Nur meditieren statt protestieren
Esoterikstar von Dreien sagt Flashmob gegen 5G ab

Mit einem Flashmob wollte Esoterik-Star Christina von Dreien am Sonntag in Bern gegen das neue Handynetz 5G protestieren. Trotz angeblich übernatürlicher Fähigkeiten bekam sie keine Bewilligung dafür. Ihre Anhänger sollen stattdessen meditieren und dem Bund schreiben.
Publiziert: 15.05.2019 um 08:36 Uhr
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Aktualisiert: 16.05.2019 um 07:37 Uhr
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Christina von Dreien (18, l.) ist ein Star am Esoterikhimmel. Ihre Mutter Bernadette (r.) schrieb zwei Bücher über die Fähigkeiten ihrer Tochter.
Foto: Beat Lanzendorfer
Claudia Gnehm

Da steht auch das «Kind aus höheren Sphären» an. Die Berner Gewerbepolizei will Christina von Dreien (18) aus dem Toggenburg keine Bewilligung für einen Flashmob gegen das neue Handynetz 5G erteilen. Die Polizei sei schon ausgelastet wegen eines grossen Fussballspiels.

Sie hätte sich sehr über ein physisches Treffen am Sonntag gefreut, doch auch in Zürich habe sie keine Halle und keinen Platz mehr finden können, teilte von Dreien ihren Anhängern mit. Die Absage des Flashmobs liegt BLICK vor. Darin fordert sie stattdessen dazu auf, mit einem Brief beim Bund gegen 5G zu protestieren.

Trotzdem nach Bern gehen

Da sich wohl viele den 19. Mai freigehalten hätten, könnten sie ja trotzdem nach Bern fahren und statt dem Flashmob beizuwohnen den Brief einwerfen oder am Bundeshaus-Schalter abgeben, empfiehlt der Shootingstar am Esoterikhimmel.

Auf ihrer Homepage hat sie eine Briefvorlage verfasst. Darin fordert sie die Politiker und Behördenmitglieder auf, «umgehend das illegale Errichten von 5G-Antennen oder die Umrüstung von bestehenden 4G-Massen auf die 5G-Frequenz einzustellen».

Des weiteren könnten die Anhänger mit Meditation dazu beitragen, dass «in der Schweiz die Masse erwache». Aus Sicht der 18-Jährigen stellt das neue Handynetz eine sehr ernste Gefahr für uns dar. Es verursache Krankheiten und soll Schlafstörungen und Schwindelanfälle auslösen. Beweise dafür bleibt sie schuldig.

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300'000 Youtube-Klicks

Die Weltgesundheitsbehörde WHO bewertet hochfrequente Mobilfunkstrahlung als «möglicherweise krebserregend». Damit lässt sich eine krebserregende Wirkung zwar derzeit nicht ausschliessen, jedoch auch nicht beweisen.

Von Dreien geht in ihrer Youtube-Sendung und bei ihren Auftritten noch weiter: «5G hat die Fähigkeit, Gedanken, Emotionen, Handlungen und Körperfunktionen von Menschen und Tieren zu manipulieren.» Damit würden sich die Menschen so verhalten, wie die «Fädenzieher des Planeten» es sich wünschen. Wer die Fäden angeblich in der Hand haben soll, sagt sie nicht. Ihre Theorien stossen offenbar auf grosses Interesse. Ihre Youtube-Sendungen werden bis zu 300'000 Mal angeklickt.

Übersinnliche Fähigkeiten

Von Dreien verkauft sich als Kindergenie mit übernatürlichen Kräften: Angeblich kann sie mit Toten und Tieren sprechen, Gedanken lesen sowie Krankheiten heilen. Bekannt wurde die 18-Jährige vor allem dank ihrer Mutter Bernadette Meier. Sie schrieb zwei Bücher über die Fähigkeiten ihrer Tochter.

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