Zwar ist eine Ansteckung im Flugzeug unwahrscheinlich, trotzdem passen Airlines für ihre Flugzeuge die Hygienemassnahmen an. Das sorgt bei Passagieren für Fragen. Muss ich online einchecken? Ist Handgepäck erlaubt? Gibt es Verpflegung? Ist die Maske Pflicht?
Antworten braucht es schnell, denn im Juni nimmt der Flugverkehr wieder Fahrt auf. Eines ist sicher: Passagiere müssen sich an eine neue Art von Fliegen gewöhnen – und mehr Zeit für das Boarding einrechnen.
Bereits an den Flughäfen fangen die Massnahmen an. Es gibt Hinweise und Markierungen, die dazu auffordern, Abstand zu halten. Auf Personenkontakt wird verzichtet, wo es möglich ist. Die Swiss und viele andere Airlines stellen mehr Busse zu Verfügung, die die Passagiere zum Flugzeug bringen.
Kein Handgepäck
Auch beim Gepäck gibt es teilweise Änderungen. Die arabische Fluggesellschaft Emirates verbietet Handgepäck. Ausnahme sind Laptops, Handtaschen, Aktentaschen und Babyartikel.
Anders sieht es bei Helvetic Airlines aus, sie verbietet Handgepäck nicht. Das meiste Gepäck befindet sich sowieso im Frachtraum. «Unsere Passagiere nehmen bereits nur das Nötigste in der Kabine mit», heisst es hier.
Die Gepäckvergabe soll möglichst kontaktlos stattfinden. Bei Swiss sollen Passagiere die Bordkarte zu Hause selbst ausdrucken. Auch die Gepäcketikette sollen sie selbst an den Koffern befestigen.
Easyjet und Condor bitten ihre Passagiere, online einzuchecken, damit am Flughafen weniger los ist. Bei Emirates gilt das Gegenteil: Online einzuchecken ist nicht möglich, damit die Besatzung die Plätze selbst verteilen kann.
Toilettenreiniger kommt an Bord
Social Distancing am Flughafen geht zwar, im Flugzeug selbst bringt es Probleme mit sich. «Das Auseinandersetzen von Passagieren an Bord der Flugzeuge ist im Flugzeug je nach Auslastung des Fluges nicht konsequent umsetzbar», sagt Andreas Meier, Sprecher von Edelweiss. Alle Airlines betonen, dass die Luft in den Kabinen gefiltert ist.
Das Flugzeug selbst wird öfter gereinigt und desinfiziert. Das gilt auch für die Toiletten. Alle 45 Minuten werden diese gereinigt. Dafür fliegt extra ein «Cabin Service Assistant» mehr mit.
Was Mahlzeiten an Bord betrifft: Easyjet stellt beispielsweise die Verpflegung ein. Swiss erlaubt Mahlzeiten nur auf längeren Europa- und Langstreckenflügen.
Bei Tuifly müssen Speisen vorbestellt werden. Bezahlt wird nur kontaktlos.
Bei Edelweiss und Helvetic Airlines sind die Mahlzeiten stärker verpackt. Getränke gibt es nur in PET-Flaschen. Zeitungen und Magazine gibt es an Bord nicht mehr. Die Swiss stellt aber kostenlos elektronische «eJournals» bereit.
Masken sind nur teilweise Pflicht
Swiss und Edelweiss empfehlen das Tragen von Masken, bestehen aber nicht darauf. Bei Helvetic Airlines trägt die Flugbesatzung mit Kundenkontakt verpflichtend Hygienemasken. Deutsche und europäische Airlines setzen auf die beidseitige Maskenpflicht.
Die Besatzung von Emirates trägt regelrechte Schutzanzüge, bestehend aus Masken, Handschuhen und Schutzkittel.
Alle Airlines stellen den Passagieren in der Flugkabine Desinfektionsmittel zu Verfügung. Für Passagiere von Emirates gibt es sogar ein Hygiene-Kit mit Maske, Handschuhen, antibakteriellen Tüchern und Desinfektionsmittel.
Bei Thai Airways misst das Personal beim Einsteigen in das Flugzeug die Temperatur. Tuifly sorgt am Flughafen für Temperaturkontrollen.