Von Neu-Delhi nach Hongkong
47 Passagiere nach Flug mit Corona infiziert

Nach dem Flug von Neu-Delhi nach Hongkong vor zweieinhalb Wochen wurden nach der Landung mehrere Passagiere positiv auf das Coronavirus getestet.
Publiziert: 21.04.2021 um 14:02 Uhr
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Aktualisiert: 21.04.2021 um 15:26 Uhr
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Nach einem Flug von Neu-Delhi nach Hongkong wurden 47 Personen positiv auf das Coronavirus getestet.
Foto: Getty Images/EyeEm

Das ist beunruhigend! Nach einem Flug mit der indischen Airline Vistara von Neu-Delhi nach Hongkong wurden 47 Passagiere positiv auf das Coronavirus getestet. Als die 188 Personen am 4. April die Maschine bestiegen, hatten sie alle ein negatives Testergebnis dabei. Dieses war höchstens 72 Stunden alt.

Unmittelbar nach dem fünfstündigen Flug mussten alle Reisenden zum Speicheltest, bevor sie alle für 21 Tage in ein Quarantäne-Hotel eincheckten.

Jeder vierte Gast positiv

Dabei kam raus: Acht Proben sind positiv, berichtet «Watson». Bei den acht Infizierten blieb es jedoch nicht. Innerhalb der nächsten Tagen wurden unter den verbliebenen 180 Passagieren, die im ohnehin vorgesehenen Quarantäne-Hotel weilten, weitere 17 Personen positiv getestet.

Am zwölften Tag kamen nochmals 22 Personen hinzu. Die Gesamtzahl stieg also auf 47 an, das sind 25 Prozent aller Fluggäste des besagten Fluges. Auffällig ist, dass ein grosser Teil der Infizierten nebeneinander sass.

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Mindestens ein Spreader?

Was ist auf dem Flug nach Hongkong passiert? Möglicherweise hat sich mindestens ein Passagier innerhalb der 72 Stunden zwischen seinem negativen Testergebnis und dem Flugantritt mit Corona infiziert und das Virus im Flieger weitergegeben. Eine andere Erklärung wäre, dass sich alle Personen unabhängig voneinander vor dem Flug ansteckten oder sich mindestens ein Teil erst im Quarantäne-Hotel infizierte.

Doch auch mit den Tests vor dem Abflug könnte etwas schief gelaufen sein. Sie könnten nicht korrekt durchgeführt oder gar gefälscht worden sein. Fest steht: Nie zuvor wurden derart viele Menschen nach einem Flug positiv getestet.

Asymptomatischer Schweizer steckte sieben Menschen an

Es ist nicht der erste Fall eines Spreaders an Bord. Im September flog ein infizierter Schweizer mit Emirates von Dubai nach Neuseeland und steckte sieben Passagiere mit dem Virus an. Am 20. November veröffentlichten die neuseeländischen Gesundheitsbehörden einen Bericht zum Zwischenfall.

Der zum Zeitpunkt des Fluges asymptomatische Schweizer wurde vor dem Abflug noch negativ getestet, weswegen er den Flieger besteigen durfte. Erst nach der Landung in Auckland entwickelte er Symptome, die kurze Zeit später auch bei anderen Passagieren auftraten.

Kabinenluft bei Swiss «alle drei Minuten ausgetauscht»

Ist das Fliegen trotz Schutzmassnahmen an Bord gar nicht so coronasicher? Die Swiss betonte in der Vergangenheit immer, dass ihre Luft sauber sei. «Die Kabinenluft wird alle zwei bis drei Minuten ausgetauscht. Zudem strömt die Luft im Flugzeug von oben nach unten, verteilt sich also nicht in der ganzen Kabine. Das Risiko, sich in der Flugzeugkabine anzustecken, ist sehr gering. Bis jetzt gab es innerhalb der ganzen Lufthansa-Gruppe noch keinen nachgewiesenen Fall einer Covid-19-Ansteckung an Bord», sagte Tamur Goudarzi Pour (50), Kommerzchef bei der Swiss, zu Blick im Herbst. Auch jetzt sei das nach wie vor der Fall, bestätigte ein Sprecher «Watson».

Experten weisen jedoch daraufhin, dass innerhalb dieser Minuten genügend potenzielle Erreger-Partikel im Raum sind, die eingeatmet werden könnten. Ausserdem würden die Passagiere die geltenden Schutzkonzepte, wie das Tragen einer Maske, nicht stets sauber umsetzen. Der Fall aus Neuseeland wurde in einer Studie untersucht. Der Schweizer gab demnach zu, seine Maske nicht nur beim Essen, sondern auch zum Schlafen ausgezogen zu haben.

«Masken permanent unter der Nase»

Ähnliche Situation beobachteten auch Blick-Leser auf ihren Flügen in diesem Jahr. «Links von uns sassen ein Mann und eine Frau, die ihre Masken permanent unter der Nase trugen. Direkt hinter uns zog der Passagier seinen Mundschutz fürs Schlafen gar ganz aus. Die Flugbegleiterin traute sich wohl nicht, ihn zu wecken und darauf hinzuweisen», sagt eine Leserin, die kürzlich aus Mexiko zurückflog.

Dennoch dürfte das Ansteckungs-Risiko gering bleiben. Laut einer Studie des Internationalen Luftverkehrsverband, über die «Watson» schreibt, seien zwischen Januar und November 2020 von 1,2 Milliarden Gästen lediglich 44 bestätigte Fälle, die auf einen Flug zurückzuführen sind, registriert worden. (man)

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