Er ist mit schuld! Zwar gab es schon zuvor Pioniere wie Toyotas RAV4, aber den Siegeszug der Kompakt-SUVs läutete in Europa vor 13 Jahren der erste Nissan Qashqai ein. Das machte ihn zum Topseller der Japaner. Obwohl die aktuelle zweite Auflage sieben Jahre alt ist, verkauft sich bei uns kein Nissan besser.
Im Frühling 2021 startet die dritte Auflage des SUV und soll jetzt wieder eine Vorreiterrolle übernehmen. Zwar zeigen die Japaner ihren Bestseller bisher nur getarnt, enttarnen aber schon mal die Technik. So steht der Qashqai auf eine komplett neue Plattform. Diese sei steifer und leichter für mehr Sicherheit und Komfort bei weniger Durst. Laut Nissan soll der Qashqai Fahrverhalten, Komfort und Ansprechverhalten höherer Klasse bieten. Wir sind gespannt.
Bald gibts mehr Platz
Die Abmessungen bleiben kompakt und entsprechend gut für die Stadt. Der Qashqai wird 35 Millimeter länger (4,43 m), 32 breiter (1,84 m) und 25 höher (1,62 m). Davon profitieren auch die Passagiere im Fond, die mehr Kopffreiheit haben sollen, und das Ladevolumen wächst neu um stolze 50 auf 480 Liter.
Adieu, Reichweiten-Angst
Die grosse Neuheit ist der Antrieb. Neben einem 1,3-Liter-Mildhybrid-Benziner wird erstmals in Europa Nissans «E-Power»-Antrieb angeboten. Dabei handelt es sich um ein E-Auto mit Range Extender (dt. Reichweiten-Verlängerer), nur ohne Stecker. Opel Ampera oder BMW i3 als ReX kamen so, aber wie der Mazda MX-30 mit Range Extender eben mit Stecker. Am ehesten erinnert es an Hondas Jazz Hybrid. Der fährt meist elektrisch. Aber: Der Benziner hilft bei Bedarf mit.
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Im steckerlosen Qashqai nicht. Im «E-Power» werden die Räder immer nur vom E-Motor angetrieben. Der Strom kommt weder aus Steckdose noch fettem Akku: Der Benziner versorgt als Stromerzeuger über eine kleinere Zwischenspeicher-Batterie oder bei hohem Powerbedarf direkt den E-Motor mit Strom. Vorteile: Der Benziner läuft stets im effizientesten Drehzahlbereich, Reichweiten-Angst und Laden entfallen ebenso wie ein grosser, damit schwerer und teurer Akku. Anbei: Wir nennen dieses System bewusst nicht Hybrid – siehe Kasten unten.
Eine Erfolgsgeschichte
Damit wird der Qashqai zum Elektroauto, das ohne Laden auskommt. Fahren dürfte er sich flott wie ein Stromer. In Japan überzeugt diese Kombination die Kunden seit drei Jahren im Nissan Note «E-Power» – der gleich im ersten Jahr den langjährigen Liebling Toyota Prius als meistverkauftes Auto Japans ablöste.
Für den Qashqai wurde eine stärkere Version des Antriebs entwickelt. Während der Note Hybrid 109 und 136 PS (80 oder 100 kW) hat, kommt der Qashqai auf 188 PS (138 kW). Damit wird dies die vorläufig stärkste Version. Die Mildhybrid-Benziner kommen auf 138 und 155 PS (108 und 114 kW). Details wie Verbrauch oder Beschleunigung gibts noch nicht. Was Nissan schon verrät, ist ein kleiner Wermutstropfen: Vorerst gibts die «E-Power»-Variante nur mit Frontantrieb: Wer Allradantrieb wünscht, muss zum stärkeren der zwei Mildhybride greifen.
Technisch betrachtet ist ein Elektroauto mit Range Extender (Antrieb elektrisch, Verbrennungsmotor nur als Stromerzeuger) wie der Nissan «E-Power» zwar ein Hybrid (mit Stecker Plug-in-Hybrid). Doch BLICK verwendet den Begriff hier nicht. Warum? Weil es verwirrt. Heute versteht man unter Hybriden «parallele» Hybride: E-Motor und Verbrenner treiben getrennt oder gemeinsam an, im Plug-in zusätzlich mit Stecker. E-Autos mit «Range Extender» sowie Brennstoffzellen-Autos aber sind «serielle» Hybride: Antrieb elektrisch, ein Energie-Umwandler (Verbrenner für Sprit oder Brennstoffzelle für Wasserstoff) liefert nur den Strom. Nicht kompliziert genug? Es gibt auch «leistungsverzweigte» Hybride. In solchen Mischhybriden kann der Umwandler einen Teil seiner Kraft über eine Kupplung auch an die Räder leiten (wie bei Honda). Zu technisch, finden wir. Ebenfalls deshalb verwenden wir auch Mild- und Vollhybrid vereinfachend und nie den dritten Begriff «Microhybrid»: Wir nennen Mildhybrid, wenn der E-Motor dem Verbrenner nur hilft, und Vollhybrid, wenn man länger elektrisch fahren kann.
Technisch betrachtet ist ein Elektroauto mit Range Extender (Antrieb elektrisch, Verbrennungsmotor nur als Stromerzeuger) wie der Nissan «E-Power» zwar ein Hybrid (mit Stecker Plug-in-Hybrid). Doch BLICK verwendet den Begriff hier nicht. Warum? Weil es verwirrt. Heute versteht man unter Hybriden «parallele» Hybride: E-Motor und Verbrenner treiben getrennt oder gemeinsam an, im Plug-in zusätzlich mit Stecker. E-Autos mit «Range Extender» sowie Brennstoffzellen-Autos aber sind «serielle» Hybride: Antrieb elektrisch, ein Energie-Umwandler (Verbrenner für Sprit oder Brennstoffzelle für Wasserstoff) liefert nur den Strom. Nicht kompliziert genug? Es gibt auch «leistungsverzweigte» Hybride. In solchen Mischhybriden kann der Umwandler einen Teil seiner Kraft über eine Kupplung auch an die Räder leiten (wie bei Honda). Zu technisch, finden wir. Ebenfalls deshalb verwenden wir auch Mild- und Vollhybrid vereinfachend und nie den dritten Begriff «Microhybrid»: Wir nennen Mildhybrid, wenn der E-Motor dem Verbrenner nur hilft, und Vollhybrid, wenn man länger elektrisch fahren kann.