Flaggschiff enthüllt: Das ist der neue Hyundai Santa Fe
Hyundai macht jetzt auf Land Rover

So edel wirkte Hyundais Flaggschiff noch nie: Die neue Generation des Santa Fe legt bei Grösse und Platzangebot zu – und soll als Topversion mit 300 PS kommen.
Publiziert: 10.08.2023 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 10.08.2023 um 15:49 Uhr
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Neues Flaggschiff bei Hyundai: Im Herbst startet die neue Santa-Fe-Generation in den USA – im ersten Halbjahr 2024 kommt sie dann auch zu uns.
Foto: Zvg
Wolfgang Gomoll

Hyundai surft die Erfolgswelle. Nach Ioniq 6 und dem bald startenden Kona enthüllt der südkoreanische Autobauer jetzt mit dem neuen Santa Fe schon das dritte komplett neue Modell in 12 Monaten. Ein Vater des Erfolgs: Chef-Designer SangYup Lee (53), der vorher für VW, Porsche, Bentley und GM arbeitete. Eine seiner Kreationen, das Camaro Concept Vehicle, erntete Ruhm als Bumblebee im ersten Transformers-Film. Ganz so glamourös wird die Karriere der fünften Generation des Santa Fe wohl nicht verlaufen, aber ein Verkaufserfolg dürfte der grosse Bruder des Tuscon werden.

Richtig fett tritt Hyundais neues XL-SUV auf: Der Santa Fe ist mit neu 4,83 Metern 4,5 Zentimeter länger als bisher, auch der Radstand ist um fünf Zentimeter auf 2,82 Meter gewachsen. Beim Design kombinierte Lee das Beste gleich mehrerer Marken. Man nehme ein bisschen Polestar für die Front, garniere mit Land Rover am Heck und tupfe für die Rückleuchten noch ein wenig Honda auf – schon ist die fünfte Generation des Santa Fe fertig. Praktisch: Die Griffe aussen, um leichter ins Dachzelt oder an eine Dachbox zu kommen. Insgesamt wirkt der Santa Fe wie ein neues Einstiegsmodell von Land Rover – kantig, souverän, solide.

Ein Aerodynamik-Desaster?

Das hat zuerst nicht allen im Haus gefallen: «Der Chef-Ingenieur sagte: Was für ein Aerodynamik-Desaster!», erinnert sich Lee lachend. Da kannte der Techniker noch nicht den cW-Wert des neuen Santa Fe, der mit 0,29 um 0,04 Punkte unter dem des rundlich-glatten aktuellen Modells liegt. Die bessere Windschlüpfigkeit bringen Details am Unterboden, an den Radläufen, der Dach-Heckspoiler und vor allem der verschliessbare Jalousie-Kühlergrill. «Aber tatsächlich haben wir das Pferd von hinten aufgezäumt und beim Heck begonnen», enthüllt Lee.

Hinter der weit aufschwingenden Heckklappe warten eine niedrige Ladekante und neu knapp 650 Liter Ladevolumen. Vom Plus an Grösse profitieren vor allem die Passagiere mit zwei Zentimetern mehr Beinfreiheit. Dank drei Zentimetern mehr Kopfraum und verstellbaren Rückenlehnen in Reihe zwei sollen im Siebenplätzer sogar Erwachsene angemessen sitzen können – das konnten wir beim ersten Blick in den Fünfplätzer leider noch nicht testen.

Digitale Details im Innenraum

Im Innenraum erinnern das Lenkrad und das schräg stehende 6,6-Zoll-Klimaanlagen-Display über der Mittelkonsole ebenfalls an – Land Rover. Die beiden je 12,3 Zoll grossen Monitore stammen aus dem Konzernregal. Der Infotainment-Touchscreen ist dabei gekrümmt; damit kann der Fahrer ihn besser erreichen. Aufschliessen klappt per Smartphone; geladen wirds drahtlos in den Mittelkonsolen oder per USB-C mit bis zu 27 Watt Ladeleistung. Wohl Corona-inspiriert: die Sterilisationsablage im Handschuhfach, die per UV-Licht Handys und Portemonnaies keimfrei macht. Die Software wird drahtlos aktuell gehalten; Starten des Fahrzeugs und Bezahlen beim Tanken soll per Fingerabdruck möglich sein.

Nur elektrifizierte Benziner

Motoren gibts natürlich auch – allerdings fällt der Diesel weg. In den zwei Benziner-Versionen steckt immer der gleiche 1,6-Liter-Turbo plus Elektromotor: Der Hybrid kommt so auf 230 PS (169 kW) Systemleistung, die Plug-in-Hybrid-Version auf 265 PS (195 kW) – wobei intern noch ein Leistungszuschlag auf 300 PS (221 kW) diskutiert wird. Rein elektrisch soll der Stecker-Hybrid bis zu 70 Kilometer schaffen. Beide Antriebe sind mit einer 6-Stufen-Automatik gekoppelt, der Allradantrieb ist der gleiche wie im Tuscon mit einer elektrisch gesteuerten Kupplung.

In Südkorea steht das neue SUV demnächst beim Händler, Europa und die USA folgen in der ersten Jahreshälfte 2024. Anders als die US-Version spart Hyundai sich bei uns das durchgehende Lichtband vorne und montiert 20-Zoll-Räder statt 21-Zöllern. Die Preise stehen allerdings noch nicht fest. Blick tippt für die Basisversion auf rund 48'000 Franken.

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