Der neue Kia Niro erstrahlt in frischem Glanz
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Neues Design für den Crossover:Der neue Kia Niro erstrahlt in frischem Glanz

Kia Niro als Hybrid, Plug-in-Hybrid und Elektro im ersten Test
Das Auto ohne Rückwärtsgang

Nicht nur der Dreiklang aus Hybrid-, Plug-in-Hybrid- und E-Antrieb soll im neuen Kia Niro punkten: Der Familientyp ist jetzt zudem deutlich elektrisierender.
Publiziert: 12.07.2022 um 04:23 Uhr
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Südkoreanisches Dreierlei: Der neue Kia Niro startet als Hybrid (h.), Plug-in-Hybrid (l.) und als vollelektrischer Niro EV (r.).
Foto: Kia
Timothy Pfannkuchen

Keiner hatte ihn richtig lieb: Der bisherige Kia Niro war seit 2016 eines jener Autos, die nicht zum Verhätscheln gekauft werden – sondern zum Gebrauchen. Ein praktischer Familientyp, neben Ceed und dem eben erneuerten Sportage die tragende Säule des hiesigen Kia-Absatzes. Aber kein Hingucker, bei dem uns das Herz aufging. Der neue Niro will das ab Herbst mit mehr Style ändern.

Zeitgemäss gibts bei der Hyundai-Tochter nur elektrifizierte Antriebe. Wie bisher im Niro Hybrid- (HEV), Plug-in-Hybrid- (PHEV) und Elektro-Antrieb, der zuletzt den halben Europa-Absatz bestritt und Niro EV heisst. «Wir haben bei den Verkäufen hinter Tesla und vor VW den höchsten Europa-Elektroanteil», betont Kia-Europa-Marketingchef David Hilbert (44).

Das ist neu am Niro

Optisch traut sich Kia was. Der völlig neue Niro guckt uns so auffällig an wie der eben erneuerte Sportage – das macht echt was her. Auf Marketing-Deutsch: «Wir wollten ihm mehr Persönlichkeit geben», so Hilbert. Mehr SUV im Antlitz – aber das Format bleibt fast gleich, nur mit 4,42 Metern bescheidene 2,5 Zentimeter länger. Gut so!

Das gefällt uns prima

Das moderne Doppel-Screen-Interieur überzeugt mit Übersicht und leichter Bedienung. Pfiffig: Die kleine Querleiste mit virtuellen «Tasten» unterhalb des Infotainments wechselt auf einen Fingertipp von Klimabedienung zu grossen Wahltasten für Radio und Co. – so sind Touchleisten cool, fast wie «echte» Knöpfe. Für den Blick nach vorne gibts zudem noch ein Head-up-Display.

Modellpalette Kia Niro

Kia Niro HEV – Vollhybrid
Antrieb 1.6-R4-Benziner + E-Motor, 141 PS (104 kW), 144+170 Nm, 6-Gang-DKG-Automat, Frontantrieb, Akku 1,3 kWh Fahrleistungen 0–100 km/h 10,4 s, Spitze 165 km/h. Masse L/B/H 4,42/1,83/1,55 m, 1474 kg, 451–1445 l Umwelt WLTP 4,7 l/100 km, 107 g/km CO2, Energie A Preis ab 33'250 Fr.

Kia Niro PHEV – Plug-in-Hybrid
Antrieb
1.6-R4-Benziner + E-Motor, 183 PS (134 kW), 144+203 Nm, 6-Gang-DKG-Automat, Frontantrieb, Akku 11,1 kWh, AC 3,3 kW Fahrleistungen 0–100 km/h 9,6 s, Spitze 168 km/h, E-Reichweite 59 km Masse L/B/H 4,42/1,83/1,56 m, 1594 kg, 348–1342 l Umwelt WLTP 1,0 l + 14 kWh/100 km, 23 g/km CO2, Energie A Preis ab 38'950 Fr.

Kia Niro EV – Elektro
Antrieb E-Motor, 204 PS (150 kW), 255 Nm, 1-Gang-Automat, Frontantrieb, Akku 64,8 kWh, AC/DC 11/72 kW Fahrleistungen 0–100 km/h 7,8 s, 167 km/h, E-Reichweite 460 km Masse L/B/H 4,42/1,83/1,57 m, 1757 kg, 475–1392 + 20 l Umwelt WLTP 16 kWh/100 km, 0 g/km CO2, Energie A Preis ab 44'650 Fr.

Kia Niro HEV – Vollhybrid
Antrieb 1.6-R4-Benziner + E-Motor, 141 PS (104 kW), 144+170 Nm, 6-Gang-DKG-Automat, Frontantrieb, Akku 1,3 kWh Fahrleistungen 0–100 km/h 10,4 s, Spitze 165 km/h. Masse L/B/H 4,42/1,83/1,55 m, 1474 kg, 451–1445 l Umwelt WLTP 4,7 l/100 km, 107 g/km CO2, Energie A Preis ab 33'250 Fr.

Kia Niro PHEV – Plug-in-Hybrid
Antrieb
1.6-R4-Benziner + E-Motor, 183 PS (134 kW), 144+203 Nm, 6-Gang-DKG-Automat, Frontantrieb, Akku 11,1 kWh, AC 3,3 kW Fahrleistungen 0–100 km/h 9,6 s, Spitze 168 km/h, E-Reichweite 59 km Masse L/B/H 4,42/1,83/1,56 m, 1594 kg, 348–1342 l Umwelt WLTP 1,0 l + 14 kWh/100 km, 23 g/km CO2, Energie A Preis ab 38'950 Fr.

Kia Niro EV – Elektro
Antrieb E-Motor, 204 PS (150 kW), 255 Nm, 1-Gang-Automat, Frontantrieb, Akku 64,8 kWh, AC/DC 11/72 kW Fahrleistungen 0–100 km/h 7,8 s, 167 km/h, E-Reichweite 460 km Masse L/B/H 4,42/1,83/1,57 m, 1757 kg, 475–1392 + 20 l Umwelt WLTP 16 kWh/100 km, 0 g/km CO2, Energie A Preis ab 44'650 Fr.

Vorne ist der Niro ohnehin luftig, im Fond bleibt je über eine Handbreit Platz am Scheitel und an den Knien – klassenüblich auch bei der Konkurrenz von Skoda Karoq bis Peugeot e-2008. Der Laderaum packt je nach Antrieb (s. Box) stets verschieden viel – des Akkus wegen, der in der variablen Plattform in jedem Typ anders sitzt. Aber stets genug. Der EV hat vorne zudem noch einen «Frunk».

Das gefällt uns weniger

Innen finden wir ziemlich viel Kostenspar-Hartplastik – heute selbst eine Klasse höher üblich, aber deshalb nicht schöner. Aber: Die Verarbeitung ist souverän. Nur schade: Trotz üppiger Assistenz fehlt die tolle Totwinkel-Cam anderer Kias.

Und ausgerechnet Kia, Hort der 240 kW Ladeleistung im EV6, erlaubt sich im Niro-Elektriker EV Laden mit schalen 86 kW Spitzen- bzw. 72 kW Dauerpower. «Vom Preis-Leistungs-Aspekt her eine sehr wettbewerbsfähige Ladeleistung», argumentiert Hilbert, «und die allermeisten unserer Kundinnen und Kunden laden daheim.» Die Ladekurve soll dafür gleichmässig ausfallen, minimal dauert das Laden an einer DC-Ladestation mit dem Niro EV 45 Minuten (10–80 %).

So fährt sich der Niro

Der Vollhybrid hat 141 PS (104 kW) und fährt sich wie ein normaler Benziner, der verzögerungsfrei in die Gänge kommt. Sehr angenehm – und nur am Berg klingt er akustisch etwas angestrengt. Die 4,7 l/100 km laut WLTP erreichen wir auf Testfahrt nicht, laut Display ist es gut ein Liter mehr.

Im Plug-in-Hybrid steckt mit 183 PS (134 kW) spürbar mehr Power. Erfreulich, wie oft und flott man elektrisch fährt (nominell 59 km) – und wie in allen Plug-ins fast nervig, wenn der Benziner diese Ruhe durchbricht. Der Durst liegt offiziell bei 1,0 l/100 km plus Strom, bei uns im Test bei 1,2 l/100 km – bei geleertem Akku stiege der Wert natürlich stark. Rückwärts wird nur elektrisch gefahren, deshalb fehlt gewichtssparend ein mechanischer Retourgang.

Das antriebsseitig feinste Modell ist der Stromer. Leise, sanft, sauschnell – und laut WLTP soll er mit 204 PS (150 kW) immerhin 460 Kilometer weit kommen. Auf unserer Testfahrt sind es laut Display trotz Hitze und deutscher Autobahn rechnerisch etwa 420 Kilometer – ein guter Wert. Intelligente Rekuperation je nach Örtlichkeit und Verkehr kann der Niro EV auch. Und gibt ein gutes Gefühl: Die zielgenaue Lenkung und das komfortable, nie aber unspassige Fahrwerk passen gerade hier perfekt: ein feiner Mix in einem schön handlichen Auto.

Das Blick-Urteil

Der gelungene Kia Niro wird ohne Zweifel seinen Weg machen: Er hat nicht nur mechanisch keinen Rückwärtsgang und fährt elektrifiziert voran. Er kann alles, was die Kundinnen und Kunden am Vorgänger schätzten, legt aber im Look zu. Und kostet nicht die Welt. Die Tarife, stets inklusive viel Serienausstattung und mit sieben Jahren Garantie: Hybrid 33'250, Plug-in-Hybrid 38'950, Elektro 44'650 Franken. Bestellen kann man jetzt, Händlerstart ist ab September 2022.

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