Skoda Enyaq RS iV im Blick-Test
So fährt sich das Lieblingsauto der Schweiz

Frau und Herr Schweizer stehen auf das Skoda Enyaq Coupé RS iV. Doch wie fährt sich der neue Skoda-Stromer? Das beantwortet dieser Kurztest des eben zum «Lieblingsauto der Schweiz 2023» gewählten Stromers.
Publiziert: 01.12.2022 um 04:59 Uhr
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Am Montagabend wurde das Skoda Enyaq Coupé RS iV zum «Lieblingsauto der Schweiz 2023» gewählt. An der festlichen Gala durfte Skoda-Markenchef Markus Kohler (Mitte) die Sieg-Trophäe in Empfang nehmen.
Foto: Olivia Pulver
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Vor der Fahrt

Über 28’000 Leserinnen und User von Schweizer Illustrierte, Blick & SonntagsBlick, L’Illustré und La Domenica sowie die Besucher der Auto Zürich nahmen an der grössten, sprachübergreifenden Autowahl des Jahres teil – und wählten aus 50 neuen Modellen das Skoda Enyaq Coupé RS iV zum Lieblingsauto der Schweiz. Es ist nicht anzunehmen, dass sie alle den neuen, erst vor einem Monat lancierten Skoda-Stromer bereits gefahren sind. Deshalb dürfte sie dieser Kurztest des neuen Schweizer Lieblings vermutlich besonders interessieren.

Auf der Strasse

Die Technik des rein elektrischen Enyaq Coupés RS kennen wir schon vom VW ID.4 GTX oder der Audi-Topversion Q4 E-Tron. Beim 2,2 Tonnen schweren Skoda wurde das Fahrwerk jedoch noch etwas tiefer gelegt. Dies sorgt in flott gefahrenen Kurven zusammen mit der Mischbereifung für eine ausgezeichnete Strassenlage. Die Lenkung wird umso direkter, je weiter man einschlägt. Per Schaltwippen am Lenkrad lässt sich die Rekuperationsintensität in mehreren Stufen variieren. Mit etwas Übung fahren wir das Enyaq Coupé fast, ohne das Bremspedal zu verwenden.

Das war super

Das Fahrwerk und auch die Fahrleistungen (in 6,5 Sekunden auf Tempo 100) des 299 PS (220 kW) starken Allradlers überzeugen. Die Ladeleistung wurde im Vergleich zum normalen Enyaq von 125 auf 135 Kilowatt (kW) erhöht. Damit lädt das Coupé in sieben Minuten Strom für weitere 100 Kilometer Fahrt und in einer halben Stunde ist der Akku zu 80 Prozent voll. Das ist gut, reicht aber freilich noch nicht an Hyundai oder Kia mit ihrer 800-Volt-Technologie heran.

Das war schwach

Schwach wäre übertrieben, leise kritisiert treffender: Der Allradantrieb des Enyaq Coupé RS iV vergrössert den Wendekreis und macht das sportliche Coupé beim Rangieren nicht besonders handlich. Die Bremse ist gewöhnungsbedürftig. Zu Beginn des Pedalwegs packt sie nicht so heftig zu, wie wir uns das von anderen Autos gewohnt sind. Und der hohe Heckabschluss zusammen mit der flachen Heckscheibe erschweren die Sicht nach hinten. Besonders bei Dunkelheit sind die Scheinwerfer dicht auffahrender Hinterleute im Rückspiegel oft nicht zu erkennen.

Steckbrief Skoda Enyaq Coupé RS iV

Antrieb: 2 Elektromotoren, 299 PS (220 kW), 460 Nm@1/min, 1-Gang-Getriebe, Allradantrieb, Batterie 77 kWh (netto)
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 6,5 s, Spitze 180 km/h (abgeregelt)
Masse: L/B/H 4,65/1,88/1,61 m, Gewicht 2251 kg, Laderaum 570–1610 l
Umwelt: WLTP-Verbrauch Werk 22,6 kWh/100 km (entspricht 2,5 l/100 km Benzin) = 0 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energie A
Preis: ab 64’320 Franken.

Antrieb: 2 Elektromotoren, 299 PS (220 kW), 460 Nm@1/min, 1-Gang-Getriebe, Allradantrieb, Batterie 77 kWh (netto)
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 6,5 s, Spitze 180 km/h (abgeregelt)
Masse: L/B/H 4,65/1,88/1,61 m, Gewicht 2251 kg, Laderaum 570–1610 l
Umwelt: WLTP-Verbrauch Werk 22,6 kWh/100 km (entspricht 2,5 l/100 km Benzin) = 0 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energie A
Preis: ab 64’320 Franken.

Das bleibt

Freche und elegante Optik, die dank besserer Aerodynamik gegenüber dem normalen Enyaq zudem zehn bis 15 Kilometer mehr Reichweite bringt. Und diese kann sich mit rund 500 Kilometern (WLTP 540 km) sehen lassen. Dazu bietet der Allradler trotz seiner eleganten Form viel Platz für die Insassen, zahlreiche praktische Ablagen und einen mit 570 Litern erstaunlich grossen Kofferraum.

Fazit

Wir schliessen uns den 6,8 Prozent der fast 30’000 Wählerinnen und Wählern an, die das Enyaq Coupé RS iV zu ihrem Lieblingsauto 2023 erkoren haben. Obwohl viele den Allradler vermutlich noch gar nie gefahren sind, täuschen sie sich mit ihrem Urteil nicht. Das elektrische Coupé hat den Titel verdient und bietet für knapp 65’000 Franken viel Auto fürs Geld.

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