Toyota Yaris im ersten Test
Jetzt ist Hybrid richtig cool

Der neue Toyota Yaris sieht nicht nur cool aus, sondern fährt sich auch so – trotz und gerade wegen des Hybrid-Antriebs. Die erste Testfahrt zeigt: Jetzt ist beim Yaris Schluss mit Langeweile.
Publiziert: 30.07.2020 um 19:01 Uhr
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Aktualisiert: 17.03.2021 um 17:28 Uhr
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Die vierte Generation des Toyota Yaris baut auf neuer Plattform auf, wurde extra für Europa entwickelt und wird hier gebaut.
Foto: zVg
Timothy Pfannkuchen

Manchmal spürt man durch Fehler, dass etwas richtig läuft. Wegen Corona gibts zur ersten Testfahrt im Yaris Hybrid in Brüssel (B) eine Video-Pressekonferenz aus der Konserve – inklusive Outtakes. Dass sich ein japanischer Ingenieur selbst auf die Schippe nehmen darf? Früher beim konservativen Giganten Toyota undenkbar.

Quasi eine neue Lockerheit – und genau die sieht und spürt man dem Yaris an.

Back to the Roots

Jeder fünfte in Europa verkaufte Toyota ist ein Yaris, deshalb wurde die vierte Auflage für Europa gemacht und wird auch hier gebaut. Das Motto: Schluss mit langweilig. Mit den kräftigen Radhäusern sieht der Cityflitzer richtig cool aus. Ebenfalls cool: Der Kleine bietet Assistenz wie ein Grosser (z.B. Radartempomat, Totwinkel-, Spur-, Notbrems-, Abbiege-, Ausweichassistent und Rückfahrkamera).

Auch drinnen cool

Innen ist alles peppig, uns gefallen die (nicht ganz spiegelfreien) Digi-Instrumente und das Head-up-Display. Klar gibts, Kleinwagen halt, auch Hartplastik. Aber was man oft berührt, fasst sich gut an. Die Sitze sind bequem. Beim Platz spürt man nicht, dass der Yaris mit 3,94 Metern kürzer geworden ist. Aber trotz leichtem Zuwachs ist ein Kleinwagen mit frecher Dachform hinten drin kein Raumwunder: Am Kopf ist es knapp, an den Knien ordentlich. Der Laderaum fasst 286 Liter.

Macht richtig Laune

Und wie fährt sich der Yaris? Richtig gut und spassig! Mit der gefühlvollen Lenkung und kleinem Wendekreis macht es Laune, Kreisverkehre zu erlegen oder über eine Landstrasse zu wedeln, wo er dank tiefem Schwerpunkt sportlich liegt. Gefedert ist er ausgewogen, es rumpelt nur selten mal böse: Dieser angenehme Mix stimmt.

Hybrid hat ausgeheult

Zwar gibt es auch Benziner (1.0 mit 72 oder 1.5 mit 125 PS, optional Automat), wir fahren den hierzulande besonders gefragten Vollhybriden. Der ist neu. Das hört und spürt man: Schluss mit Geheule und wenig «Pfupf»! Der 1,5-Liter-Benziner und der E-Motor haben zusammen 116 PS (85 kW) und 120 plus 141 Nm und sind um Welten leiser und eine Dimension spontaner. Der «Gummiband»-Effekt des stufenlosen Automaten stört schlicht nicht mehr, weil der Yaris jetzt flott und mühelos loslegt. Flotter übrigens, als 9,7 Sekunden auf Tempo 100 (Spitze 175 km/h) verraten. Und selbst auf der Autobahn ist der Yaris leise.

Die Fahrmodi bringen wenig Unterschied, auch den «EV»-Modus zum elektrischen Fahren kann man ignorieren: So sanft kann man kaum beschleunigen, dass nicht der Benziner einspringt. Aber: Auch ohne fährt der Hybrid nun sehr oft elektrisch! Bei jedem Gleiten eigentlich – gut gemacht, fühlt sich lässig an und spart Sprit.

Fast Werksverbrauch

Der WLTP-Normverbrauch beträgt je nach Version ab 3,8 l/100 km, zum Ende unserer Testtour mit Autobahn, Land und viel Stadt im (flachen!) Belgien meldet das Borddisplay 4,0 l/100 km. Genaues wird später ein Schweiz-Test zeigen. Was fest steht: Die Preise des jetzt startenden Yaris legen für den Hybrid bei 23'900, für die Benziner ab 17'900 Franken los. Fazit: Der hat das Zeug dazu, seine Klasse aufzumischen – nicht erst als GR-Sportversion oder als kleiner SUV (Yaris Cross).

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