Mittelklasse-SUVs sind Bestseller – auch bei BMW. Im letzten Jahr wurden rund 350'000 Exemplare der Modelle X3 und X4 (Coupé mit flacherem Dach) verkauft. Vor allem in China, wohin fast 45 Prozent der Produktion beider SUVs gehen. Damit machen beide Baureihen rund 17 Prozent des BMW-Absatzes aus. Trotzdem fegt die Marke zur Modellpflege das Programm aus: Jede zusätzliche Variante kostet Geld für Entwicklung und Zulassung auf den Märkten, deshalb gibts künftig 30 Prozent weniger Auswahl.
Zweiter Fortschritt: Alle Motoren werden künftig mit einem 48-Volt-Bordnetz samt Startergenerator zur milden Hybridisierung ausgerüstet. Damit gibts elf PS Elektro-Boost in tiefen Drehzahlen und die Möglichkeit zur Rekuperation beim Bremsen – sprich: weniger Spritverbrauch. Aber die Technik bringt auch 95 Kilogramm mehr Gewicht ins Auto. Beim X3 xDrive 20i heisst das etwa drei Prozent mehr Drehmoment, aber dennoch wird er eine Zehntelsekunde langsamer beim Sprint auf Tempo 100.
Motoren von 184 bis 510 PS
Allrad wird Standard. Künftig reicht die Motorenpalette beim Diesel von 190 bis 340 PS; bei den Benzinern von 184 bis 360 PS. Ausserdem gibts weiterhin den Plug-in-Hybrid mit 292 PS und bis zu 50 Kilometern rein elektrischer Reichweite – wie bisher. Optisch wird wenig retuschiert – die Kühlerniere wird etwas grösser, die LED-Scheinwerfer werden etwas schmaler und neu gibts optional Laser-Scheinwerfer, die weiter ausleuchten als das menschliche Auge scharf gucken kann.
In den USA sind die BMW M Competition-Modelle mit 510 PS besonders gefragt und bleiben als Topversionen im Programm. Allerdings gibts neu mit 650 Newtonmetern 50 Nm mehr als bisher aus den drei Litern Hubraum. Äusserlich folgen die Sportler bei der Modellpflege den etwas zahmeren Modellen – natürlich mit M-typischen Merkmalen wie grossen Lufteinlässen, mehr Carbon in und 21-Zoll-Rädern.
Verbesserter Sprachassistent
Im Interieur wird neu die Mittelkonsole vom BMW 4er übernommen. Software wird per drahtlosen Updates auf dem neuesten Stand gehalten, der BMW Intelligent Personal Assistant versteht jetzt mehr Sprachbefehle und kann neu die Klimaanlage einstellen, Fenster öffnen oder den Fahrmodus definieren. Auf Wunsch wächst der 10,25 Zoll grosse Touchscreen auf 12,3 Zoll. Die serienmässigen Sportsitze sind mit der neuesten Generation des lederähnlichen Sensatecbezugs bespannt.
Erstaunlich: Trotz aufwändiger und teurer Abgasnachbehandlung im Vergleich zum Benziner ist der günstigste X3 der 190-PS-Turbodiesel und startet ab 62'900 Franken. Bei den Benzinern gehts bei 64'500 Franken los. Bei gleicher Motorisierung legt man für die Coupé-Version X4 je 2200 Franken drauf. Marktstart der überarbeiteten SUVs wird im August sein.