Erste Testfahrt im Highlander Hybrid
Hier kommt der Gigant von Toyota

Mit dem Highlander traut sich Toyota nun einen fetten SUV mit sieben Plätzen – und mit Hybridantrieb. Passt das zusammen? Die erste Probefahrt zeigt: Ja, und auch der Preis scheint fair.
Publiziert: 01.02.2021 um 13:00 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2021 um 17:29 Uhr
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Mit dem Highlander füllt Toyota nun die SUV-Lücke oberhalb des RAV4 und hin zum kernigen Geländewagen Land Cruiser.
Foto: Toyota/zVg
Stefan Grundhoff und Timothy Pfannkuchen

In Amerika ist der schottische Name bekannt: Hier wird der grosse Bruder des RAV4 seit zwei Jahrzehnten mit viel Erfolg angeboten und wurde vor eineinhalb Jahren erneuert. Nun soll der XXL-SUV Highlander nach dem Schweiz-Start auch bei uns Käufer finden. Umso gespannter sind wir, wie der Gigant sich live schlägt.

Nicht diskutieren werden wir hier, ob fette SUVs Sinn machen: Kunden kaufen sie gerne. Wohl auch deshalb will Toyota diesen Markt nicht mehr allein vor allem Deutschen à la VW Touareg und dem eigenen rustikalen Land Cruiser überlassen. Freunde der Üppigkeit kommen beim Highlander auf ihre Kosten.

So gross wie Amerika

Schon die Eckdaten sind typisch amerikanisch: 4,97 Meter Länge, sieben Plätze und Laderaum der Güteklasse eins. Selbst mit sieben Insassen bleiben 332 Liter Gepäckraum, zu fünft 865, zu zweit sind es gar 1909 Liter. Man sitzt sehr bequem und enorm luftig, auch in der zweiten, längs verschiebbaren Reihe. Ganz hinten sind eher die Kids untergebracht, aber selbst Erwachsene kommen menschenwürdig rein und unter. Anhänger zieht der Highlander bis 2000 Kilo.

Ausstattung und Assistenz sind reichhaltig, serienmässig sind zum Beispiel LED-Scheinwerfer, Radartempomat, Drei-Zonen-Klima, Rückfahrkamera, der elektrischer Fahrersitz oder Keyless, in den beiden höheren Varianten kommen etwa Echt- statt Kunstleder, Head-up-Display, 12,3-Zoll-Touchscreen mit Navi, Lenkrad- und Frontscheiben-Heizung hinzu – oder der «smarte» Rückspiegel: Sind hinten Insassen, zeigt er für freiere Sicht das Bild der Rückfahrkamera.

Sparsam wie ein Europäer

Der 3,5-Liter-V6 bleibt in den USA, bei uns gibt es nur den Vollhybriden. Kann der 2,5-Liter-Sauger-Benziner plus zwei Elektromotoren, stufenlosem Automat und Allrad das stemmen? Ja! Die 248 PS (182 kW) reichen für 8,3 Sekunden bis 100 km/h (180 km/h Spitze). Langsam ist anders. Wegen des stufenlosen Automaten sollte man ihn aber eher gelassen bewegen, Kickdowns sind nicht seine Welt. Gesagt sei aber auch: Das frühere Hybrid-Aufheulen ist heutzutage weitaus milder, und ohnehin ist der Highlander super gedämmt.

Auf dem Datenblatt stehen 6,6 l/100 km – nicht übel für ein 2105-Kilo-Schiff. Genaueres kann unsere erste kurze Testfahrt nicht zeigen, das holen wir später ausführlich nach. Unterwegs ist der Highlander betont komfortabel, aber nicht schaukelig oder schwammig. Zum Kurvenfetzen wird ihn niemand kaufen, und reisen kann er top. Dass der 4x4 hinten elektrisch arbeitet, dürfte zwar Ausritte in garstiges Gelände vereiteln, aber für Alltag und die Skiferien locker reichen. Und fürs ganz Grobe hat Toyota schliesslich den Land Cruiser.

Ein faires Gesamtpaket

Der ab sofort erhältliche Highlander kostet ab 59'900, in der höchsten der drei Ausstattungslinien 69'900 Franken. Letztere bietet als Optionen nurmehr Glasdach, Lackfarben und helles statt schwarzes Leder und kostet sicher nicht zufällig exakt so viel wie der kleinste VW Touareg. Klingt nach einem fairem Deal.

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