Die Idee des damaligen Swatch-Chefs Nicolas Hayek (1928–2010) für den Smart klang bestechend: Kleines Auto, zwei Plätze, Elektroantrieb – fertig ist die umweltfreundliche Mobilität der Zukunft. Aber war es wirklich clever, mit irrem Aufwand drei Generationen eines Autos mit wenig Nutzwert zu bauen, von dem man nicht einmal die Sonnenblenden für andere Modelle nutzen konnte? Ökonomisch sicher nicht: Der Mercedes-Konzern soll lebenslang bei Smart draufgezahlt haben.
Der Traum dürfte wahr werden
Jetzt ist er gemeinsam mit Geely bei Smart am Ruder – und der chinesische Autobauer machts endlich smarter. Die 428-PS-Topversion ist zwar übers Ziel hinausgeschossen, aber sonst gibts am in Kürze startenden Smart #3 gar nichts zum Stirnrunzeln. Viel Platz, cooles Fahrverhalten, einfache Bedienung und hübsch ist er auch noch. Ein vollwertiger Familienstromer zum erträglichen Preis und schon in der Basis 272 PS (200 kW). Ein Highlight meines Autojahres 2023.
Aber längst sind auch in der Schweiz noch unbekannte China-Marken parat für den Sprung zu uns. Besonders aussichtsreich: BYD, oder Build Your Dreams, wie der Hersteller ausgeschrieben heisst. Am Tannistest der Jury Car of the Year im dänischen Norden konnte ich die Stromer-Limousine Seal (dt. für Seehund) schon fahren. Mit properer Verarbeitung, hochwertigem Interieur und 313 oder 530 PS (230 oder 390 kW). Keine Spur von China-Kracher – nicht nur an die europäische Konkurrenz, sondern auch an Tesla dürfte sich der Viertürer heran robben. Bei den Produktionszahlen hat die Marke schon alle überholt: Niemand baut weltweit so viele E-Autos im Jahr wie BYD.