionierte Maschinenschlosser. «Nun gehts ultraschnell», sagt er und klickt zum Beweis auf Blick.ch ein Video an. Tatsächlich: Es startet ohne Verzögerung.
Seit Anfang April hat Zimmerli rund zehn Mal schnelleres Internet als vorher. «Ich hatte bislang nur einen normalen Telefonanschluss», sagt er. Da er etwas ausserhalb von Unterkulm wohnt, hätte ein Glasfaseranschluss ihn und den Nachbarn jeweils 12'000 Franken gekostet. «Fürs Fernsehen haben wir schon lange eine Satellitenschüssel, nur fürs Internet hätte sich das nicht gelohnt.»
Als günstige Alternative kommt nun der neue Mobilfunk-Standard zum Einsatz. Zimmerli war der erste Kunde, bei dem 5G aufgeschaltet wurde.
5G als Ersatz fürs Festnetz-Internet
Sunrise bietet 5G nicht nur für Mobiltelefone an, sondern auch als Ersatz fürs Festnetz. «Glasfaser durch die Luft» nennt es die Nummer zwei des Schweizer Telekommarkts.
Robert Zimmerli hat nun neben dem PC einen kleinen Modemturm als Leihgerät erhalten, der als Router und WLAN-Basis dient. Sonst funktioniert alles wie bei einem normalen Kabel- oder Glasfaseranschluss. Auch bei den Abos gelten dereinst die üblichen Preise für ein Sunrise-Internet-Abo, sprich ab 50 Franken im Monat.
Allerdings gibts das Angebot bislang erst für ausgewählte Testkunden, die das Angebot kostenlos nutzen können. In den kommenden Wochen und Monaten will Sunrise 5G für zu Hause dann für alle zugänglich machen. Eine willkommene Alternative für solche, die bisher aus technischen Gründen keinen wirklich guten Zugang zum Internet haben. Und das sind laut Sunrise rund eine Million Haushalte.
Die 5G-Antenne steht gleich im Garten
Dass Zimmerli ein 5G-Pionier ist, liegt auch daran, dass hinter seinem Haus direkt eine Sunrise-Antenne steht. «Ich wurde vor 20 Jahren von der damaligen Diax angefragt», erzählt Zimmerli. Da er selber seit 1989 ein Handy nutzt, zuerst geschäftlich, dann auch privat, habe er zugesagt. «Man kann ja nicht nur immer profitieren.» Gestört habe ihn die Antenne seither nie. «Und mit dem Mietertrag konnten wir uns ab und zu ein paar Tage Ferien leisten.»
Hat er keine Angst vor Strahlen? Zimmerli lacht: «Wir schlafen gut, Blumen und Bäume nehmen keinen Schaden. Gerade letztes Jahr hatten wir eine Rekordernte bei den Äpfeln – ich glaube nicht, dass Mobilfunk eine negative Wirkung auf mich hat.»
Er betont auch, dass er mehrmals die Chance gehabt hätte, aus dem Vertrag auszusteigen. Aber das sei nie ein Thema gewesen. «Die Nachbarn haben sich auch nie beschwert», sagt der Pensionär.
Ein 5G-Handy kauft sich Zimmerli momentan aber nicht. «Ich bin kein Superuser und brauche nicht jedes Jahr ein neues Gerät.» Dass er mit dem Computer und dem Tablet nun ohne lange Wartezeiten den BLICK und andere Newsseiten lesen kann, das reicht ihm im Moment.
Ist 5G schädlich? Was bringt die Technik? Im BLICK-Live-Talk diskutieren ETH-Professor Jürg Leuthold und SP-Nationalrat Thomas Hardegger. Stellen Sie Ihre Fragen zu 5G in der Leserkommentarspalte oder im BLICK-Feed auf Facebook.
Ist 5G schädlich? Was bringt die Technik? Im BLICK-Live-Talk diskutieren ETH-Professor Jürg Leuthold und SP-Nationalrat Thomas Hardegger. Stellen Sie Ihre Fragen zu 5G in der Leserkommentarspalte oder im BLICK-Feed auf Facebook.
5G steht für Fifth Generation, die fünfte Generation des Mobilfunkstandards. Sie ist vereinfacht gesagt die Nachfolgerin von 4G und 3G. Der Standard regelt den Datenverkehr zwischen Handy und Antenne. Das Symbol dafür ist etwa auf dem Handy-Display oben in der Leiste zu sehen.
Mit 5G sind nicht nur schnellere Datenverbindungen und kürzere Reaktionszeiten möglich, es können auch mehr Smartphones gleichzeitig das Netz nutzen. Zusätzlich ist 5G darauf optimiert, Maschinen und Geräte zu vernetzen. Etwa für die Industrie oder das Smart Home zu Hause, damit beispielsweise Garagentor, Beleuchtung und Sensoren miteinander kommunizieren können.
Momentan sind mit 5G rund zehn Mal höhere Geschwindigkeiten möglich als mit 4G.
5G steht für Fifth Generation, die fünfte Generation des Mobilfunkstandards. Sie ist vereinfacht gesagt die Nachfolgerin von 4G und 3G. Der Standard regelt den Datenverkehr zwischen Handy und Antenne. Das Symbol dafür ist etwa auf dem Handy-Display oben in der Leiste zu sehen.
Mit 5G sind nicht nur schnellere Datenverbindungen und kürzere Reaktionszeiten möglich, es können auch mehr Smartphones gleichzeitig das Netz nutzen. Zusätzlich ist 5G darauf optimiert, Maschinen und Geräte zu vernetzen. Etwa für die Industrie oder das Smart Home zu Hause, damit beispielsweise Garagentor, Beleuchtung und Sensoren miteinander kommunizieren können.
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