Verwandt waren sie schon bisher, aber jetzt wurden sie sogar zusammen entwickelt. Und zwar in Tschechien: Tochter Skoda konstruierte mit ihrem neuen Superb für die Konzernmutter VW deren neuen Passat gleicht mit. Erstaunlich, denn der Passat war in der Mittelklasse, was der Golf in der Kompaktklasse war – der Massstab. Aber weil für die Zukunft viel wichtigere Elektroautos und Software derzeit die Ingenieure bei VW voll beschäftigen, durfte dieses Mal Skoda die Federführung übernehmen.
Der grösste Unterschied zwischen beiden fällt allerdings in der Schweiz weg. Während es den Passat nur noch als Kombi namens Variant gibt, rollt im Rest Europas der Superb auch als Limousine an den Start – und könnte damit dem VW einige Kunden wegschnappen. In der Schweiz gabs aber schon die letzte Superb-Generation nur als Kombi: Der Limousinen-Anteil krebste bei den ersten beiden Superb-Auflagen um den einstelligen Prozentbereich herum. Deshalb spart sich Skoda bei uns die Schrägheck-Version.
Mehr Platz, mehr Komfort
Die gemeinsamen Gene und Geburtshelfer bedeuten aber auch: Kein Platzvorteil mehr für den Skoda gegenüber dem VW. Der Superb ist neu zwar leicht grösser, aber beide Modelle sind nun rund 4,90 Meter lang. Mehr Platz gibts nicht nur für die Insassen in beiden Sitzreihen, sondern auch für das Gepäck, denn jetzt locken im Kombi 690 Liter, die sich durch Umklappen der Rücksitze auf maximal 1920 Liter vergrössern lassen.
Auf Wunsch verwöhnt der Superb Fahrer und Beifahrer auf längeren Strecken mit klimatisierten Massagesitzen; erstmals gibts auch nach dem Vorbild des Stromers Enyaq Smartphone-Taschen auf der Rückseite der Vordersitze und die Topversion, und bietet im Fond eine verschiebbare Mittelarmlehne mit integrierten Becher- und Tablet-Haltern. Zugelegt hat der Superb auch bei den Fahrerassistenzsystemen und beim komplett neuen Bedienkonzept mit einem 13-Zoll-Zentraldisplay. Erstmals Skodas Grösster auch mit einem Head-up-Display zu bekommen.
Bis zu 265 PS im Topmodell
Für den Antrieb sorgen drei Benziner und zwei Diesel mit 1,5 oder 2,0 Litern Hubraum und ein neuer Plug-in-Hybridantrieb in einem Leistungsspektrum von 150 PS (110 kW) bis 265 PS (195 kW). Fertig Handschaltung – alle kommen mit Doppelkupplungsgetriebe und die beiden Topversionen bieten wie bisher Allrad. Dieser fehlt allerdings dem einzig wirklich neuen Antrieb, dem Plug-in-Hybriden mit 204 PS (150 kW) Systemleistung. Dafür punktet er mit rund 100 Kilometern elektrischer Reichweite dank der mit 25,7 Kilowattstunden (kWh) fast verdoppelten Batteriekapazität – macht über 40 Kilometer mehr als im Vorgänger. Bei einer maximalen Ladeleistung von 11 Kilowatt (kW) genügen zweieinhalb Stunden von null auf 100 Prozent der Kapazität. An einer Schnellladesäule kann sogar mit bis zu 50 kW nachgetankt werden.
Marktstart für den neuen Skoda Superb ist Anfang 2024; die Schweizer Preise stehen noch nicht fest. Das akutelle Modell kostet ab 50'260 Franken – Blick tippt, dass der Neue dann wohl bei 52'000 Franken starten wird.