Vor der Fahrt
Kia hat die Optik des Niro völlig auf den Kopf gestellt. Aus dem eher biederen Crossover ist in der zweiten Auflage ein cooler Typ geworden. Dabei sieht der von uns gefahrene Stromer noch etwas fescher aus als seine Hybrid-Brüder. Weil der Elektromotor keine Kühlung braucht, ist die Front verkleidet. Die schwarzen angewinkelten Waben erinnern an einen Diamanten. Die breite, in Kontrastfarbe erhältliche C-Säule rundet den stylischen Auftritt ab.
Auf der Strasse
Unter dem hübschen Kleid steckt weiterhin ein vernünftiger Stromer. 204 PS (150 kW) und 255 Nm sorgen für flottes Vorankommen und zaubern uns ein Lächeln ins Gesicht. Die zielsichere Lenkung und das straffe, aber dennoch komfortable Fahrwerk lassen ihn fast schon sportlich erscheinen. Fürsorgliche Eltern können ganz beruhigt sein: Der Kia Niro ist nicht sportlich und verleitet uns nie, übermütig zu werden. Viel mehr bietet der Familienfreund einen feinen Mix aus Handlichkeit, Alltagstauglichkeit und Spritzigkeit.
Die durchschnittliche Reichweite von rund 336 Kilometern mit einer Akkuladung im Test lässt uns im Alltag kaum je zittern. Doch gemäss WLTP-Zyklus sollen gar bis zu 460 Kilometer möglich sein. Das entspricht in etwa dem, was Elektroautos im Winter an Reichweite verlieren. Im Sommer dürften daher rund 400 Kilometer realistisch sein, womit der elektrische Niro selbst für die Familienferien taugt.
Das war super
Die verschiedenen Komfort- und Sicherheitssysteme des neuen Niro sind für diese Preisklasse top und machen ihn noch mehr zum sicheren Familienauto. So schauen wir auf ein Head-up-Display, das es beispielsweise für den grösseren Sportage nicht gibt. Dafür fehlt die praktische Totwinkel-Kamera anderer Kias. Immerhin: Wenn sich ein Fahrzeug im toten Winkel befindet, wird dieses im Head-up-Display angezeigt. Dazu ertönt ein Warnton, wenn man den Blinker setzt. Die Sicherheitssysteme reagieren zwar teils etwas gar übersensibel, dafür fühlen wir uns an Bord stets sicher und geborgen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Stromern befindet sich der Ladeanschluss in der Front. Das ist bei fast allen öffentlichen Ladestationen praktischer als die sonst üblichen Ladeanschlüsse an der Fahrzeugseite.
Antrieb: Elektromotor, 204 PS (150 kW), 255 Nm@1/min, 1-Gang-Getriebe, Frontantrieb, Akku brutto 68 kWh (netto 64,8 kWh)
Fahrleistungen: 0–100 km/h 7,8 s, Spitze 167 km/h
Masse: L/B/H 4,42/1,83/1,59 m, Leergewicht 1814 kg, Kofferraum 475 bis 1392 l
Verbrauch: WLTP/Test 16,2/19,4 kWh/100 km = 460/336 km Reichweite, CO₂-Ausstoss 0 g/km, Energie A
Preis: ab 51'950 Fr., Testwagen mit Style-Paket (2650 Fr. Sitzheizung Fond, Sitzlüftung vorne, u.a.), Glasschiebedach (350 Fr.), C-Säule Steel Gray (350 Fr.), Metallic-Lackierung (750 Fr.): 56'499 Fr. (Basismodell: ab 44'650 Fr.)
Antrieb: Elektromotor, 204 PS (150 kW), 255 Nm@1/min, 1-Gang-Getriebe, Frontantrieb, Akku brutto 68 kWh (netto 64,8 kWh)
Fahrleistungen: 0–100 km/h 7,8 s, Spitze 167 km/h
Masse: L/B/H 4,42/1,83/1,59 m, Leergewicht 1814 kg, Kofferraum 475 bis 1392 l
Verbrauch: WLTP/Test 16,2/19,4 kWh/100 km = 460/336 km Reichweite, CO₂-Ausstoss 0 g/km, Energie A
Preis: ab 51'950 Fr., Testwagen mit Style-Paket (2650 Fr. Sitzheizung Fond, Sitzlüftung vorne, u.a.), Glasschiebedach (350 Fr.), C-Säule Steel Gray (350 Fr.), Metallic-Lackierung (750 Fr.): 56'499 Fr. (Basismodell: ab 44'650 Fr.)
Das war schwach
Unter dem zentralen Touchscreen setzt Kia auf eine Leiste mit wechselnden Touchknöpfen. Entweder können wir die Klimaanlage bedienen oder per Wahltaste zu den Direkttasten für Radio, Navi und Co wechseln. Die Idee dahinter ist zwar gut, weil wir auch Drehregler für Temperatur oder die Lautstärke haben. Die Drehregler sind aber ebenfalls an diese Wechselleiste gekoppelt. Das heisst: Die Lautstärke lässt sich nur verändern, wenn die Direkttasten aktiv sind. Und die Temperatur, wenn die Klimabedienung ausgewählt ist. So passiert es uns immer wieder, dass die Musik plötzlich laut wird, wenn wir wärmer machen wollen. Oder das Radio leiser wird, wenn es uns zu warm im Auto ist. Das alles wäre kein so grosses Problem, wenn nicht die Klimaanlage ab und zu plötzlich und völlig grundlos kalte Luft ins Auto puste würde und wir deshalb die Temperatur ständig anpassen müssen.
Das bleibt
Der Kia Niro verkörpert das neue Image von Kia: vernünftige Autos mit coolem Design. Dazu bietet der Crossover mit drei verschiedenen Antrieben (Hybrid, Plug-in-Hybrid und Elektro) eine grosse Auswahl. Reichweite und Ladegeschwindigkeit von maximal 100 Kilowatt könnten beim Stromer auf den ersten Blick höher sein. Doch so bleibt der Niro EV auch für Familien bezahlbar. 56'499 Franken kostet unser Testwagen mit allem drum und dran. Dafür bekommen Familien eine gute Mischung aus Preis, Reichweite, Platzangebot, Sicherheit und Fahrspass.