Die 25-jährige Zürcherin Jasna P.* will Ferien machen. Endlich wieder im Meer schwimmen, Sand zwischen den Zehen spüren. Jetzt sitzt sie in einer Quarantäne-Unterkunft auf der griechischen Insel Mykonos. Am Flughafen wurde sie positiv auf das Coronavirus getestet. Das Meer kann sie nur vom Balkon aus betrachten.
Angesteckt hat sich Jasna in Kroatien. Bis zum 9. August befand sie sich auf den kroatischen Inseln Hvar und Split. In der letzten Woche meldeten zahlreiche BLICK-Leser, dass sie sich in der Makarana-Bar auf dem kroatischen Festland angesteckt hätten.
Schweizer und Ex-«Bachelorette»-Kandidaten in kroatischer Bar
«Wir waren zwar in einer Bar – aber nicht dort», sagt Jasna P. zu BLICK. In der Bar, die die 25-Jährige mit ihren Freunden besuchte, seien ausser ihnen noch mehrere Schweizer gewesen. Darunter erkannte sie auch zwei ehemalige «Bachelorette»-Kandidaten.
Mit dem Auto reist die 25-Jährige zurück nach Zürich. Dort packt sie für die nächsten Ferien. «Zum Glück hatte ich bei meinem Stopp in Zürich fast keinen Kontakt mit anderen Leuten», sagt sie.
Corona-Bescheid einen Tag zu spät
Am 11. geht es mit dem Zug von Zürich nach Genf. «Ich hoffe, dass dabei alle durch Masken geschützt waren», sagt Jasna. Dann steigt sie ins Flugzeug. Mit Maske. «Neben mir sass niemand, sonst war das Flugzeug recht voll», sagt sie.
Am Flughafen in Mykonos wird ein Corona-Test gemacht. Falls das Ergebnis positiv sei, werde sie am nächsten Tag benachrichtigt, heisst es. Jasna wird nicht am nächsten – sondern übernächsten Tag benachrichtigt.
«Als ich dann doch angerufen wurde, sass ich am Strand. Wir durften ja am zweiten Tag raus», sagt sie. Sofort muss sie gemeinsam mit einem Freund, der auch positiv getestet wurde, zurück ins Hotel. «Ich stand unter Schock. Ich dachte nie, dass es mich trifft», sagt sie.
«Diese Situation wünsche ich niemandem»
Am Abend holt ein Taxifahrer in Schutzkleidung die Freunde am Hotel ab. «Wir wussten nicht, wo es hingeht», sagt Jasna. Angekommen in der Quarantäne-Unterkunft realisiert sie die Gefahren ihrer Reise.
Jasna selbst hat keine Symptome. Auch ihr Kollege nicht. «Ich habe nichts bemerkt», sagt sie. «Ein beängstigendes Gefühl.» Sie macht sich Sorgen, jemanden angesteckt zu haben. Hofft aber, dass es nicht so ist.
Aktuell bleibt der 25-Jährigen nur der Blick aufs Meer. «Ich bin dankbar, dass es mir gut geht. Aber diese Situation wünsche ich niemandem.» Rückblickend wäre sie lieber in der Schweiz geblieben. (euc)
*Name bekannt