Zeit und Stückzahl brauchts, bis eine Technologie wie Plug-in-Hybridantrieb – Kurzstrecken elektrisch, Langstrecken hybrid – nach den Edel- auch die Massenmarken eines Konzerns zu für deren Käuferschicht passenden Preisen erreicht.
Bei VW-Tochter Skoda heisst das: Anfang 2020 gehts mit Elektrifizierung los. Parallel zum vollelektrischen Citigo-e iV (ab 24'590 Fr., mit Skodas «iV-Prämie» 19'990 Fr.) startet auf Januar der erste Plug-in-Hybrid Superb Combi iV ab 45'790 Franken – abzüglich Skodas «iV-Prämie» gar ab 39'990 Franken. Für einen 4,86 Meter langen Oberklasse-Kombi wohlgemerkt!
Stromern wirkt nobler
Damit der Plug-in-Hybrid nicht – wie anderswo oft – der teure Exot in der Palette bleibt, gibts den Superb von günstig bis edel, also in Ausstattungen von «Ambition» bis «L&K» oder «Sportline». Laut WLTP-Norm gehts im E-Modus mit 85 kW (116 PS) bis zu 62 Kilometer weit rein elektrisch. Auf der Testfahrt in den flachen Niederlanden (allerdings mit viel Autobahn und Rushhour) sinds knapp 50. Prima: Der E-Modus erlaubt eine richtig schnelle Fahrt (bis Tempo 130), nur bei Kickdown schaltet der Benziner zu. Zudem wirkt der auf Komfort getrimmte Superb noch luxuriöser, weil flüsterleise.
Flott und doch sparsam
Ist der Akku leer, fährt der Fronttriebler mit Sechsgang-Doppelkupplungs-Automat als Hybrid: 218 PS (160 KW) reichen völlig (0 bis 100 km/h in 7,8 s), nur tönt der 1,4-Liter-Turbo manchmal angestrengt. Offiziell sinds 1,7 Liter plus etwa 13 kWh/100 km, auf unserer Testfahrt warens 3,5 l/100 km laut Display auf den ersten hundert Kilometern nach dem Laden des Akkus.
Aus der Ferne heizen
Zu meckern bleibt da wenig. Der neue Beiname iV für elektrifizierte Skodas tönt etwas gar bemüht nach Zukunft. Aber sachlich passts: Der enorme Fond bleibt gleich, der riesige Laderaum wird durch den Akku zwar etwas kleiner. Aber 510 bis 1800 (statt 660 bis 1950) Liter sind noch immer sehr viel, und wie zum Trost gibts neues Infotainment (das andere Superb erst später bekommen). Via App kann man den Plug-in-Superb zudem aus der Ferne vorkühlen oder -heizen – selbst wenn er nicht am Stecker hängt.
Nur laden muss man ihn daheim, sonst macht er keinen Sinn. Dafür läuft der Plug-in die ersten gut 50 Kilometer mit Strom für gut eineinhalb Franken.